Wer kennt das nicht: der Beste Freund hat Geburtstag und zum Glück trinkt er auch gerne Gin, so dass man ihm gerne ein besonderes Destillat schenken möchte…
So geschehen auch 2016 in Basel. Das besagte Geburtstagsgeschenk sollte am besten einen regionalen Bezug zum Wohnort, der Stadt Basel haben. Doch weit und breit war kein Gin aus der Stadt zu finden und der Schenkende – Christian Kaiser – musste auf ein regionales Produkt von außerhalb zurückgreifen. Der Beschenkte hat sich trotzdem gefreut und der Gin hat zum Glück auch geschmeckt. Aber eins war für Christian Kaiser klar: es musste ein Baseler Gin her!
Gesagt – getan: mittels einer Heimdestille wurde im Team (Christian Kaiser, Christian Stutz, Manuel Ailinger, Nadia Balz) in eineinhalb Jahren über dem heimischen Gasherd an einem Gin Rezept gefeilt. Es wurde unablässig experimentiert, um den einzigartigen Geschmack zu finden, der Basel repräsentieren soll. Rezepte wurden geändert, neu zusammengestellt, Botanicals ausgetauscht und das Testen wurde dabei selbstverständlich in gebotenem Maße zelebriert und nicht zu knapp praktiziert.
Herausgekommen ist Gryff Baseler Dry Gin. Dieser vereint die traditionellen Werte von Basel mit modernen Einflüssen und spiegelt so das Basler Leben wider.
Der Name
Es wurde gemeinsam entschieden bei der Namensgebung in traditionelle Richtung zu gehen. Der Vogel Gryff schien hier der perfekte Repräsentant des Traditionellen und der Kleinbasler Wurzeln zu sein – er soll durch den Gin geehrt und in die Welt hinausgetragen werden.
Der Vogel Gryff ist das Wappentier einer der drei Kleinbasler Ehrengesellschaften aus dem rechtsrheinischen Teil der Stadt. Die Gestalt eines „Greifen“ ist eine Mischung aus einem Löwen und einem Adler, wobei der Rumpf des Körpers dem des Löwen entspricht und der Vorderkörper nebst Kopf dem eines Adlers. Als Sinnbild verkörpert er sowohl Stärke als auch Wachsamkeit. Wie Drachen soll er große Schätze bewachen. Es wird behauptet, dass der Besitzer einer Greifenfeder in der Lage sei zu zaubern.
Ob der Gryff Gin auch mich verzaubern konnte, erzähl ich dir heute in diesem Review…
Botanicals
Hergestellt wird der Gryff Gin in Zusammenarbeit mit der Destillerie Zeltner in Dornach und er ist ein moderner Gin im New Western Dry Stil. Die Macher haben bei der Herstellung immer ein Auge auf den Geschmack gerichtet, das andere jedoch stets auf Tradition und Herkunft. Und so haben auch Basler Zutaten den Weg in den Gryff Basel Dry Gin gefunden:
Für den GRYFF Gin werden nur Bio-Botanicals verwendet. Die Tannennadeln zum Beispiel stammen ausschließlich von der Langen Erlen und der Lavendel wird lokal angepflanzt.
Auch für die Herabsetzung auf Trinkstärke wird die Hommage an Basel fortgeführt: es wird nur Quell-Wasser aus dem öffentlichen Rebhaus-Brunnen in der Riehentorstrasse in Basel verwendet.
Flaschendesign
Nicht nur das Rezept wurde durch das vierköpfige Team ausgiebig diskutiert und probiert. Auch das Flaschendesign kam nicht zu knapp im Herstellungsprozess. Ziel war ein Flaschendesign, welches ebenfalls Moderne und Tradition zusammenführt. Mit klarem Bezug zu Basel.
Der Gin kommt in einer weißen, durchsichtigen Flasche mit 700 ml Fassungsvermögen. Die Flasche ist viereckig mit abgerundeten Kanten und Ecken. Das untere Drittel der Flasche ist zweifach blau eingefärbt. Über dem blau eingefärbten Drittel verläuft von schräg links unten nach rechts oben ein schlichtes weißes Etikett auf dem in dicken schwarzen Lettern Gryff und darunter in kleineren Buchstaben Basel Dry Gin steht. Auf der linken Seite der Flasche findet sich noch die Angabe zum Alkoholgehalt von 44%. Auf der rechten Seite sind handschriftlich Abfüllungsjahr, Batch- und Flaschennummer vermerkt. Verschlossen ist der Gin mit einem Holzverschluss mit Kunstkorken.
Besonders detailverliebt auch das Frischesiegel auf dem Korken mit einem Textauszug aus dem Lied vom Vogel Gryff: „Bym Käppelijoch gumpt stolz und styff – näben Wilde Maa und Lai dr Vogel Gryff“.
Das entstandene Flaschendesign stellt eine Hommage an den Rhein dar – die Lebensader Basels. Das Besondere am Design: Jede Gin Flasche wurde individuell von Hand eingefärbt und etikettiert und ist somit ein kleines Unikat. Die Flasche ist optisch schon mal gelungen und ein Hingucker.
In der Nase
Ich öffne die Flasche, schenke mir einen Schluck in mein Tastingglas und nehme einen ersten tiefen Atemzug aus der Flasche: ich denke zuerst an den Lavendel und an die Tannennadeln, vom Wacholder ist zunächst eher wenig wahrzunehmen. Ich lasse den Gin Zeit zum Atmen und nehme dann noch zweiten tiefen Atemzug. Zu bisherigen Gerüchen paart sich jetzt noch ein leichter Anisgeruch dazu. Insgesamt ein charaktervoller und eher blumiger Geruch, bei dem Wacholder auf jedem Fall im Hintergrund bleibt.
Am Gaumen
Auch im Geschmack hält sich der Wacholder eher dezent zurück. Die Veilchen und der Lavendel geben dem Gin einen leicht floralen Geschmack, die Tannennadel verleihen ihm etwas leicht Waldiges. Eine würzige Note am Gaumen bringen nachträglich Anis, Zimt und Kardamom, die sich harmonisch zum Geschmack der Tannennadeln gesellen. Die enthaltende Vanille verleiht dem Gin noch eine kleine Süße und rundet den Geschmack ab.
Auch am Gaumen finden sich also florale und zugleich würzige Noten mit einem leicht süßen Abgang.
Perfekt serviert
Ich empfehle den Gryff Basel Dry Gin mit einem klassischen Indian Tonic Water. Ich habe hierfür das klassische Thomas Henry verwendet.
Mit einer Garnitur aus einer Zimtstange oder mit einer Orangenzeste passt das Tonic gut zum Gryff und lässt den blumigen Noten genug Luft und sorgt für ein frisch-würzigen Longdrink.
Fazit
„Locally rooted, open to the world“. So wirbt der Gryff Basel Dry Gin für seine offene Baseler Art. Ich persönlich finde, dass hier ein „gryffiger“ Gin entstanden ist, der mit seiner frischen, blumigen und würzigen Note durchaus überzeugen kann. Insgesamt ein guter und schmackhafter Vertreter der Stadt Basel, der nicht nur optisch überzeugen kann. Die Schweizer können also doch mehr, als Schokolade, Uhren und Kräuterbonbons.
Keine Produkte gefunden.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!