… und Berlin ist doch sexy! Das Spirituosen Start-up „Grote & Co Spirits“ wurde von Gabriel Grote und Henning Birkenhake zur Herstellung des Kräuterlikörs „Pijökel 55“ gegründet. Aber was hat ein Kräuterlikör mit dem Spree Gin zu tun?
Nun, es war der Anfang einer großartigen und interessanten Geschichte, die im Jahre 2010 mit einem Likör aus feinsten Kräutern ihren Anfang nahm und uns letztendlich den Spree Gin bescherte.
Als Sohn eines Apothekers kam Gabriel Grote Grote schon früh mit der Herstellung von Spirituosen in Kontakt. Sein Vater stellte nämlich seinen eigenen Kräuterschnaps, den „Pijökel 55“ her. Pijökel bedeutet „unser kleines Ding“ (übrigens nicht berlinerisch, sondern Plattdeutsch).
Die 55 lehnt sich an das Gründungsjahr der Bruderschaft einer Gruppe von Gymnasiasten um Kuno Grote an, der für die Treffen der Bruderschaft einen eigenen Kräuterschnaps entwarf: den „Pijökel 55“. Etliche Jahre später war Gabriel Grote in der beruflichen Findungsphase und schwankte zwischen Landwirt oder Astronaut (das ist kein Witz). Aber letzten Endes kam zum Glück doch der Beruf des Destillateurs in die engere Auswahl.
Gabriel beschloss die Legende seines Vaters, den „Pijökel 55“, wieder auferstehen zu lassen und mit seinem Freund Henning eine Destillerie für Liköre und Geiste zu gründen. Beide sind zudem große Gin Freunde und da keiner der vielen Berliner Gins genau ihren Geschmack traf, half nur eins: die eigene Produktpalette ausbauen und einen eigenen Gin nach den eigenen Vorstellungen kreieren.
Mit dieser Entscheidung kam es dann zur Produktion der flüssigen Liebeserklärung an ihre Heimatstadt Berlin. Der Gin wird allerdings nicht an der Spree, sondern in der Schlitzer Brennerei in der nähe von Fulda destilliert.
Bei der Auswahl der Botanicals wird auf höchste Bioqualität geachtet. So stammen die Spreewaldgurken aus dem Demeteranbau vom Landgut Pretschen. Auch die Süßholzwurzeln, Lavendelblüten und Pomeranzenschalen tragen das Bio-Label.
Botanicals
Die Zutatenliste verrät, was in den waschechten Spree Gin aus der deutschen Hauptstadt gehört. Neben den klassischen Botanicals gehört eine typisch regionale Zutat aus dem Spreewald in das Wacholderdestillat. Es war naheliegend dafür frische Spreewaldgurken zu verwenden. Ohne die Gurken, so wie sonst üblich in Essig und Öl einzulegen, landen sie frisch vom Feld im Alkohol.
Die Zutatenliste umfasst neben dem klassischen Wacholder noch:
- Spreewald-Gurken
- Koriander
- Lavendelblüten
- Pomeranzenschale
- Süßholz
- und weitere Botanicals.
Alle Zutaten werden im Basisalkohol mazeriert und anschließend in einer Brennblase destilliert. Da nach der Destillation nur noch feinstes Quellwasser zugegeben wird, handelt es sich um einen klassischen Dry Gin.
Flaschendesign
Die Flasche wird in der schon typischen Apothekerflasche geliefert, ist durchsichtig und umfasst 500 ml Fassungsvermögen. Sie ist optisch definitiv gelungen und symbolisiert in unterschiedlichen hellen und dunklen Blautönen sowie in abgesetztem Weiß das Wasser und die Wogen der Spree und vermittelt insgesamt die Spielart der Berliner Luft. Diese steht für das besonders pulsierende Leben der Hauptstadt, denn schließlich ist die Spree das Band, das ganz Berlin verbindet und an deren Ufern in allen Stadtteilen Berlins das Leben tobt.
Die aufgedruckten, stilisierten Wellen plätschern um den blauen Schriftzug Spree Gin, der dominant auf der Flasche prangt. Zudem ist auf dem Etikett der Alkoholgehalt von 42% vol. angegeben. Verschlossen ist die Flasche übrigens mit einem Holzkorken mit Plastikeinsatz.
In der Nase
Den Korken öffne ich für dich mit dem gewohnten Plop und gieße mir einen Schluck in mein Degustationsglas.
Aus dem Glas entweicht direkt ein frisches und saftiges Aroma. Ich lasse dem Gin Zeit, sich in meinem Glas zu entfalten. Jetzt lässt er mich seine ganze Wucht spüren: ein intensives Aroma nach Wacholder, leichte Gurke und auch der Lavendel kommen hervor. Ein insgesamt sehr intensiver Duft. Eine wahnsinnig interessante und sommerliche Mischung aus Wacholder, floralem Bouquet und eine leichten Gurkennote.
Am Gaumen
Es ist an der Zeit, den ersten Schluck zu probieren. Die Geschmacksknospen am Gaumen bestätigen die ersten sensorischen Erkenntnisse aus der Nase. Der Gin macht einen sehr frischen Eindruck und der Geschmack ist angenehm mild. Wacholder trifft Gurke, gefolgt von floralen Nuancen der Lavendelblüten.
Das Bouquet des Spree Gins ist sehr harmonisch und ausgewogen. Die Koriandersamen fügen zusätzlich noch ihre würzigen Noten hinzu. Man schmeckt förmlich den typischen Berliner Charme.
Perfekt serviert
Ich habe den Spree Gin als Gin&Tonic mit einem Cucumber Tonic Water von Doctor Polidori ausprobiert. Das Tonic Water harmoniert hervorragend mit den zarten Gurkennuancen des Gins und untermaurt dazu sogar das florale Spektrum.
Die Macher empfehlen zum Spree Gin das Indian Tonic Water von FeverTree. Diese Kombination vermählt die Nuancen der Spreewaldgurken mit den klassischen Zitrusnoten des Tonics und ein herrlich frischer und sommerlicher Gin&Tonic entsteht.
Fazit
Berlin ist doch sexy. Und schmeckt nach Gurke. Wer den Klassiker Hendricks mag, der sollte den Spree Gin auf jeden Fall probieren.
Außergewöhnlich mild kommt der Spree Gin daher. Im Herstellungsverfahren ein klassischer London Dry Gin, der mit Spreewaldgurken eine außergewöhnliche Zutat zu seinen Botanicals zählt.
Der erste Batch des Gins wurde per Crowdfunding realisiert. Zum Glück haben die beiden Macher hinter dem Gin das benötigte Geld mit dieser Finanzierungsform zusammen bekommen, denn uns wäre ein Schluck Seele Berlins entgangen.
Floral und frisch – vom Nabel der Zeit, aus der Hauptstadt Deutschlands. Ein Charakterstarker Gin, der sich unter allen anderen namhaften Berliner Gins behaupten kann. Der Gin von der pulsierenden Ader der Stadt wird in meiner Ginsammlung definitiv einen Stammplatz finden. Mit dem Doctor Polidori Cucumber Tonic Water und einer Scheibe Gurke kann man nicht anders, als in einem der diversen Strandbäder der Stadt, die Füße in der Seele Berlins baumeln zu lassen.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!