Herbie Gin Export

Die Dänen lieben Lakritz. Aber sie können auch Gin. Denn bereits im Jahr 2016 hat der dänische Herbie Gin Export in den USA die doppelte Goldmedaille in der Kategorie “FiftyBestGin” gewonnen.

Hinter dem Herbie Gin Export steht kein geringerer als Anders Skotlander, der sich bereits mit dem Skotlander Rum einen Namen gemacht hat. Wie der Rum, wird auch Herbie Gin in der dänischen Brennerei „Nordisk Brænderi“, unter der Leitung des Brennmeisters Anders Bilgram hergestellt.

Anders Bilgram, Brennmeister und Abenteurer, ist bekannt für seine Reisen mit dem Schiff oder zu Land durch die nördlichen Territorien. Er leitete Im Jahre 2000 sogar Expeditionen durch die Polar Passagen. Auf diesen Unternehmungen traf er unglaublich vielseitige Menschen, die unter den skurrilsten und schwierigsten Umständen ihre eigenen “Brennereien” betrieben. Durch diese Abenteuer in der Natur und zur See entstand eine ganz besondere Inspiration, welche Anders Bilgram dazu bewegte, sein Erlebtes in Flaschen zu füllen und als Herbie Gin mit der Welt zu teilen.

Den endgültigen Entschluss seine eigene Destillerie im Jahre 2009 zu eröffnen, traf er eines kalten Tages bei seinen Reisen in Nordjütland in Dänemark. Anders Bilgram erlernte sein heutiges Handwerk in Süddeutschland bei Herbert Rösch, der heute noch sein Mentor ist. Im Laufe der Zeit kamen neben den Bränden verschiedene Liköre und Schnäpse hinzu. Im Jahre 2013 kam der Northstar Gin als erster Gin der Serie zur Welt und gehört zum festen Repertoire der Nordisk Brennerei. Weitere Gins sind der Sarek und der Polarbär. Mittlerweile gehören die Herbie Gins und Auftragsproduktionen wie der Marstal Gin 31 zu Anders Bilgrams Referenzen.

Botanicals

Kennzeichnend für den Herbie Gin ist, dass er bei der Qualität keine Kompromisse eingeht und zudem auf Heimatverbundenheit setzt. Die sorgsam ausgewählten, schonend verarbeiteten Zutaten stammen größtenteils aus dem Umfeld der Brennerei im kalten Norden Jütlands. Zehn handselektierte Botanicals kommen für die Aromatisierung des alkoholischen Destillats zum Einsatz:

Der Herbie Gin wird übrigens in einer handgefertigten Kupferbrennblase (Pot Still) aus – Achtung – dem Schwarzwald destilliert! Das verwendete Wasser stammt einer eigenen unterirdischen Quelle im Norden Jütlands. Hier gewinnt man aus 30 Metern Tiefe natürlich gefiltertes Gletscherwasser aus der Eiszeit. Der Herbie Gin wird mit viel Liebe zum Detail hergestellt, denn Handarbeit ist in der Nordisk Brænderi an der Tagesordnung.

Flaschendesign

Die Flasche ist ungewöhnlich schlank und lang, stammt aus Deutschland und trägt den dezenten Namen Centurio. Das Design der Flasche ist, wie die Dänen es lieben, schlicht, einfach, aber aussagekräftig und ästhetisch. Das Label selbst wurde von Anders Tochter kreiert und ist dem schlanken Design der Flasche optimal angepasst. Auf die durchsichtige Flasche ist längs der Name „Herbie Gin“ in schwarzen Buchstaben aufgedruckt. Zwischen beiden Wörtern ist noch „Export“ hinzugefügt.

Über dem Namen prangt das Logo des Gins, ein roter Kreis mit den beiden weißen Buchstaben „HG“ für Herbie Gin. Darunter findet man noch den Hinweis „Handcrafted in Denmark“, sowie die Füllmenge von 70 cl und den Alkoholgehalt von 40% vol.  Auf der Rückseite ist ein weißes Etikett aufgedruckt, wo kurzgehaltenen Angaben zu den enthaltenen Botanicals und einem Serviervorschlag zu finden sind. Leider hat der Herbie Gin nur einen schwarzen Schraubverschluss, den ich jetzt öffne, um mir ein genaueres Bild vom Gin zu machen.

In der Nase

Im Nosing ist als erstes ein Fenchelgeruch gepaart mit dezenter Wacholdernote präsent. Beim zweiten Riechen erhascht man einen leichten Anflug der Lakritze, sowie eine leichte Note der dänischen Äpfel. Insgesamt dominieren aber Fenchel und Kamille. Beides Aromen mit einer frischen kühlen Note.

Am Gaumen

Im Geschmack geht der kühle Kollege aus dem Norden Dänemarks weiter seinen Weg. Man vernimmt wieder erst die Fenchel- und Kamillennoten, bevor Wacholder, dezente Lakritze und weitere Kräuternuancen sich durch den Gin an die Oberfläche kämpfen. Vom floralen Geruch vernimmt man nur noch die Anteile des Fenchels und der Kamille im Gesamtbild.

Der Alkohol ist präsent, aber noch gut mit den Botanicals im Einklang, sodass er nicht dominant den Mundraum überrennt. Allerdings ist der Herbie Gin in Summe keine Geschmacksbombe.

Perfekt serviert

Ich empfehle den Herbie Gin mit einem Indian Tonic Water und einer Scheibe Apfel oder einer Orangenscheibe, um die schlummernde fruchtige Seite des Herbie Gins mehr zu betonen. Ich empfehle ein etwas stärkeres Indian Tonic, da der Fenchel- und Kamille Geschmack doch recht dominant sind. Selbst in einem Gin&Tonic stehen sie im Mittelpunkt.

Fazit

Der Herbie Gin hält sich im Gesamtspiel mit seinen Botanicals etwas zurück. Leider auch mit den Äpfeln und der Lakritze. Die Dänen lieben eigentlich Lakritz, aber für den Export Markt (vor allem für den amerikanischen) wurde beim Herbie Export Gin der Lakritz Anteil stark zurückgeschraubt. Leider sind jetzt Fenchel und Kamille die dominierenden Aromen, die dem Wacholder und auch leider den dänischen Äpfeln nicht viel Spielraum lassen. Es fehlt aus meiner Sicht ein Gegenspieler, der dem Gin Ausgewogenheit verleiht.

 

Hier kannst du den Herbie Gin Export übrigens bei Wacholderexpress.de bestellen.

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Herbie Gin Export

7.8

Gesamteindruck

7.8/10

Eigenschaften

  • Wacholderbeeren
  • dezente Zitrusfrüchte
  • Fenchel und Kamille

Alkoholgehalt

  • 40,0 %

Veröffentlicht von Bernd

Bernd Huntemann, geboren 1974 in Bremen, verheiratet, zwei Kinder, Wohnhaft in Hermannsburg, mitten in der Lüneburger Heide und durch Zufall über einen Freund zum Gin gekommen. Mit dem ersten Gin-Coktail (Gin Basil Smash) nach dem Grillen mit dem Gin-Fieber infiziert. Nach dem ersten eigenen Gin (Mombasa Club Gin) vollständig dem leckersten aller Destillate verfallen und danach weitere Freunde für Gin begeistert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert