Heute lade ich dich zu einer europäischen Rundreise mit dem “True European Gin” von Dick & Stein ein. Die Story hinter dem Gin? Zwei Freunde wollten ihren eigenen Gin kreieren. Langweilig? Schon oft gehört? Stimmt!
Aber trotzdem besonders, wenn ein erfolgreicher Künstler aus Wien zusammen mit seinem österreichischen Freund und Ingenieur, der in Berlin wohnt, sich vornimmt nicht “einfach nur” einen Gin herzustellen. Vielmehr wollen beide einen Traum von einem gemeinsamen Europa, mit dem Gefühl und der Lebensfreude der unterschiedlichsten Länder mit deren besten und qualitativ hochwertigsten Botanicals für einen Gin in Flaschen abfüllen.
Horst Stein und Tobias Dick sind nicht nur Freunde, sie sind auch Brüder im Geiste. Während Tobias, privat passionierter Segler, beruflich bereits viel in Europa herumgekommen ist und als Ingenieur für Flugzeugbau in den unterschiedlichsten Ländern gearbeitet hat, lebte Horst Stein in Österreich erfolgreich seine Kreativität aus. Er schwang sich mittlerweile zu einem renommierten Künstler auf, dessen Werke sogar von der Österreichischen Staatssammlung erworben werden.
Von der Idee zum Gin
Beide lieben es, das Leben zu leben, zu genießen und ausgiebig zu philosophieren. Sie sind beide absolute Genussmenschen und reisten vor der Corona Pandemie und den damit einhergehenden Lockdowns viel in Europa herum und haben sich in den unterschiedlichsten Regionen kulinarisch inspirieren und verwöhnen lassen. Die beiden Freunde einte schon während ihrer Reisen der gemeinsame Glaube an Europa, an gemeinsame Werte und gelebte Demokratie, die grenzüberschreitende Reisefreiheit Europas und die damit verbundenen Lern- und Genussmöglichkeiten in allen Ecken des europäischen Kontinents. Sie lieben es international im interkulturellen, kulinarischen und philosophischen Sinne zu genießen. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch beim Philosophieren die Gedanken vornehmlich um Europa kreisen: wie geht man neue Wege? Wie geht es in Europa weiter? Wie schafft man es Brücken zu bauen und Völker zu verbinden?
Und diese Fragen waren für beide auch der leitende Faktor bei der Kreation und Zusammenstellung ihres Gins. Kreiert wurde der Dick & Stein Gin in Wien und in Berlin, den Wohnorten von Tobias und Horst, die das Rezept gemeinsam entwickelten.
Botanicals
Für ihren Gin haben sich die beiden Freunde 23 Botanicals aus den jeweils besten Anbaugebieten Europas zusammengesucht. Denn die besten Botanicals für einen Gin kommen nach Meinung der beiden Macher eben aus ganz Europa und sind nicht nur in einem Land zu finden.
Unter anderem gehören:
- Wacholder
- Iriswurz
- Angelikawurzel
- Zitronen
- Limetten
- Pinie
- Thymian
- Sevilla-Orange
- Ingwer
- Eisenkraut
- Löwenzahn
- alpinen Enzian
- Walderdbeeren
und noch ein paar Geheimnisse in die Rezeptur des Dick & Stein Dry Gin.
Die verwendeten Botanicals sind nicht nur alle in Bio-Qualität, sondern es soll bereits hier auf Nachhaltigkeit geachtet werden. So wachsen zum Beispiel die Walderdbeeren in einem “Vertical Farming” Betrieb in Berlin. Mit Vertical Farming kann man viele Ressourcen sparen und Transportkosten bzw. CO2 reduzieren, es ist kein Einsatz von Pestiziden notwendig, da die Pflanzen normalerweise “indoor” in einer Reinraumumgebung wachsen. Einer der grössten Vorteile ist, dass gegenüber normalem Anbau 95% des eingesetzten Wassers eingespart werden können, da extra ein Wasserkreislauf eingerichtet wurde, dem immer wieder die notwendigen Nährstoffe hinzugefügt werden können.
Gebrannt wird der Dick & Stein in Österreich, und zwar in Wien, wo der Dick & Stein in einem kleinen, traditionellen 150-Liter Kupferkessel besonders langsam destilliert wird, so dass der Gin eine hohe Geschmacksintensität erlangt.
Flaschendesign
Im Design vereinen sich die Identitäten und Leidenschaften der beiden Freunde Dick und Stein. Die wundervoll gestaltete Flasche fällt sofort mit ihrer tollen und kraftvollen türkis- bzw. lagunenartigen Farbe ins Auge. Es fällt sofort die Liebe zum Detail auf, denn das engmaschige Netz, das die Flasche umschließt, ruft sofort Bilder von Fischernetzen hervor, die nach einem Tag auf dem Meer zum Trocknen in der Sonne ausgelegt sind.
Gleichzeitig ist dieses Netz als Sinnbild für das gedankliche Netzwerk, für die Verbindungen und Beziehungen zwischen den Menschen zu sehen. Das Netz stellt das Netzwerk des Guten und das verbindende Element zwischen den Ländern Europas dar.
Das Etikett
Auf der Vorderseite ist ein schnörkelloses, weißes Etikett aufgebracht, das von einem großen „&“-Zeichen in hellblauer Farbe eingenommen wird. Bei genauem Hinsehen lässt sich auch hier wieder die Verbindung zu den beiden Köpfen hinter dem Gin herstellen: das „&“-Zeichen ist wie ein Pinselstrich „aufgemalt“ und steht sowohl für den Künstler Horst Stein, und stellt gleichzeitig einen Knoten als Sinnbild für Tobias’ Passion zum Segeln dar. Unterstrichen wird dieses Bild noch das stilisierte Meer, in der das „&“ zu schwimmen scheint.
Weiterhin sind auf dem Etikett der Alkoholgehalt von 45,7% und die Füllmenge von 50cl vermerkt. Umrandet wird das Etikett von einem dünnen, goldenen Rahmen, der dem Etikett den letzten Schliff verpasst und den Gesamteindruck abrundet.
Auf der Rückseite ist ein Etikett in gleicher Form und Aufmachung aufgebracht. Hier ist vermerkt, dass der „True European Gin“ in Wien und Berlin kreiert wurde und insgesamt 23 Botanicals im Gin verwendet werden, von denen einige auszugsweise aufgeführt sind. Verziert wird das Etikett wieder von dem goldenen Rahmen, den wir bereits auf der Vorderseite gesehen haben und einem kleinen Seekompass. Weiterhin wird noch eine wichtige Botschaft an den Genießer des Gins vermittelt: Make Friends!
Insgesamt ein leicht verspieltes, aber sehr großartiges und stimmiges Design, das mir persönlich sehr gut gefällt.
In der Nase
Ich öffne den Korken der Flasche und nehme einen tiefen Atemzug. Ein frisches und komplexes Zitrusaroma, eine feine Wacholdernote sowie harzig-florale Noten kitzeln meine Nase. Als ich mir einen ersten Schluck Gin in mein Degustationsglas einschenke, fällt direkt auf, dass der Gin beim Schwenken herrliche Schlieren im Glas zieht. Im Gegensatz zu vielen anderen Gins, wird der Dick & Stein nach der Destillation nicht gefiltert und beinhaltet daher viele ätherische Öle, die diese Schlieren verursachen. Das macht Lust auf mehr.
Nach einiger Zeit rieche ich tief am Glas und finde den ersten Eindruck bestätigt. Wacholderbetont fügen sich noch Kräuteraromen und eine deutliche, aber angenehme Enzian Note ins Bouquet ein. Abgerundet wird der Geruch durch das sanfte und leichte Aroma der Walderdbeeren. Ein eleganter Geruch.
Am Gaumen
In Kombination mit Eis wird der Dick & Stein Gin milchig und trüb. Dieser „Louche-Effekt“ tritt auf, wenn sich Getränke mit einem hohen Anteil ätherischen Öls mit Anethol mit Wasser verdünnen oder sehr stark gekühlt werden.
Durch eben diese hohe Konzentration an ätherischen Ölen schmeckt der Dick & Stein Gin auch sehr intensiv und voluminös. Trotzdem ist er zunächst weich.
Der kraftvolle Wacholder trifft auf unglaublich komplexe Noten der insgesamt sieben verschiedenen Südfrüchte, die einen frischen Akzent setzen. Sanft schleicht sich zunächst eine dezent florale, leicht fruchtige Note der Waldbeeren, begleitet von herberen Pinien und Rosmarin Noten, ein.
Im Abgang gibt der Alpine Enzian eindeutig den Ton an, der mit einer leichten kräuterigen Note und dezenter Schärfe für eine würzigen Abgang verantwortlich ist. Der Nachhall ist angenehm lang und legt sich warm über alle Geschmacksnerven.
Geschmacklich spielt der Dick & Stein Gin für mich weit vorne mit.
Perfekt serviert
Als perfekten Filler empfehle ich das Mediterranean Tonic Water von FeverTree. Das Tonic Water stützt und ergänzt den facettenreichen und voluminösen Geschmack des Dick & Stein Gin. Garniert mit einer Zitronenzeste oder einem Zweig Rosmarin wird der Gin zu einem echten Geschmackshighlight.
Als Cocktailvorschlag schlage ich euch ein Rezept von Dick & Stein vor, dass extra für diesen Gin vom Barkeeper Tuan Anh Nguyen entwickelt, bzw. neuinterpretiert wurde.
Uhudler Martinzes 2021
- 2-3 dashes Regan’s orange bitters No. 6
- 1 BL Basler Langstieler-Kirsche, wild Freimeisterkollektiv
- 1/2 BL Giffard’s Gomme Sirup
- 4,5 cl Uhudler Wermuth Freimeisterkollektiv
- 4 cl Dick & Stein Gin
- Orangentwist
Fülle ein Mixing-Glas mit Eiswürfeln halb voll.
Gib alle Zutaten in der Reihenfolge des Rezepts in das Mixing-Glas.
Rühre den Drink sehr vorsichtig um, damit die ölige Konsistenz erhalten bleibt.
In ein Cocktailglas abseihen und presse einen Orangen-Twist darauf. Schmecken lassen!
Fazit
„Kompromisslos hinsichtlich Qualität, Schönheit und Eleganz“ sollte der Dick & Stein nach den Vorstellungen der beiden Macher werden. Ein Anspruch, der die Messlatte durchaus hoch legt, aber auch gleichzeitig ein selbstbewusstes Auftreten ankündigt.
Die Kreativität und Lebensfreude der zwei Gründer spiegelt sich absolut in diesem außergewöhnlichen Dry Gin wider: in Schönheit und Eleganz lässt sich dem Dick & Stein absolut nichts vorwerfen, besticht er doch mit Liebe zum Detail. Wie Mercedes Benz Classic einst schrieb “allein das Wort erzeugt Fernweh: Pagode …” – genau diese Emotionen kann man problemlos mit dem Dick & Stein Gin verbinden.
Kompromisslos hinsichtlich Qualität ist mit Sicherheit das bestimmende Merkmal, des Dick & Stein. Denn bei Gin kommt es natürlich vor allem auf den Inhalt an. Und der kann voll und ganz überzeugen. Herausgekommen aus der Leidenschaft und Passion der beiden Macher ist ein Gin mit einem umfangreichen Charakter, der kraftvoll schmeckt, aber stets weich am Gaumen liegt und ein vielschichtiges Geschmackserlebnis beschert.
Ein Klassiker zu werden ist definitiv ein herausfordernder Weg.
Aber Dick & Stein hat das Zeug zu einem Klassiker zu werden.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!
Danke für diesen super spannenden und detaillierten Beitrag, Bernd. Eine wahre Freude das zu lesen!
Von bisher probierten 46 Gins haben mich zwei Prachtstücke vor Genuss brummen und auf die Tischplatte trommeln lassen, und Dick & Stein ist einer davon. Der andere ist Citadelle Jardin d’Été. Tatsächlich wäre ich sogar der Meinung, dass beide sich gar nicht so unähnlich sind. Sehr leicht und sommerlich, trotzdem vielschichtig und lebendig, meisterhaft ausbalanciert. Ein Hauch von Wacholder, eine Brise frischer Zitrus, Anklänge von Wildblumen, nur dass Dick & Stein dazu noch süßliche Wilderdbeere, eine Prise würziger Küchenkräuter und die allerleiseste Spur von Kiefernholzigkeit serviert, während man im Jardin d’Été stattdessen einen etwas größeren Korb Sommerfrüchte mit Betonung auf Honigmelone bekommt, abgerundet mit einem Hauch schwarzen Pfeffers. Aber zurück zu Dick & Stein, wahrhaft eine herrliche Freude, ich leg ihn Jedem ans Herz, einzig der Preis ist ein kleiner Dämpfer, wenn man weiß, was Citadelle im Vergleich für ihren Sommergin verlangen. Aber wer auch nur das kleinste Interesse gefunden hat, soll bitte wenigstens das Probierfläschchen kaufen und wird dann vielleicht sogar feststellen, dass Dick & Stein auch die große Flasche wert ist.