Blackmoon Gin – Special Edition oak aged

Heute darf ich dir einen echten Schweizer Gin vorstellen. Den Blackmoon Gin – spezial Edition aus dem Fass. Wie mir der fassgelagerte Gin geschmeckt hat, erfährst du in meinem Review.

Im kleinen Dörfchen Schöftland im Schweizer Kanton Aargau brennt Urs Riedo seine Ginvariationen mit der besonderen Note.

Trinken darf man den Gin natürlich nicht nur bei Neumond (Blackmoon), in der Schweiz übrigens auch Leermond genannt.

Ein „Blackmoon“ tritt übrigens genau dann auf, wenn die geozentrische ekliptikale Länge des Monds und die geozentrische ekliptikale Länge der Sonne gleich sind. Das passiert alle 29,53 Tage. Alles klar?

Urs ist Quereinsteiger im Brennerhandwerk. Er war viele Jahre Führungskraft in Gewerbe- und Industriebetrieben, aber Ess- und Trinkkultur haben ihn schon immer interessiert. Aus Neugier hat er schon seit vielen Jahren damit begonnen, die Trauben seiner Weinreben zu Traubenbrand zu verarbeiten. Hier konnte er erste Erfahrungen im Destillieren sammeln.

Auf den Gin gekommen ist er aber erst durch eine Reise ins ferne Afrika und lernte dort die Kultur des Sundowners kennen. Seinen ersten eigenen Gin brannte er 2016 in Zusammenarbeit mit dem Hofbrenner Ruedi Tanner.

Inzwischen brennt Urs auf seiner kleinen Kolonnendestille mit einem Fassungsvermögen von 34 Litern. In einem Durchgang erhält er zirka 16 Flaschen à 0,5l mit einem Alkoholgehalt von 44% vol.

Neben seiner fassgelagerten Special Edition hat Urs noch andere interessante Wacholderdestillate im Angebot. Neben seinem Classic hat er zum Beispiel noch den Bergamotte betoneten Spirit of Sicily oder andere wohlklingende Gins wie African Dream oder Tropical Thai in seinem Repertoire.

Als Alkoholbasis nutzt Urs übrigens weiterhin ein Weißweindestillat. Im Prinzip stellt der Brennmeister also einen mit Wacholder und Botanicals aromatisierten Weinbrand her.

Botanicals

Der Blackmoon Gin Special Edition oak aged basiert auf dem Classic Gin von Urs. Dieser beinhaltet neben Wacholder nur grüne Botanicals:

  • Maischösslinge der Weißtanne
  • Rosmarin
  • Thymian
  • Blüte des weißen Lavendels
  • und marokkanische Minze.

Die Honigfarbe erhält er durch das Blending von 2/3 Gin aus dem Maulbeerfass und von 1/3 Gin aus dem Eichenholzfass. Urs verwendet hier das Prinzip der Metodo Soleras. Es wird zweimal pro Jahr 1/3 vom fassgelagerten Gin abgezogen und mit neuem Classic Gin ergänzt.

Flaschendesign

Die 200ml Likör Flasche erinnert mit etwas Fantasie an eine kleine, in die Länge gezogene Apothekerflasche. Die Etiketten von Urs sind in schwarz gehalten. Der Name des Gins ins in weißen Großbuchstaben aufgedruckt. Im unteren Bereich des Etiketts ist die Flasche vom Brennmeister unterschrieben, sowie Batch- und Flaschennummer angegeben. Der Alkoholgehalt beträgt beim fassgelagerten Gin übrigens 48% vol.

Verschlossen ist die Flasche mit einem schönen Naturholzkorken mit Kunststoffeinsatz.

In der Nase

Im ersten Atemzug habe ich sehr harzige Noten vom Fass. Ich lasse den Gin noch etwas atmen und schwenke das Destillat im Glas. Es ist leicht ölig und bildet Schlieren am Glasrand. Nun rieche ich ein zweites Mal. Jetzt nehme ich fruchtige Nuancen von Orange und Kräuteraromen von Rosmarin und Thymian wahr. Ein leichter Honigduft steigt auf. Die harzigen und herben Noten überwiegen aber dennoch. Der Geruch von Wacholder fehlt leider gänzlich.

Wenn ich jetzt noch Torf und Rauch wahrgenommen hätte, würde ich sagen ich habe mich im Regal vergriffen und ausversehen einen Whisky eingeschenkt.

Am Gaumen

Die herben und harzigen Nuancen überwiegen auch hier. Trotzdem ist er auf der Zunge angenehm mild. Im Mundraum verteilen sich würzige Noten. Es schmeckt nach Tannengrün und Kräutern. Wacholderaromen kann ich auch hier leider nicht ausmachen. Auch im Abgang ist er sehr mild. Zurück bleibt ein harziger und leicht mentholartiger langanhaltender Geschmack im Mund.

Perfekt serviert

Die Special Edition des Blackmoon Gins ist definitiv nur für den puren Genuss gedacht. Eis nimmt ihm übrigens etwas die herben und harzigen Noten und holt den Weinbrand deutlicher in den Vordergrund und macht ihn ausgewogener. So kommen die Kräuteraromen auch besser zum Vorschein.

Ich habe den Gin mit dem Skinny Tonic Water von Double Dutch auf Eis für dich probiert. Das Tonic bringt hier die Wacholderaromen wieder ins Spiel, die herben Holztöne vom Gin bleiben aber weitestgehend erhalten.

Fazit

Der Blackmoon Gin Special Edition oak aged ist meiner Meinung nach irgendetwas zwischen Gin und Whisky. Beim Gin ist aber leider der Wacholder verloren gegangen, für einen Whisky fehlt Torf und Rauch. Der Kommentar eines guten Freundes und Whiskykenners lautet: Für Whisky ist er Mist, aber für Gin verdammt cool. Naja, es ist ja auch Gin!

Wie bewerte ich den Blackmoon Gin Special Edition nun? Ist es der Gin für Whisky Trinker im Sommer auf der Terrasse? Mir persönlich ist er zu herb und harzig. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Für diejenigen die aber neben Gin noch Whisky als Leidenschaft haben, sollten den Blackmoon Gin Special Edition von Urs Riedo unbedingt mal ausprobieren.

 

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Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Blackmoon Gin Special Edition

7.5

Gesamteindruck

7.5/10

Eigenschaften

  • fassgelagert
  • würzig, harzig, holzig

Alkoholgehalt

  • 48,0 %

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

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