Da mich der spätsommerliche Familienurlaub dieses Jahr unter anderem auch ins Zillertal führte, habe ich die Chance natürlich gleich genutzt und die Ginin Helene Kreidl in Raumsau auf ihrem Hof besucht. Von ihr stammt nämlich „Die Ginin aus dem Zillertal“, ein Gin mit einer ganz besonderen Note. Mehr darüber erfährst du, wenn du weiterliest.
Angekommen auf ihrem Hof in Ramsau wurden wir herzlichst von Helene begrüßt. Meine Kinder nahmen gleich die kleine Rutsche vor dem Haus in Beschlag und Helene zeigte uns anschließend die Streuobstwiese neben ihrem Haus. Aus diesen Äpfeln entsteht übrigens unter anderem der Rohalkohol für ihre Liköre und natürlich auch für die Ginin, erklärte uns Helene. Die ersten Äpfel waren schon reif und warteten in großen Eimern auf die Verarbeitung zu einer Apfelmaische.
Die nächste Station unserer sehr informativen Führung führt in das Erdgeschoss des großen Hauses, in dem sich die Brennanlage befindet. Helene vertraut hier auf das Handwerk vom Bodensee und zeigt uns mit Stolz ihre Kupferdestille von Arnold Holstein aus Markdorf.
In dieser Anlage stellt sie zuerst in einem schnellen Durchlauf aus der Apfelmaische im Rohbrandverfahren den Grundalkohol her. Die Anlage ist übrigens mit Holz befeuert und es bedarf somit reichlich Erfahrung das Temperaturprofil zum Destillieren von Alkohol genau zu erreichen und auch einzuhalten.
Der endgültige Gin entsteht erst im sogenannten Feinbrand. Dafür werden aber vorher im Rohalkohol die Gewürze für das Geschmacksprofil vom Gin eingelegt.
Botanicals
Helene verwendet in ihrer Ginin vorwiegend weibliche Gewürze. Darunter befinden sich zum Beispiel
- Augentrost
- Frauenmantel
- Lavendel
- Angelikwaurzel
- Thymian
- Spitzwegerich
- Sternanis
- Minze
- Koriander
- Zitronen
- Orangen
und natürlich auch eine ordentliche Portion Wacholder. Das Mazerat wird dann anschließend langsam und schonend destilliert. All das erzählt uns Helene in ihrer heiteren und fröhlichen Art. Es macht Spaß ihr zuzuhören.
Weiter geht es in ihre gemütliche Probierstube, wo wir neben dem Gin noch einige andere feinen Brände und Liköre probieren dürfen. Zudem verkosten wir das ein oder andere Stück Schokolade, welche Sie in der Schokoladenmanufaktur Pichler aus Osttirol herstellen lässt.
Aber lass mich zurück zum Gin kommen.
Flaschendesign
Die Ginin aus dem Zillertal wird von Helene in konzentrischen Spirituosenflaschen aus Klarglas abgefüllt. Die Herkunft des Gins lässt sich nicht leugnen. Auf dem überwiegend Schwarz-Weißen Etikett ist stilisiert eine Dame im Dirndl abgebildet. Sowohl der Mund auch als das Dirndl werden durch Akzente in der Farbe rot hervorgehoben. Das kleine Herz aus Filz, welches unter dem Namen des Gins auf dem Etikett angebracht ist und auch das Schleifenband in rot-weißem Karomuster um den Flaschenhals verleihen der Flasche die typische Seele des Alpenlandes Tirol.
Im unteren Bereich des Etiketts befindet sich die Adresse der Brennerei und Handschriftlich mit weißem Stift auf schwarzen Untergrund die Chargennummer und der Alkoholgehalt von 42,2% vol.
Verschlossen ist Flasche mit einem schwarzen Schraubverschluss. Und genau diesen öffne ich jetzt und gieße mir einen Schluck in mein Glas zum Probieren ein.
In der Nase
Im ersten Anklang nehme ich ein dezentes Wacholderaroma wahr. Diesem folgt aber recht schnell und intensiv ein fruchtiges Bouquet von reifem Obst und zusätzlich ein Hauch Anis. Ganz deutlich ist im Bouquet das Aroma der reifen Äpfeln aus dem Grundalkohol zu erkennen.
Dazu gesellen sich komplexe Kräuternuancen und frische grüne Noten von Minze und Thymian. Die würzige Komponente im Bouquet besteht aus Koriander. Mit diesem verbinde ich auch immer leichte Nuancen von Orangen. Die Angelikawurzel verleiht dem Destillat einen erdigen Touch und holt die Komposition auf den Boden zurück. Die Zitrusaromen halten sich dezent im Hintergund.
Beim schwenken des Destillats bilden sich Schlieren am Glasrand und lassen auf eine ölige Konsistenz schließen. Ich bin gespannt, wie die Ginin schmeckt.
Am Gaumen
Der erste Schluck zeigt eine Dominanz von Minze und Anis. Die zarten Wacholdernoten werden von Obstbrandaromen überlagert. Im Hintergrund schwingen filigrane Kräuternuancen mit. Ganz klar ausmachen kann ich hierbei den Thymian.
Im Abgang taucht die Anisnote noch einmal auf und am Gaumen bleiben frische Zitrusaromen und ein Hauch Minze haften.
Perfekt serviert
Im Tasting erinnert die Ginin aus dem Zillertal mich an einen würzigen Obstbrand mit komplexen Aromen. Der Gin ist aber durchaus pur zu genießen. Ein Eiswürfel macht ihn dabei etwas geschmeidiger.
Als Gin&Tonic empfehle ich dir das Herbal Tonic aus der Organic Line von Aqua Monaco. Das Tonic Water steht mit seinen feinen Kräuteraromen dem Gin perfekt zur Seite. Die markanten Nuancen von Apfel und Anis gehen hierbei auch definitiv nicht unter.
Fazit
Eines ist uns nach dem Besuch bei Helene Apfelklar. Die Ginin aus dem Zillertal ist mit viel Leidenschaft und Liebe zum Detail hergestellt. Helene verzichtet vollkommen auf den Zukauf von Neutralalkohol und stellt die Basis aus ihren eigenen Äpfeln oder anderen Obstsorten selbst her.
Die Qualität der Zutaten spiegelt sich in ihren Produkten wider. Ebenso zeugt das Design ihrer Produkte von der Herkunft aus dem Zillertal. Ein absolut regionales Produkt. Und das überzeugt mich.
All ihre Produkte kannst du direkt im Hofladen bei ihr kaufen. Bestellungen nimmt sie aber auch entgegen und versendet dann die liebevoll gepackten Pakete. Als Füllmaterial verwendet sie übrigens getrocknetes Heu von ihren Wiesen, welches wunderbar duftet. Hier dürften sich schon einige Haustiere über ein gewisses Urlaubsfeeling aus dem Paket gefreut haben.
An dieser Stelle danke ich Helene für den sehr gastfreundlichen und informativen Aufenthalt auf ihrem Hof. Die Kinder erzählen heute noch von diesem Ausflug.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!
Interessant zu lesen, dass es besonderen Gin im Zillertal gibt. Wir sind jedes Jahr in Hippach bzw. im Bezirk Schwaz und machen Urlaub. Vielleicht können wir uns das im nächsten Urlaub mal anschauen.