Ginvasion auf dem Gin Festival 2019 in Hamburg

Gin hat in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erlebt. Unzählige Sorten verzücken nicht nur hierzulande die steigende Anzahl an Gin-Freunden und -kennern. Weltweit erlebt das Destillat eine Renaissance. Allein in Deutschland sprießen neue Gins wie Pilze aus dem Boden und die Nachfrage nach immer mehr und ausgefalleneren Gins ist extrem hoch und wächst weiterhin.

Und so stellte die A&B EVENT UG im Jahr 2017 das erste Gin Festival in Braunschweig auf die Beine. Mittlerweile tourt das Festival unter anderem mit dem Partner Ginobility und einigen namenhaften Herstellern und Sponsoren wie z.B. Tanqueray oder Brockmans durch ganz Deutschland. Letztes Wochenende gastierte das Gin Festival am 09. März in Hamburg im Opernloft, unweit der Landungsbrücken.

Mit dem Gin Festival wurde eine Eventreihe geschaffen, die sich gleichermaßen an Gin-Kenner und Gin-Neulinge richtet. Der Unterschied zu anderen Veranstaltungen dieser Art ist, dass es in erster Linie darum geht, ein Event auf die Beine zu stellen, welches zum Feiern einladen soll. Auf dem Gin Festival geht es darum, möglichst viele Sorten zu probieren. Den Gästen soll ein ausgelassener Abend mit Freunden und viel Gin geboten werden, so der Veranstalter auf der Homepage.

Ich hoffe trotzdem, dass es möglich ist, mit dem einen oder anderen Hersteller ins Gespräch zu kommen und einen kleinen Klönschnack über den jeweils dargebotenen Gin zu halten, denn schließlich lädt die Homepage auch dazu ein, mit regionalen Herstellern ins Gespräch zu kommen. Ansonsten freue ich mich über einige neue und mir unbekannte Gin-Marken mit Empfehlungen für ein „Perfect Serve“.

Gin Festival 2019 in Hamburg

Der erste Eindruck ist okay, das Opernloft an der Elbe ist eine nette Location für solch eine Veranstaltung, auch wenn der große Saal für meinen Geschmack zu hoch und ungemütlich war. Wir machen einen ersten Rundgang und verschaffen uns einen Überblick. Es gibt Bars mit unterschiedlichen Gin-Themen:

  • Gins aus aller Welt,
  • Wikinger Bar (Gins aus Skandinavien),
  • Deutsche Gins,
  • Mediterrane Gins,
  • Japanische Gins,
  • eine „Klassiker“ Bar (Monkey 47, Hendricks und Co),
  • sowie eine Cocktailbar vom Sponsor Tanqueray.

Weiterhin waren als Hersteller Brockmanns, Gin de Cologne und Babba Rossas vertreten. Schon beim Rundgang wurde schnell klar, dass der Schwerpunkt auf Eventcharakter liegt, denn durch die laute Musik im großen Saal würde jedwede Unterhaltung schwer werden.

Wir entschieden uns dann für den Gin de Cologne als erste Station des Abends. Schließlich habe ich nach fünf Jahren in Köln immer noch eine gewisse Sympathie für diese tolle Stadt. Am Stand wird aber schnell klar, dass hier verkauft und ordentlich getrunken werden soll und nicht gefachsimpelt werden kann. Die beiden Mädels waren super nett und konnten zwar brav wiedergeben, was auf der Flasche und in der Infobroschüre steht, aber danach war dann auch schon Schluss. Der Preis von 8,00 Euro für den Gin and Tonic hat dann auch die erste Erwartungshaltung von „dann probieren wir halt mal ausgiebig durch“ schnell gedämpft. Die Preispanne an den anderen Bars belief sich dann ebenfalls zwischen 8 und 15,50 Euro für einen Gin and Tonic (in der Regel mit Thomas Henry Tonic Water, „Premium“ Mixers wie FeverTree kosteten nochmals 1,50 Euro Aufschlag). Das fand ich recht heftig!

Aber gut, nun waren wir eh schon da – zweite Station: BabbaRossas. Hier haben wir uns den GINGer Gin – Beast of Ginger empfehlen lassen. Hier wäre tatsächlich ein interessantes Gespräch möglich gewesen. Aber Phil hinter dem Tresen war leider alleine und hatte alle Hände voll zu tun. So haben wir uns immer mal in einer der kleinen Pausen prima unterhalten und uns über den leicht süßlichen und im Abgang nach Ingwer schmeckenden Gin unterhalten. Schade, dass die Umstände kein längeres Gespräch hergegeben haben.

Über die japanische Bar, wo wir den Ki No Bi und Sakurao probierten, gelangten wir dann zur Cocktailbar. Hier freute ich mich auf einen Gin Fizz. Leider wurden die Zutaten relativ lieblos direkt in ein Copa Glas geschüttet, wobei bei meinem Cocktail zunächst einmal der Gin vergessen wurde. Kann ja mal passieren – und freundlich drauf hingewiesen wurde auch gleich noch mal kräftig Gin „nachgekippt“ (genauso gemeint, wie geschrieben). Optisch also kein Leckerbissen, da alleine die Schaumkrone durch das fehlende Shaken nicht vorhanden war. Geschmacklich leider auch kein Highlight, da dem Zustand „kein Gin“ ein „zu viel Gin“ folgte (kann wahrscheinlich manch einer nicht nachvollziehen, ich weiß…). Das Soda Wasser (Sorte ist mir leider entfallen) gab dem Cocktail den Gnadenstoß. Schade. Ab zur nächsten Bar.

Wir haben uns dann durch die Vikings Bar (mit Hernö und Harahorn Gin), über die Mediterranean Gin Tavern (Law Gin und Malfy Gin) an die „World of Gin“ Bar vorgearbeitet (Gin Luum, BoraBora Gin und nginious smoked and salty).

Mein persönliches Fazit zu diesem Event:

Wir haben nette und interessante Leute, die ebenfalls als Besucher auf dem Festival waren, kennengelernt (besonderen Dank für die tollen Gespräche vor allem an „Harry HouGini“ und Miss „PennyPedia“). Von den bisherigen Festivals und Veranstaltungen bin ich es allerdings gewohnt auch mit den Herstellern der Destillate ins Gespräch zu kommen und etwas mehr über den jeweiligen Gin und vor allem die Geschichte dahinter zu erfahren. Das hat diesmal leider komplett gefehlt. Es gab nur einige wenige ausgesuchte Ginsorten, die man als bezahlbare Probe von 1 oder 2 cl an einer „ProbierBar“ testen konnte. Alle anderen Gin Sorten gab es nur als Gin&Tonic. Meist ohne Empfehlung oder irgendwelchen Informationen zum Gin.

Wer also einfach viele Ginsorten ohne viel Schnickschnack drumherum probieren und dabei laute Musik hören möchte, ohne auf den Preis achten zu müssen, der ist hier gut aufgehoben. Wer dabei lieber gemütlich irgendwo sitzt und sich unterhält und eventuell noch etwas über den ausgesuchten Gin erfahren möchte, besucht besser eine Messe oder eine gute Gin Bar.

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Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Veröffentlicht von Bernd

Bernd Huntemann, geboren 1974 in Bremen, verheiratet, zwei Kinder, Wohnhaft in Hermannsburg, mitten in der Lüneburger Heide und durch Zufall über einen Freund zum Gin gekommen. Mit dem ersten Gin-Coktail (Gin Basil Smash) nach dem Grillen mit dem Gin-Fieber infiziert. Nach dem ersten eigenen Gin (Mombasa Club Gin) vollständig dem leckersten aller Destillate verfallen und danach weitere Freunde für Gin begeistert.

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