Herr Reineke Gin

Für das heutige Review machen wir einen Ausflug nach Neu-Ulm zur Urban Craft GmbH. Seit kurzer Zeit nämlich wird hier der Herr Reineke Gin hergestellt und genau diesen teste ich jetzt für dich.

Jetzt erzähle ich dir zuerst noch etwas über die Story des Gins. Unter Urban Craft laufen übrigens drei Marken. Urban Monk, Herr Reineke Gin und Erdmanns Röstkraft. Für Urban Monk wird Craft Beer vertrieben und unter Erdmanns Röstkraft eben Kaffee.

Schon vor mehr als zwei Jahren entstand die Idee, einen eigenen Gin zu produzieren. Es wurde viel mit den verschiedensten Botanicals herum experimentiert. Die heutige Rezeptur in der Zusammensetzung mit Grapefruit, Pomeranze, Ingwer, Zimt und Lavendel stand schnell fest – es fehlte jedoch das gewisse “Etwas” um mit der Rezeptur abzuschließen. So wurde also alles unmögliche und mögliche getestet. 

Durch die Vorgeschichte als Brauer des Urban Monk Craft Beers, kam plötzlich die Idee mit dem Hopfen. Denn bis dahin wurden die verschiedenen Aromahopfen nur zum stopfen der Biere verwendet. Schon hierbei war man von der Aromen Vielfalt des Hopfens begeistert. Die ersten Versuche den Hopfen zu destillieren waren direkt ein voller Erfolg. Das letzte Puzzleteil für den eigenen Gin war also gefunden. So fügten die Macher des Herr Reineke Gins den Mandarina Bavaria und Hüll Melon Hopfen der bisherigen Rezeptur hinzu. Fertig war zumindest diese einmal. 

Auf den Fuchs gekommen

So viel zum Gin, aber was hat es mit dem Fuchs auf sich? Und wieso heißt der Gin eigentlich Herr Reineke? Auch diesen Fragen bin ich natürlich auf den Grund gegangen. 

Das Schnapsbrennen ist gerade in Süddeutschland traditionell sehr stark an den Obstanbau gebunden. Der Ursprung dessen liegt eher im ländlichen Bereich. Klassische Obstbrände erlangen aber nur selten größere Beachtung in den Metropolen und sind daher auch weniger in trendigen Bars zu finden. Der Gin ist, so dachte man sich das bei Urban Craft das Bindeglied. Gin ist in – er gewinnt immer mehr an Bedeutung und hat mittlerweile seinen festen Platz in den Bars auf der ganzen Welt. 

Und genau so kam man dann übrigens zum Fuchs. Denn der Fuchs ist bekanntermaßen stets neugierig unterwegs. Er erweitert stetig seinen Lebensraum und dringt – ähnlich wie der Gin damals – in die Städte vor. Wenn man schon mal beim Fuchs ist, lag die mittelalterliche Fabel vom Reineke Fuchs nahe. Im September 2018 war es dann endlich so weit – Herr Reineke Gin war geboren. Ein Fuchs muss eben tun, was ein Fuchs tun muss. In Herr Reinekes Fall ist das Gin brennen. Ob der Herr Reineke mir geschmeckt hat, erfährst du, wenn du weiterliest.

Botanicals

Für den Herr Reineke Gin werden nur ausgesuchte Botanicals verwendet. Diese werden mazeriert, anschließend langsam und schonend destilliert. Durch diese Kombination entsteht ein komplexes Aromen- und Geschmacksprofil, welches den Herr Reineke Gin so besonders macht. Neben dem obligatorischen Wacholder werden folgende Botanicals verwendet. 

Flaschendesign

Der Herr Reineke Gin kommt in einer klassischen schwarz lasierten Tonflasche daher. Die Flasche erinnert mich an die typischen holländischen Genever Flaschen. Auf der Flasche befindet sich ein ebenfalls schwarzes Etikett. Die Aufschrift und Illustration des Herr Reineke Fuches ist kupferfarben. Auf dem Etikett befinden sich außerdem der Name des Gins, sowie die Füllmenge und der Alkoholgehalt. Des Weiteren gab es als cooles Gimmick noch einen kupferfarbenen Ausgießer hinzu. Ich finde das eine super Sache, denn so lässt sich der Gin ohne vertropfen ausschenken.

Jetzt bin ich aber wirklich gespannt wie der Gin riecht und schmeckt.

In der Nase

Ich gieße einen Schluck in mein Nosingglas von Spiegelau und schwenke dieses. Sofort bilden sich Tröpfchen am Rand, die ölig zum Glasboden zurückfließen. Zuerst nehme ich Wacholder und Anis wahr. Letzteres sticht mir sofort in die Nase. Nach ein paar Minuten atmen lassen gesellen sich frische Noten der Zitrusarten hinzu. Auch eine leicht ätherische Note vom Hopfen ist auszumachen. Insgesamt ein sehr angenehmer Duft.

Am Gaumen

Ich gieße mir einen Schluck in mein Degustationsglas von Spiegelau. Am Gaumen breitet sich sofort ein öliger Film. Zuerst schmecke ich Wacholder und Anis, diese sind wie auch schon beim Nosing zuerst dominant. Hinzu gesellt sich ein frisches und spritziges Aroma der verschiedenen Zitrusfrüchte. Im Nachhall macht sich eine leichte Schärfe des Ingwers bemerkbar. Auch Zimt und eine dezente Bitterkeit vom Hopfen sind zu schmecken. Das Destillat ist trotz seiner 42% unheimlich mild und keineswegs spritig.

Perfekt serviert

Für meinen Test im Gin & Tonic habe ich mehrere Tonic Water ausprobiert. Am Besten hat mir hier das normale Thomas Henry Tonic Water gefallen. Mit einem Indian Tonic macht man generell nichts falsch – es drängt den Gin nicht in den Hintergrund und kitzelt die frischen Zitrusnoten aus dem Gin heraus. Als Garnitur bietet sich natürlich eine Zitruszeste an. Rezepte für leckere Cocktails mit dem Herr Reineke Gin folgen demnächst auf dem Blog. 

Fazit

Beim Herr Reineke Gin vereinte man die handwerkliche Tradition des ländlichen Schnapsbrennens mit dem Puls der Stadt. Herausgekommen ist ein außergewöhnlicher Gin. Die gut harmonierenden teils exotischen Botanicals verleihen dem Gin ein besonderes Aroma, welches ich so in letzter Zeit noch nicht im Glas hatte. Ich kann dir diesen Gin nur empfehlen – aber probiere ihn doch am Besten selbst. 

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Herr Reineke Gin

8.8

Gesamteindruck

8.8/10

Eigenschaften

  • Wacholderbeeren
  • Zimt und Anis
  • Ingwer und Zitrone

Alkoholgehalt

  • 42,0%

Veröffentlicht von Vanessa

Vanessa Schwan, geboren 1993 in Karlsruhe im schönen Baden-Württemberg. Neben Sport und gutem Essen gibt es eine weitere Leidenschaft in meinem Leben. Gin! Mit dem Ginvirus angesteckt hat mich mein Vater, als er mir eines Abends einen Gin Tonic einschenkte. Ich probierte und schon war es um mich geschehen. Der erste Gin in meiner Sammlung war übrigens der The Duke Gin aus München. Der zweite Gin war der Sipsmith Gin aus London. Zugegeben, den habe ich zu Anfang nur wegen des Schwans auf dem Etikett gekauft. Aber auch geschmacklich konnte er mich vollends überzeugen und so nahm das mit dem Gin und mir seinen Lauf. Zu Anfang teilten mein Vater und ich die Leidenschaft alleine. Inzwischen haben wir aber neben meiner Mutter auch meinen Freund und den halben Freundeskreis mit dem Virus infiziert.

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