Bei meinem Ausflug nach Stuttgart am ersten Novemberwochenende dieses Jahres, durfte ein Besuch beim Ginstr natürlich nicht fehlen. Gebrannt wird der Gin von den zwei Freunden Markus Escher und Alexander Franke in Schwaikheim auf dem Weingut der Eltern von Markus.
Hier konnte ich für dich direkt hinter die Kulissen schauen, da gerade der Batch „Heumaden“ abgefüllt, beklebt und verpackt wurde. Die Batches sind beim Ginstr nicht nummeriert, sondern bekommen immer handschriftlich einen Stadtteil von Stuttgart aufs Etikett geschrieben. Da hatte die Freundin von Markus vom ersten bis zum 711. Etikett wie immer einiges zu tun!
Exkurs zum Brennrecht
Bei der Brennerei selbst, handelt es sich um eine Abfindungsbrennerei dessen Brenngeräte während des Herstellungsprozesses nicht unter zollamtlichem Verschluss stehen. Versteuert wird hier nach Art und Menge des angemeldeten Materials zum Brennen. Steuerfrei Überausbeuten wären hier möglich, aber man darf es natürlich nicht übertreiben. Markus selbst hat noch ein altes 300 Liter Brennrecht und kann so sämtliches anfallendes Obst vergären und brennen. Die Gin Produktion fällt hier nicht unter die 300 Liter, da für die Herstellung des Mazerats ein landwirtschaftlicher, bereits versteuerter Reinalkohol verwendet wird. Neben den erlaubten 300 Litern kann übrigens jeder Stoffbesitzer (z.B. Obst, Weizen, …) in einer Abfindungsbrennerei bis zu 50 Liter Alkohol herstellen lassen.
So viel zum leider sehr komplizierten Brennrecht in Deutschland. Ich würde längst meinen eigenen Gin herstellen, wenn es nicht so schwierig wäre.
Herstellung vom Ginstr
Die zwei Brennanlagen von Markus haben eine Brennblase mit einem Fassungsvermögen von 150 Litern. Beide Anlagen verfügen über 3 zusätzliche Böden, dass heißt die Produkte sind am Ende vierfach destilliert.
Vor der schönen kupfernen Destille standen für einen neuen Batch Ginstr bereits zwei Fässer Mazerat bereit.
Bevor das Mazerat in die Brennblase gefüllt wird, werden ca. 30 Liter kaltes Wasser zum Abkühlen eingefüllt. Dann kann das eigentliche Brennen beginnen. Der Vorlauf, welcher übrigens stark nach Klebstoff riecht, kommt weg. Der Mittellauf aus der Anlage hat zwischen 70 und 75 Prozent Alkohol. Der Nachlauf wird bei einem bestimmten Alkoholgehalt abgeschnitten.
Mit feinstem Wasser wird das Gin-Destillat dann auf eine Trinkstärke mit 44% vol. Alkohol gebracht. Jetzt ist er bereit zum Abfüllen. Hier hat Markus Hilfe von Schülerinnen und Schülern aus der Nachbarschaft, die sich das Taschengeld etwas aufbessern.
Nach dem Abfüllen laufen die Flaschen durch die automatische Etikettierungsanlage und werden danach noch mit einer Schrumpfkapsel versehen. Von Hand verpackt gehen die Kisten dann in den Einzelhandel.
Die erste und die letzte Flasche mit der Nummer 711 werden übrigens aufgehoben und kommen ins Lager.
Wer jetzt neugierig auf den Ginstr geworden ist, bitte hier entlang zum Review.
An dieser Stelle gilt mein Dank an Markus Escher für die nette und kurzweilige Führung auf dem Weingut und der Brennerei.
Hinweis:
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