GINSTR – Stuttgart Dry Gin

Der heute vorgestellte Gin kommt aus Baden-Württemberg, genauer gesagt aus Stuttgart. Dort befinden sich zumindest die Wurzeln der „Schnapsidee“ zweier guter Freunde den perfekten Gin herzustellen.

Von der Idee bis zum fertigen Rezept vergingen mehr als zwei Jahre. Im Dezember 2016 hatte der Gin seinen Marktstart. Gebrannt wird auf dem elterlichen Weingut von Markus Escher, einem der Macher des Ginstr, in Schwaikheim. Dort kreierte Markus schon den erfolgreichen WildGin. Sein ganzes Können steckt er aber nun zusammen mit Alexander Franke in den Ginstr.

Der Brennkessel trägt übrigens den Spitznamen „Otto“, dem Großvater von Markus, der den beiden Brennmeistern die Destille vererbt hat.

Der Ginstr – Stuttgart Dry Gin stellt eine Liebeserklärung an die Stadt Stuttgart dar. Bei ihm ist alles 0711, welches die Vorwahl des Stadtgebietes ist. Der Name selbst beinhaltet den Flughafencode der Stadt. Auch die Fässer bzw. die Batches tragen Namen aus der Region, so zum Beispiel Killesberg für den ersten Batch. Mein Tasting Exemplar trägt den Namen: Lauchäcker 2018, Flasche 81.

Auch bei den Zutaten wird, wenn es möglich ist, auf regionale Produkte zurückgegriffen. Die Wacholderbeeren stammen aus den eigenen Weinbergen im Remstal. Die Zitrusfrüchte und auch der Rosmarin werden von Stuttgarter Gärtnereien geliefert. Neben original Cannstatter Mineralwasser wird noch gefiltertes Bodensee-Wasser verwendet.

Botanicals

Ein Großteil der Zutaten wird wie immer nicht verraten. In Summe sind es wohl 46. Auf jeden Fall enthalten sind neben Wacholder auch

Alle Zutaten sind handverlesen, werden mazeriert und anschließend im Single Batch Verfahren destilliert. Auch das Abfüllen, das Anbringen der Nummerierung und das Verkorken geschieht in Handarbeit. Das ist auch der Grund für die Lieferengpässe nach dem Gewinn der IWSC Medaille 2018 in der Rubrik Gin&Tonic.

Das Flaschendesign

Die zylindrische dunkelgrüne, sehr schlicht gehaltene Flasche mit kurzem Hals wirkt durch das geprägte Etikett sehr elegant. Auf ihm ist in Gold gehalten, die Silhouette der Stadt Stuttgart abgebildet. Der Markenname Ginstr enthält anstelle des „I“ ebenfalls in der Silhouette den Fernsehturm der Stadt, welcher auf dem Gipfel des Hohen Bospers steht.

Auf der Rückseite wird handschriftlich der Name des Batches sowie die Flaschennummer und das Jahr der Abfüllung geschrieben.

Jetzt komme ich aber zum wichtigsten Teil des Berichts. Ich öffne die Flasche und gieße mir einen Schluck in ein bauchiges Glas und nehme einen ersten tiefen Atemzug.

In der Nase

Eine Geruchsexplosion entfalltet sich im Glas. Es verströmen sofort die Nuancen der Zitrusfrüchte, welche von einer süßlichen Note von Kardamom und Süßholz gefolgt werden. Auffallend dezent ist die Wacholdernote, die eher im Hintergrund steht. Im weiteren Verlauf nehme ich die leicht floralen Anteile der Holunder-, Hibiskus- und Orangenblüten wahr. Das Bouquet der Aromen ist bunt und wird von den Zitrusnuancen angeführt.

Am Gaumen

Im Mund verbreitet sich, wie schon in der Nase, sofort das frische Aroma der Zitrusfrüchte. Der Rosmarin kitzelt am Gaumen, Kardamom und Koriander sorgen für die nötige Würze. Der Wacholder steht, wie schon in der Nase, deutlich im Hintergrund. Eine leicht süßlich, herbe Note kommt vom Süßholz in der Verbindung mit den Kaffirlimettenblättern und den Granatapfelkernen.

Der Alkoholgehalt von 44% vol. macht sich weder durch ein Brennen noch im Geschmack übermäßig bemerkbar. Der Gin ist leicht ölig und angenehm weich. Im Abgang sorgen die Blüten vom Holunder und Hibiskus für ein angenehmes florales Geschmackserlebnis und bleiben auch noch eine Weile am Gaumen erhalten.

Perfekt serviert

Da der Ginstr ja Goldmedaillengewinner in der Sparte Gin&Tonic 2018 beim IWSC geworden ist, verwende ich für den unabhängigen Test ebenso das FeverTree Indian Tonic. Und ich muss sagen, mit Tonic und Eis wirklich ein hervorragender Gin&Tonic. Die Wacholderaromen sind vorhanden, aber Süßholz, Kardamom und auch das florale Bouquet kommen voll zur Geltung. Ein leichter Geschmack von Zimt und Nelken harmoniert wunderbar mit dem Tonic.

Fazit

Ein echter Stuttgarter Gin, mit handverlesenen regionalen Zutaten und mit Herzblut von zwei Ginfanatikern in Handarbeit hergestellt.

Ein hervorragendes Produkt mit deutlichen Aromen von Zitrusfrüchten im Vordergrund. Abgerundet mit würzigen Nuancen und floralen Noten. Liebhaber des starken Wacholdergeschmacks könnten beim Ginstr durchaus enttäuscht werden, da dieser eher im Hintergrund wahrzunehmen ist. In Summe aber ein sehr ausgewogener, würziger New Western Style Gin. In Verbindung mit einem Tonic schon Gewinner 2018 im IWSC und auch bei mir als Gin&Tonic ganz oben auf meiner Liste mit dabei.

 

Den Ginstr findest du übrigens hier bei unserem Partner Wacholderexpress.de

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

GINSTR - Stuttgart Dry Gin

9

Gesamteindruck

9.0/10

Eigenschaften

  • lieblich und floral
  • würzig
  • wenig Wacholdergeschmack

Alkoholgehalt

  • 44,0 %

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

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