Heute stelle ich dir den Isle of Harris Gin aus dem Norden Schottlands vor. Genauer gesagt von der Isle of Harris, welche übrigens zu den Äußeren Hebriden zählt.
Gin aus Schottland? Assoziiert man Schottland nicht unweigerlich mit Whisky?! Das ist wohl auch so. Nur muss ein Whisky eben lange reifen, um als solcher bezeichnet werden zu dürfen. Warum also in der Zwischenzeit nicht einfach Gin brennen? Das dachte man sich in der Harris Distillery auch und machte sich ans Werk.
Jetzt erzähle ich dir aber noch ein bisschen was über die Geschichte dieses Gins und der Brennerei. Die Brennerei selbst liegt direkt am Meer in einem kleinen Hafen-Städtchen Namens Tarbert. Übrigens gibt es dort auch ein Besucherzentrum samt Cafe. Der Tourismus ist neben der Fischerei und Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftszweig der Insel. Rund 30 Arbeitsplätze konnten so bereits geschaffen werden. Die Brennerei leistet demnach auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Inselpopulation. Daher nennt sie sich auch “The Social Distillery”.
Seit 2015 produziert die Isle of Harris Distillery den gleichnamigen Gin, welcher eine Hommage an die Insel darstellen soll. 2019 bringt die Destillerie dann auch ihren ersten Whisky mit dem Namen “The Hearach” – so werden übrigens die Bewohner der Insel Harris genannt – heraus.
Gebrannt wird der Gin in einer alten Kupferbrennblase, welche “The Dottach” genannt wird. Namensgeber hierfür war übrigens – so sagte man mir zumindest – eine eher bittere, grantige alte Dame aus Tarbert.
Botanicals
Neben dem klassischen Wacholder werden noch weitere Botanicals wie
- Koriander
- Angelikawurzel
- Iriswurzel
- Kubebenpfeffer
- Bitterorangenschalen
- Süßholzwurzel
- Cassia-Zimtrinde
zur Aromatisierung eingesetzt. Für den ganz besonderen maritimen Touch wird noch “Sugar Kelp”, der sogenannte Zuckertang hinzugegeben. Zuckertang ist eine Braunalgenart, welche das Aroma der Meeresküste einfangen soll. Übrigens wird eben dieser von einem Taucher Namens Lewis Mackenzie in den Unterwasserwäldern vor der Küste der Äußeren Hebriden noch von Hand gepflückt. Alle Botanicals werden dann zum Mazerieren in Alkohol eingelegt. Mit der Zeit geben sie so ihre Aromen an den Alkohol ab. Anschließend wird destilliert. Nachdem der Gin dann auf Trinkstärke reduziert wurde, weist er einen Alkoholgehalt von 45% auf.
Flaschendesign
Ich öffne also das Paket und hole die Flasche heraus. Wow denke ich, was für eine geile Flasche?! Offen gestanden mit tollem Flaschendesign kriegt man mich ja.
Sie ist mit einem Rillen-Wellenmuster überzogen, welche mich an die Wellen, die die Küste umspülen erinnern und den maritimen Touch unterstreichen. Der Farbverlauf des Flaschenglases vom aquamarinfarbenen Boden bis hin zum transparenten Flaschenhals untermalen dies nochmals.
Die Flasche ist mit einem Korken mit Holzdeckel verschlossen. Auf dem Holzdeckel ist das Logo der Harris Distillery gebrannt. Die Flasche wird von einer Papierbanderole versiegelt. Hierauf befindet sich die Aufschrift “Isle of Harris – Outer Hebrides” – darunter sind die Koordinaten der Insel verzeichnet.
In der Mitte der Flasche befindet sich ein Papieretikett, welches ebenfalls ansprechend schlicht und passend im maritimen Design gestaltet ist. Mich erinnert das gesprenkelte Etikett ein wenig an eine alte Flaschenpost.
Großes Lob an die Designer der Flasche und des Etiketts. Ich war von Anfang an in die Flasche verliebt. Ob ich mich auch in den Gin verliebt habe, erfährst du jetzt gleich.
In der Nase
Ich öffne also den schönen Korken der Flasche und schenke mir einen Schluck in mein Glen Cairn Degustationsglas. Sofort verströmt der dominierende Geruch von Wacholder. Ich schwenke das Glas und es bilden sich Schlieren am Glasrand, welche ölig langsam zum Glasboden zurückfließen. Genau so liebe ich das! Ich nehme nochmals einen Atemzug.
Im Hintergrund nehme ich jetzt dezente Noten von Koriander und Süßholzwurzel wahr. Eine leichte Pfeffernote gesellt sich hinzu. Langsam entfalten sich die Zitrusnoten, welche ein frisches Aroma abgeben und zunehmend dominieren. Je mehr man den Gin arbeiten lässt, desto besser entfalten sich seine Aromen. Mittlerweile ist auch eine maritime Note hinzugekommen. Zugegeben ich könnte es nicht als Zuckertang definieren. Riecht aber gut. Man stelle sich vor man sitzt irgendwo an der schottischen Küste und atmet die salzige Seeluft ein.
Am Gaumen
So jetzt bin ich aber wirklich gespannt, wie der Gin schmeckt. Ich nehme einen Schluck und sofort breitet sich eine ölige Viskosität im Mundraum aus. Am Gaumen setzt sich eigentlich das fort, was ich bisher gerochen habe. Zu Anfang schmecke ich Wacholder, Süßholz sowie eine leichte Nuance von Harz. Nach kurzer Zeit im Mund kommen die Zitrusnoten zum Vorschein. Zurück bleibt ein maritimer Geschmack, welcher wie auch in der Nase schon schwer zu definieren ist. Es schmeckt jedenfalls außergewöhnlich gut. Nach Meer eben.
Der Gin bleibt langanhaltend im Mundraum zurück, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Perfekt serviert
Für meinem Test habe ich den Isle of Harris Gin mit dem Fever-Tree Indian Tonic Water und dem Fever-Tree Mediterranean Tonic getestet. Letzteres bringt die maritimen Noten des Gins zum Vorschein und erinnert an die Schottische Küste. Aber auch das klassische Indian Tonic gefällt mir sehr gut. Dieses unterstreicht die klassischen Wacholder- und Zitrusnoten. Als Garnitur empfehle ich eine Grapefruitzeste. Das alles ist aber wie immer Geschmacksache.
Fazit
Für mich ein außergewöhnlicher Gin, der nicht nur optisch, sondern vor allem auch geschmacklich zu überzeugen weiß. Der Isle of Harris bringt ein komplexes, vielschichtiges Aroma mit sich, ohne aber dabei seine Wurzeln zu vergessen. Meine klare Empfehlung, den musst du probieren!
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos.