Law Premium Dry Gin

In meinem heutigen Review verschlägt es mich auf die Ferien- und Partyinsel Ibiza. Dort entsteht unter der Federführung von drei Freunden in einer traditionellen Alambic der Law Premium Dry Gin.

Die drei Freunde sind Luna, die auch liebevoll „the nose“ genannt wird und Schriftstellerin erotischer Literatur ist, Alexander, der hauptberuflich Regisseur und Produzent ist und seinem Lieblingsgetränk Gin schon eine ganze TV-Dokumentation widmete und Wolfgang, der eines der bekanntesten Restaurants Ibizas besitzt und zugleich Herr über eine vorzüglich sortierte Bar ist.

Diese drei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können, kamen am Neujahrstag 2013 auf die Schnapsidee, mit ihrer Liebe zum Gin und zu Ibiza eben genau diesen direkt auf der Insel als ihren eigenen Ibiza Gin zu kreieren. Der Law-Gin war geboren.

Ihr Botschafter der Insel sollte ein Gin mit erstklassigen Botanicals aus lokalem Anbau werden. Ein Gin der nicht nur in der Sonne schmeckt, sondern auch in Metropolen wie Berlin, London und Paris gern getrunken wird.

In geradezu alchemistischen Experimenten wagten sich die Drei an die Mazeration und Destillation von Zutaten, die noch nie jemand vorher in Zusammenhang mit Gin gebracht hat.

Wichtig war ihnen jedoch, sowohl auf die Zugabe von Zucker als auch auf künstliche Aromastoffe zu verzichten. So entstand ihr nach den Richtlinien des London Dry hergestellter Ibiza Law Gin mit ein paar außergewöhnlichen Zutaten.

Botanicals

Das Besondere am Law Gin, ist die Verwendung von zwei Wacholderarten. Dem typischen „Gemeinen Wacholder“ und dem „Phönizischen Wacholder“. Der phönizische Wacholder würde das Destillat aber dermaßen dominieren, dass die Macher das fertig gebrannte Destillat anschließend nur über die Wacholderbeeren fließen lassen, damit dieses einen Hauch der würzigen Note aufnimmt.

Neben Wacholder finde ich auf der Zutatenliste noch

Sowohl die Kaktusfeigen als auch die Pimientos haben es als Botanical in sich. Die Ernte der Kaktusfeigen erweist sich oft als schmerzhaft, da die Früchte mit kleinen Stacheln mit Widerhaken versehen sind. Aua!

Die Pimientos sind bei der Ernte eher harmlos. Hier weist hingegen aber etwa jedes zehnte Exemplar die Besonderheit auf, besonders scharf zu sein. Sie zu essen, macht jeden Bissen zu einer Art Russisch Roulette. Dieses Botanical gibt dem Law Gin eine gewissen Schärfe mit auf den Weg ins Glas.

Mazeriert wird übrigens in reinem Weizenalkohol. Zum Brennen wird einen traditionelle Alambic verwendet. Es wird komplett auf moderne Messinstrumente wie Druck- oder Temperaturfühler verzichtet. Hier hängt das Ergebnis ausschließlich vom Feingefühl des Brennmeisters ab.

Wenn die Alkoholdämpfe im Kühler wieder verflüssigen und aus dem Hahn laufen, fließt das Destillat noch über einen Korb mit dem besagten phönizischen Wacholder. Auf seine Trinkstärke von 44% vol. Alkoholgehalt wird der Gin dann mit bestem Quellwasser eingestellt.

Flaschendesign

Die stilvolle und wuchtige Apothekerflasche ist mit ihrem Glasstopfen fast ein kleines Kunstwerk. Das Etikett ist in lila gehalten und wirkt mit der weißen Prägeschrift sehr hochwertig. Die dünne Banderole am unteren Rand der Flasche ist beidseitig bedruckt. Auf der Außenseite trägt es die Botanicals in spanischer Sprache. Die Rückseite kann man durch die Klarglasflasche lesen. Auf ihr steht der Bezug zur Herstellung auf der Insel Ibiza. Durch die Vertiefung im Flaschenboden entsteht ein witziger Optischer Effekt. Es sieht fast aus wie eine Insel.

In der Nase

Den edlen Glaskorken der Flasche öffne ich jetzt und gieße mir einen Schluck in mein Degustationsglas von Riedel Glaskunst. Beim Schwenken begeistert mich die Konsistenz des Destillats. Langsam und zäh fließt er zurück vom Glasrand zum Boden. Ich mag es sehr, wenn der Gin ölig ist.

Der erste Atemzug offenbart die Verwendung der frischen Zitrusfrüchte. Sie dominieren sogar den Wacholder, der deutlich im Hintergrund steht. Wenn die ersten Zitrusaromen verflogen sind, steht Kardamom mit seinen warmen und erdigen Nuancen im Mittelpunkt. Das frische Orangenaroma bleibt allerdings durch den Koriander erhalten. Neben der frischen salzigen Meeresbriese steigt noch eine angenehme Schärfe in die Nase.

Am Gaumen

Der erste Schluck bestätigt mir die ölige Konsistenz. Mit einer interessanten Schärfe verteilt sich das Destillat geschmeidig über die Zunge und verteilt sich im Mund. Die Zitrone steht auch hier im Vordergrund. Der Kardamom unterstreicht mit seinen erdigen Noten den Geschmack.

Von Wacholder ist auch hier leider nicht viel zu schmecken. Leicht scharf nach grünen Pimientos und mit fruchtigen Nuancen der Kaktusfeige verabschiedet der Law Gin sich im Abgang dezent salzig. Zurück bleiben frische Zitrusaromen und tatsächlich eine salzige Meeresbriese.

Perfekt serviert

Pur ist der Law Gin durchaus einen Versuch wert. Die Schärfe von den Pimientos gepaart mit den Zitrusnuancen ist wirklich interessant. Auf Eis verschwinden die Wacholderaromen komplett und Kardamom und Zitrone stehen dann komplett im Mittelpunkt.

Als Gin&Tonic empfehle ich zwei verschiedene Tonic-Water. Zum einen den klassischen Indian Tonic. Hier stellst du mit dem Tonic-Water die Zitrusnoten in den Mittelpunkt. Zum anderen harmoniert der Law Gin auch mit einem Mediterranean Tonic-Water sehr gut. Hier stellst du mit den mediterranen Kräutern des Tonics dem Law-Gin einen perfekten Partner an die Seite.

Interessant ist in beiden Varianten die bleibende Schärfe der Pimientos.

Ebenso stellt der Law Gin eine perfekte Grundlage für Cocktails und Longdrinks dar. Hierfür empfehle ich die wirklich interessanten Rezepte auf der Webseite des Gins.

Fazit

Der Law Gin ist inspiriert von der mediterranen Natur Ibizas. Er vereint traditionelle Gewürze mit völlig neuen Zutaten wie Salz, Kaktusfeige und den scharfen Pimientos de Padrón. Der Law Gin ist mit seinen Botanicals mediterraner Botschafter der liberalsten und tolerantesten Insel der Welt und vermittelt ein ausgezeichnetes Urlaubsfeeling im Glas. Sogar zu Hause. Ich mag diesen Gin übrigens besonders den Gin-Trinkern ans Herz legen, die gern auf ein ausgeprägtes Wacholderaroma verzichten. In diesem Sinne, Cheers!

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Law-Gin

8.5

Gesamteindruck

8.5/10

Eigenschaften

  • erfrischende Zitrusaromen
  • zurückhaltender Wacholder
  • würzig vom Kardamom

Alkoholgehalt

  • 44,0 %

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

2 Gedanken zu „Law Premium Dry Gin“

  1. Hola, wir sind auf Ibiza und würden euch gerne besuchen wollen. Habe im TV den schönen Bericht gesehen.
    Liebe Grüße
    Margot und Freunde

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert