The Spy Gin

Der Spy Gin im Review auf ginvasion.de

In meinem Review zieht es mich heute in das Herz der rauen Ostalb. Denn dort entsteht in Handarbeit und aus erlesenen Botanicals der „The Spy Swabian Distilled Gin“.

Der Gin ist eine Hommage an den wohl schlauesten Bürger der Stadt, nämlich den Aalener Spion.

Die Geschichte geht zurück in die Kaiserzeit, als Aalen noch zu den freien Reichsstädten zählte. Der Kaiser und die Stadt lagen so sehr im Streit, dass er mit einem Heer schon bis Schwäbisch Gmünd herangerückt war, um der Befolgung seiner Befehle mit Heeresgewalt etwas Nachdruck verleihen wollte.

Zur Erkundung des feindlichen Lagers konnte schließlich nur der Schlaueste in Frage kommen und so zog der Aalener Spion unbemerkt nach Schwäbisch Gmünd vorbei an den kaiserlichen Wachposten. Inmitten seiner Ritter erkannte er den Kaiser sofort und begrüßte ihn treuherzig mit „Grüß Gott, Ihr Herra!“. Der Kaiser fragte ihn darauf nach seinem Begehr. Darauf antwortete ihm der Gesandte, dass er der Spion von Aalen sei, um das Lager und die Heeresstärke zu erkunden.

Der Kaiser war verblüfft über die Offenheute des Aalener Kundschafters und führte ihn bereitwillig durch das Lager. Er wurde festlich bewirtet und beschenkt. In einem Brief an die Aalener ließ der Kaiser dann noch mitteilen, dass er mit solch tapferen und klugen Leuten gern in Frieden leben und den Stadtvätern verzeihen wollte. Fortan wurde der schlaue und mutige Mitbürger „Aalener Spion genannt“.

Aber zurück zum Gin. Dieser wird von Peter Frey als Inhaber der Juniper Tree Trading im Auftrag in einer mir nicht bekannten Brennerei hergestellt. Angefangen hat aber alles mit einem Brennseminar in Österreich. Mit seinem Brennmeister hat er dann in mehreren Versuchen sein Rezept entwickelt. Hierfür hat er mehr als 20 einzelne Botanicals destillieren lassen, um mit diesen dann experimentieren zu können.

Botanicals

In der finalen Rezeptur werden nur erlesene Zutaten verwendet. Neben den klassischen Wacholderbeeren kommen im „The Spy Gin“ noch:

zum Einsatz. Alle Zutaten werden im Rohalkohol mazeriert und anschließend nach traditioneller Destillationskunst im Kupferkessel gebrannt.

Flaschendesign

Die Flasche aus weißem Glas ist mir als Little Sumo bekannt und wird von Saverglas hergestellt. Sie fasst in der Variante für den „The Spy Gin“ 500ml. Ihre rechteckte Form mit den abgerundeten Ecken und dem schweren Glasboden ist markant und einprägsam.

Das Etikett ist weiß und zeig die Silhouette der Stadt Aalen und im Mittelpunkt den Spion mit einer Holzpfeife im Mund. Umrandet ist das Etikett von einer bronzefarbenen Linie. Die gleiche Farbe findet sich in den Buchstaben der Wörter Spy und Gin wieder.

Auf dem rückseitigen Etikett findet sich etwas zur Story und die obligatorischen Angaben zur Füllmenge und dem Alkoholgehalt.

Verschlossen ist die Flasche mit einem Holzkorken mit Kunststoffeinsatz. Der Korken ist mit einem Branding versehen und zeigt das Konterfei des Spions von Aalen.

Das Designkonzept ist stimmig und machst Lust auf mehr. Es ist an der Zeit den Korken zu öffnen und mir einen Schluck einzugießen.

In der Nase

Aus dem Glas erscheinen zuerst filigrane florale Noten vom Lavendel, die mit frischen Zitronen- und Orangennoten gepaart sind. Erst dann taucht ein dezenter Hauch vom Wacholder auf. Würzige Noten ordne ich dem Koriander zu.

Der Gin erscheint erstaunlich mild. Er hat ein fruchtig süßes Bouquet mit angenehmen erdigen und wärmenden Anklängen vom Kardamom, die mit einem Hauch Zimt gekonnt abgerundet werden. Ich bin wirklich gespannt, wie der Gin mit schmeckt.

Am Gaumen

Das Wacholderdestillat verteilt sich ölig und mit einer angenehmen Süße auf der Zunge. Ich nehme einen Hauch Lakritz und eine dezente, leicht herb harzige Note vom Wacholder wahr. Die würzigen Nuancen vom Koriander sind gut in die Orangen- und Zitrusnoten eingebunden. Der Kardamom sorgt mit seinem orientalischen Touch für einen feinen erdigen und wärmenden Anklang.

Im Abgang erscheinen noch einmal die filigranen floralen Noten und eine leichte Schärfe. Der Nachhall ist langanhaltend mit einem Hauch Lakritz und einem frischen Zitronenaroma.

Perfekt serviert

Der Spy Gin erhält von mir die klare Empfehlung pur genossen zu werden. Auf Eis kommt übrigens der Wacholder etwas besser zur Geltung.

Als Gin&Tonic ist uneingeschränkt jedes Indian Tonic Water zu empfehlen. Eine tolle Kombination entsteht übrigens mit dem Signature Tonic Water von Mistelhain. Hier ergänzen sich die würzigen Strukturen aus dem Tonic Water wunderbar mit den filigranen Noten des Gins, ohne ihn in den Hintergrund zu stellen.

Auch im klassischen Fizz oder Gimlet macht der Gin eine gute Figur. Unbedingt mal probieren. Es muss ja nicht immer Gin&Tonic sein.

Spy Aviation

Ein alter Cocktail Klassiker ist der Aviation. Schon allein seine zarte blau-Färbung ist ein Hingucker. Den zarten Ton erhält der Drink übrigens durch die Creme de Violette – einem Veilchen Likör.

Folgende Zutaten benötigst du für den Aviation:

  • 5cl Dry Gin
  • 2cl Zitronensaft
  • 2cl Maraschino Likör
  • 1BL Creme de Violette

Die Kunst im Aviation liegt darin, alle Komponenten ausgewogen zu benutzen. Das Verhältnis von Säure, Süße und Veilchen muss hier perfekt stimmen. Nimmt man zu viel Veilchen-Likör wird der Drink schnell seifig, ist zu viel Zitrone im Spiel wird er schnell zu sauer. Hier musst du mit dem Verhältnis etwas probieren, bis man die perfekte Mischung findet. Viel Spaß beim Nachmachen!

Der Spy Gin im Review auf ginvasion.de

Fazit

„Maxima in voluptate sua“ – Genuss von seiner schönsten Seite. So beschreibt Peter seinen Gin. Und hier muss ich ihm uneingeschränkt recht geben. Keine Wacholderbombe, aber wunderbar eingebundene Aromen, die gut aufeinander abgestimmt sind. Sowohl pur, im Gin&Tonic als auch im Cocktail ein wirklich toller Gin aus der Stadt Aalen. Mir gefällt er.

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

The Spy Gin

9.2

Gesamteindruck

9.2/10

Eigenschaften

  • Wacholderbeeren
  • Noten von Zitrone und Orange
  • Zimt und Lavendel

Alkoholgehalt

  • 43,0 %

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

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