Nachdem wir schon den STIN Classic und STIN Sloeberry auf dem Blog vorgestellt haben, fehlt nun noch der dritte Gin im Bunde. Es handelt sich um den STIN Gin Overproof. Wie sich der Navy Strength vom Classic unterscheidet, erfährst du in den nachfolgenden Zeilen. Du darfst gespannt sein.
Der Classic Proof und der Overproof haben viel gemeinsam. Unter anderem nämlich die Zutaten. Zumindest stehen auch hier die südsteirischen Äpfel und der oststeirische Holunder im Mittelpunkt.
Die zwei Hauptzutaten stammen nämlich von den Höfen der Gin-Produzenten Johannes Firmenich und Reinhard Jagerhofer. Die Äpfel stammen vom Hof der Eltern von Johannes. Dort führt eigentlich der Vater das Zepter am Brennkessel. Aber der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm. Die zweite Zutat, nämlich die Holunderblüten bringt Reinhard von seinem Hof mit in das Destillat.
Navy Stength Das sogenannte „Navy Strength“ kommt übrigens wirklich von der britischen Marine. Sie setzte Gin im 18. Jahrhundert als Allzweckwaffe, zum Beispiel bei Erkrankungen oder zur Motivation ihrer Matrosen ein. Zur Überprüfung, dass der Alkohol nicht gepanscht war, wurde Schießpulver damit übergossen und angezündet. Brannte es, hatte das Destillat mindestens einen Alkoholgehalt von 57%.
Botanicals
Neben den bereits erwähnten
- Äpfeln
- und Holunderblüten
spielt natürlich Wacholder eine tragende Rolle in der Rezeptur. Zusätzlich werden aber auch noch
im STIN Gin mazeriert und anschließend schonend im Kupferkessel destilliert.
Nach der Destillation wird der STIN Overproof schließlich nur auf 57% vol. Alkoholgehalt reduziert. Dafür wird steirisches Berg-Quellwasser verwendet. Dadurch wird der Gin noch runder und deutlich aromatischer. Es wird übrigens auf eine Filtration verzichtet. Dadurch kann es durch den hohen Gehalt an ätherischen Ölen zu einer Trübung beim Mischen mit Tonic Water kommen. Dieser Vorgang wird als Louche-Effekt bezeichnet.
Flaschendesign
Die viereckige, antikgrüne Flasche erinnert mich in ihrer Form an eine alte Apothekerflasche. Sie ist aufwändig mit einer weißen Schnur verknotet und mit schwarzem Wachs versiegelt.
Das schwarze Etikett ist schlicht, aber dennoch sehr edel. Es ist geprägt und trägt als zentrales Element den Markennamen „The STIN Styrian Dry Gin“. Eine Tabelle unterhalb verrät die Verwendung von 28 erlesenen Botanicals und trägt ebenfalls den Alkoholgehalt von 57% vol. Zudem ist noch die Füllmenge von 500ml angegeben.
Das rückseitige schwarze Etikett mit weißer Schrift verrät auf Englisch etwas über den Gin und die Signatur der zwei Brennmeister. Auch hier finden sich noch einmal der Alkoholgehalt, die Füllmenge und die Anschrift der Brennerei. Rundum ein schlichtes und gelungenes Design, welches mir ausgesprochen gut gefällt.
Ich entknote die Schnur, öffne den Korken und gieße mir einen Schluck zum Probieren ein.
In der Nase
Über meinem Glas schweben herb harzige Noten vom Wacholder. Diese sind dominant und beeindruckend. Dazu gesellen sich Aromen frischer Zitrusfrüchte, die in Kombination mit den verwendeten Gewürzen an den Geruch von Kumquats erinnern.
Das Bouquet ist feinwürzig und sehr komplex. Es macht Spaß den Gin in seine einzelnen Bestandteile zu zerlegen. Ich erkenne wärmenden Kardamom, würzigen Koriander und pfeffrige Noten.
Begleitet wird alles von einem floralen Anklang der steirischen Holderblüten und fruchtigen Nuancen frischer Äpfel.
Trotz seiner 57% vol. Alkoholgehalt ist das Bouquet sehr rund, ausgewogen und wird nicht durch eine alkoholische Note dominiert. Beim Schwenken im Glas erkennt man bereits die ölige Textur und es bilden sich zudem Schlieren am Glasrand. Ich bin gespannt, wie der STIN Gin Overproof schmeckt.
Am Gaumen
Ölig, geschmeidig und mit einer wärmenden Schärfe legt sich der Gin auf die Zunge. Es dominieren die typischen Wacholderaromen und die Zitrusnote sticht angenehm hervor. Ein frisches Gefühl entsteht im Mundraum. Im zweiten Schluck schmecke ich die würzigen Nuancen vom Kardamom und Koriander. Jetzt kommt auch die Schärfe vom Pfeffer, dem Ingwer und auch vom hohen Alkoholgehalt zum Tragen.
Der Abgang wird ebenfalls von den herben Wacholderaromen dominiert. Dazu gesellen sich frische Zitrusnoten Im Nachhall erscheinen würzige Aromen und ein Hauch Kümmel bleibt am Gaumen zurück. Ein ausdrucksstarkes Profil, welches im Longdrink bestimmt zu überzeugen weiß.
Perfekt serviert
Trotz des hohen Alkoholgehalts ist der STIN Overproof erstaunlich mild. Dadurch kann man den Gin durchaus auf einem Eiswürfel pur genießen. Du wirst beeindruckt von den ausgeprägten Aromen sein. Im Gin&Tonic harmoniert der STIN Overproof hervorragend mit einem Dry oder Indian Tonic Water. Als Garnitur eignen sich wunderbar frische Apfelschnitze.
Gin Fizz
Ein ganz besonderes Highlight setzt der Overproof im Gin Fizz. Hierfür benötigst du folgende Zutaten:
- 5cl STIN
- 3cl frischer Zitronensaft
- 2cl Zuckersirup
- 1 Eiweiß
- 5cl Sodawasser
Als Eiweiß nehme ich immer das pasteurisierte und natürliche Eiweiß von Pumperlgesund. Hier bekommst du für deutlich unter 5€ zirka 16 Eiweiß. Angebrochen ist die Flasche im Kühlschrank bis zu 3 Wochen haltbar.
Gib den Gin, den Zitronensaft, den Sirup und das Eiweiß mit etwas Eis in einen Shaker und gib alles. Danach wird alles in ein Longdrinkglas mit frischem Eis abgeseiht und mit Soda-Wasser aufgefüllt. Ich lege bei einem Gin Fizz als Garnitur gern eine getrocknete Zitronenscheibe auf den festen Schaum.
Fazit
Der hohe Alkoholgehalt gepaart mit den intensiven Aromen verleiht dem Stin Overproof einen einzigartigen Geschmack. Ich bin begeistert. Pur eine Explosion am Gaumen und im Cocktail oder Longdrink definitiv kein Gin, der droht darin unterzugehen. Den Stin Overproof musst du unbedingt einmal probieren!
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample von Intra Wine and Spirits kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!