Angst Gin von der Sylter Likörwerkstatt

Für das heutige Review machen wir einen Ausflug auf Deutschlands nördlichste Insel, nämlich nach Sylt. Denn aus der Sylter Likörwerkstatt kommt der Angst-Gin und genau diesen stelle ich dir jetzt vor. 

Zunächst verrate ich dir aber noch ein bisschen was über die allgemeine Story dahinter. 

Wer steckt eigentlich hinter der Sylter Likörwerkstatt und GinTuning?

Martin Schachner und Franz Salzgeber sind die Köpfe dahinter. Sie haben ihre ohnehin schon erfolgreiche Zusammenarbeit weiter ausgedehnt und die Sylter Likörwerkstatt aus der Taufe gehoben. 

Martin Schachner

Martin Schachner ist aus dem Weinhaus Schachner bekannt, welches vom Feinschmecker regelmäßig zum besten Weinhaus Schleswig-Holsteins gekürt wird. Das Weinhaus selbst zählt seit über 25 Jahren zur festen Größe der Sylter Weinszene und wurde schon mit diversen Auszeichnungen geehrt. 

Martin Schachner war ebenfalls in der Sterne Gastronomie tätig. Unter anderem im Tantris in München, Tristan auf Mallorca, Residenz Heinz Winkler in Aschau und bei Jörg Müller auf Sylt. In der Vinothek sind über 2000 verschiedene Weine zu finden. Davon sind über 100 Sorten im offenen Ausschank. Ein Feinkostgeschäft sowie ein Bistro sind gegenüber des Weinhauses zu finden. Wer auf Sylt ist, sollte dort unbedingt mal vorbei schauen. 

Franz Salzgeber

Franz Salzgeber ist der Kopf hinter der Familienbrennerei Salzgeber in Babenhausen. Sein Vater gründete bereits in den 1950er Jahren den Familienbetrieb. Durch die Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Früchten, reifte schnell der Wunsch, die vielfältigen Aromen in komplexen Destillaten zu konzentrieren. 

1995 dann ging die Brennerei in die Hände von Franz Salzgeber junior über. Fortan wurde ausgesuchtes Obst sorgfältig und mit viel Herzblut destilliert und in Form von Edelobstbränden, Obstbrandlikören und hochwertigen Spirituosen für Genießer angeboten. So wird beispielsweise auch der August Gin in der Brennerei von Franz gebrannt. 

Zusammen kreierten die Beiden die so genannten “MarGins”. Die Besonderheit dieser Ginsorten ist es, dass sie bei der Zugabe von Tonic Water aufgrund des pH-Wertes ihre Farbe verändern. Ihr kennt das sicherlich von einem blauen Gin, der seine Farbe dann in lila verändert. Mittlerweile gibt es tatsächlich  zwölf verschiedene Sorten des MarGins. 

Die Herstellung

Das Grunddestillat wird bei Franz Salzgeber in der Brennerei in Babenhausen destilliert. Anschließend wird der noch farblose Gin dann nach Sylt zu Martin Schachner geschickt. Martin versetzt den auf London Dry basierenden Gin dann mit feinsten erlesenen Kräutern und Blüten. Durch die Infusion mit verschiedensten Botanicals erhalten die MarGins ihre besondere Farbe. Man nennt es auch Gintuning. Je nach Sorte ruht der Gin dann einige Tage, Wochen oder sogar Monate in Glasballons. Anschließend werden die verschiedenen Infusionen cuvetiert. So entstehen die unterschiedlichen Sorten MarGin. 

Wie kommt man auf Gintuning?

Martins Mutter war Floristin und er selbst ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft zu Spirituosen, Kräutern und Blumen aller Art. Diese Leidenschaft vereint er durch das Gintuning in seiner Sylter Likörwerkstatt. Zuerst allerdings versetzte er verschiedene Weine mit Blüten und Kräutern. Warum das Ganze also nicht auch mit Gin ausprobieren, wenn das mit Wein funktioniert? MarGin bzw. Gintuning war geboren. 

Botanicals

Im Grunddestillat sind unter anderem folgende Botanicals enthalten

Martin lässt sich da verständlicherweise nicht in die Karten schauen. Er ist bisher – mit Ausnahme derer, die die “Blaue Klitorie” verwenden, der Einzige, welcher seinen Gin mit Kräutern und Blüten infusioniert, um damit die Farben zu verändern.

Flaschendesign

Alle MarGin Sorten kommen in einer klassischen Nocturne Weissglas Flasche mit Schraubverschluss daher, so dass man die unterschiedlichen Farbgebungen sehen kann.

Den Angst Gin ziert ein graues Etikett. Auf diesem steht in Handschrift und in schwarzer Schrift “Angst Gin”. Des Weiteren sind im unteren Bereich der Alkoholgehalt und das Fassungsvermögen vermerkt. Die Farbe des Gins ist tiefschwarz. Ein wenig angsteinflößend.

Aber wieso heißt der Gin eigentlich Angst Gin?

Der Gedanke hinter dem Angst Gin ist es, seine Ängste zu besiegen. Denn Angst macht Platz für neuen Mut. Nach ein paar Gin & Tonic sollte man genug Mut haben, Dinge zu tun, vor denen wir eigentlich Respekt haben oder uns bisher nicht getraut haben diese zu tun.

In der Nase

Ich gieße einen Schluck in mein Nosingglas von Spiegelau. Wie immer lasse ich dem Destillat etwas Zeit zum atmen, so dass sich die Aromen besser entfalten können. 

Zuerst sind balsamische Noten vom Wacholder auszumachen. Auch Anis und Kardamom sind wahrzunehmen. Zitrusaromen sowie florale Noten runden das Bouquet ab. 

Am Gaumen

Am Gaumen entfalten sich zuerst klassische Wacholdernoten, sowie spritzige Zitrusnoten, gefolgt von kräutrigen Nuancen. Auch Kardamom und Anis sind hier wieder präsent. Eine leichte Schärfe vom Ingwer und Pfeffer ist ebenfalls auszumachen. Hinzu gesellen sich süße Noten von Früchten, die mit dem restlichen Bouquet harmonieren. Florale und herbe Nuancen umspielen das Geschmacksbild.

Perfekt serviert

Der Angst Gin kann durchaus pur auf Eis genossen werden. Für einen Gin & Tonic empfehle ich ein klassisches Indian Tonic Water, hier macht man absolut nichts falsch. Der schöne Nebeneffekt beim Aufgießen mit Tonic Water ist, dass sich der Gin von Tiefschwarz zu einem schönen Rot verfärbt.

Ich habe das Goldberg und das Thomas Henry Tonic Water ausprobiert, beide harmonieren mit dem Angst Gin. Als Garnitur empfehle ich frische Beeren, eine Orangenzeste oder für den, der es besonders fruchtig mag, eine Scheibe Ananas. 

Fazit

Martin Schachner und Franz Salzgeber ist es gelungen eine Reihe spannender Gins zu kreieren, die nicht nur die Geschmacksknospen ansprechen, sondern auch optisch ein absoluter Hingucker sind.  Hier trifft Fruchtigkeit auf herbe Kräuternuancen, sowie florale Anklänge und spritzig, frische Aromen von Zitrusfrüchten. Aber das alles ist wie immer natürlich Geschmacksache, daher probiere ihn doch am Besten selbst. Ihr braucht absolut keine Angst vor dem Gin haben.

Vielen Dank an Martin Schachner für das sehr angenehme und informative Telefonat.

 

Passendes Tonic Water findest du übrigens hier bei unserem Partner Wacholderexpress.de

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Angst Gin

7.7

Gesamteindruck

7.7/10

Eigenschaften

  • Wacholderbeeren
  • Sternanis
  • feine Zitrusnoten
  • schwarze Farbe

Alkoholgehalt

  • 51,0 %

Veröffentlicht von Vanessa

Vanessa Schwan, geboren 1993 in Karlsruhe im schönen Baden-Württemberg. Neben Sport und gutem Essen gibt es eine weitere Leidenschaft in meinem Leben. Gin! Mit dem Ginvirus angesteckt hat mich mein Vater, als er mir eines Abends einen Gin Tonic einschenkte. Ich probierte und schon war es um mich geschehen. Der erste Gin in meiner Sammlung war übrigens der The Duke Gin aus München. Der zweite Gin war der Sipsmith Gin aus London. Zugegeben, den habe ich zu Anfang nur wegen des Schwans auf dem Etikett gekauft. Aber auch geschmacklich konnte er mich vollends überzeugen und so nahm das mit dem Gin und mir seinen Lauf. Zu Anfang teilten mein Vater und ich die Leidenschaft alleine. Inzwischen haben wir aber neben meiner Mutter auch meinen Freund und den halben Freundeskreis mit dem Virus infiziert.

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