Liebst du auch Geschenke? Auch die Geschichte dieses Gins begann mit einem Geschenk. Einem Geschenk der Eltern an Stephan Thomé und seine Frau: Uropas Streuobstwiese, der Euelsberg. Und dann wurde ein Gin aus dem Geschenk. Ein guter Gin, der Euelsberger Gin Plum Oriental.
In Rheinland-Pfalz, besser gesagt in Dingdorf in der Eifel, hinter dem Bauernhof von Irmhild und Hans-Heinrich Thomé liegt der besagte Euelsberg. Mit knapp 100 Obstbäumen. Äpfel, Birnen, Mirabellen, Zwetschgen und Walnüssen.
Was macht man nun mit diesen ganzen Naturprodukten? Die Lösung fand sich in einer feuchtfröhlichen Nacht mit dem Schwager: „Wir brennen Schnaps aus dem ganzen Obst!“
Was zunächst folgte, waren zwei Jahre des Lernens und der Einarbeitung, Besuchen und Einweisungen bei Brennereien, Suchen der richtigen Brenngeräte, und so weiter. Ein notwendiger Lernprozess, denn eigentlich ist Stephan Thomé hauptberuflich Vertriebsleiter bei einem Telekommunikationsunternehmen und seine Frau ist bei einem Medienunternehmen verantwortlich für die Investorenkommunikation. Sprich: beide hatten bis Dato keine Ahnung vom Schnapsbrennen.
Inzwischen ist die eigene Brennerei gebaut, und sie produzieren ihren eigenen Gin. Da es auf dem Bauernhof in der Eifel nie eine Brennerei gab, wurde der ehemalige Kälberstall auf dem Thomé-Hof in Dingdorf zur schmucken Brennstube umgebaut und die handgefertigte Destille in den Raum eingepasst.
Die Thomés lieben die Materialien Kupfer und Edelstahl, auf die das Licht durch die alten Stallfenster fällt. “Ich finde den Destillationsprozess unglaublich faszinierend. Ich kombiniere unterschiedliche Aromen und lasse sie einwirken. Am Ende gebe ich eine braune Brühe in die Brennblase, verdampfe sie und heraus kommt eine klare Flüssigkeit, die die Aromen der ursprünglichen Zutaten trägt.” so Brennmeister Stephan Thomé.
Botanicals
Ob vom eigenen Euelsberg oder aus der Welt nach Dingdorf geliefert: alle Zutaten sind erstklassig. Für alle verwendeten Botanicals gilt: „fair trade“ ist das Minimum, wenn möglich ist alles „Bio“ oder in Demeterqualität und von Hand gepflückt. Vieles wird von der eigenen, ungedüngten Streuobstwiese geerntet. Verwendete Kräuter werden da gekauft, wo Heilpraktiker ihre Zutaten beziehen. Die Limetten, Zitronen und Orangen stammen aus Mallorca.
Im Euelsberger Plum Oriental finden sich unter anderem folgende Botanicals:
- Wacholder
- Pflaume
- Zimt
- Orange
- Kardamom
- Tonkabohne
- Kakaobohne
- Sternanis
- Kreuzkümmel
- Lapachorinde
- Kolanuss
- Hibiskusblüte
- Lotussamen
- Aprikosenkerne
- Hagebutte
- Rosenwurzel
- Guarana
- Blutwurz
- Süßholz
- und Anissamen.
Schon diese sehr umfangreiche und spezielle Mischung der Botanicals macht mich äußerst neugierig auf diesen Gin im Western Dry Stil.
Flaschendesign
Das 0,5 Liter fassende Destillat kommt in der beliebten weißen Nocturne-Flasche daher. Auf der Vorderseite ist auf einem schlichten, weißen Etikett eine stilisierte Eule abgebildet und mit bronzefarbener Schrift steht Euelsberger und eine „3“ über der Eule. Weiterhin wird verraten, dass der Gin 45 % Alkohol ins Glas bringt und welche Botanicals enthalten sind. Auf dem rückseitigen Etikett gibt es noch Angaben zum Batch, zur Flaschennummer und zum Distiller des Gins. Ein schlichtes, aber dennoch ansprechendes und modernes Design.
Optisch gefällt mir der Euelsberger Plum Oriental Gin schon mal sehr gut. Verschlossen ist der Gin übrigens mit einem Holzverschluss mit Kunstkorken, auf dem ebenfalls die stilisierte Eule eingebrannt ist.
In der Nase
Die Botanicals lassen ja einen außergewöhnlichen und orientalisch angehauchten Gin erwarten. Beim Öffnen des Plum Oriental Gin strömt eine süßliche Note entgegen. Der Wacholder hält sich bedeckt und ist nur unterschwellig wahrzunehmen. Lässt man dem Gin Zeit und Platz zum Atmen, so kann der süßliche Geruch eindeutig als Pflaumennote bestimmt werden.
Umschmeichelt wird das ganze von leicht würzigen Aromen, bei denen es auf Grund der Fülle aber schwerfällt, einzelne Aromen zu bestimmen. Aber insgesamt ein sehr aromatischer und orientalisch anmutender Geruch.
Am Gaumen
Nun wird es Zeit, diesen Gin mit seinem interessanten Aroma zu probieren. Ich genehmige mir einen Schluck des Gins und bin dann zunächst überrascht, wie mild er schmeckt. Trotz der 45% vol. Alkoholgehalt und der würzigen Aromen gibt er ein mildes und aromatisches Gastspiel auf meinem Gaumen. Auch im Geschmack spielt die Pflaume die erste Geige.
Nachgelagert wird der süßliche Geschmack durch ein würziges Aroma abgelöst. Ich schmecke etwas Zimt und leichte Noten von Anis. Leichte Wacholdernuancen schweben die ganze Zeit leicht im Hintergrund mit und runden damit anschließend das Gesamtprofil ab.
Perfekt serviert
Die perfekte Kombination zwischen dem Euelsberger Gin und einem Tonic erreicht man meiner Meinung nach mit einem klassischem Indian Tonic Water. Sowohl das Thomas Henry Tonic Water, als auch das FeverTree Indian Tonic Water funktionieren als Filler hervorragend. Mit einem FeverTree Mediterranean gelingt der Gin&Tonic nicht so gut.
Mit einem Indian Tonic jedoch erhält man dann einen außergewöhnlichen Gin&Tonic. Nicht gerade klassisch, aber dafür umso aufregender und orientalischer. Garnieren kann man das Ganze mit einer Orangenzeste, oder aber auch mit einer Zimtstange, denn hiermit wird die würzige Note nochmals unterstrichen.
Fazit
Der Gin Nummer „3“ aus der Euelsberger Reihe hat mich auf jeden Fall überzeugt. Ein ungewöhnlicher Gin abseits des Mainstreams und der zumeist vorherrschenden zitruslastigen Gins. Ein außergewöhnliches Destillat, der Abwechslung ins Glas bringt.
Der Euelsberger Plum Oriental Gin kann auf jeden Fall durch seine große Aromenvielfalt punkten. Jeder Schluck schmeckt dabei so exotisch, dass es schwer fällt zu glauben, dass der Gin aus der Eifel kommt und nicht irgendwo an der ehemaligen Gewürzstraße hergestellt wird.
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die beiden Brüder des Euelsberger Plum Oriental und werde definitiv auch die Nummern „1“ und „2“ in meiner Sammlung aufnehmen.
Hinweis:
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