Wie bereits von mir auf Instagram angekündigt, hier das Review zum G=in3 der Brennerei Ziegler aus Freudenberg am Main. Die Brennerei steht für Destillationskunst auf höchstem Niveau und existiert schon seit 1865.
Im Jahr 2015 konnte man auf 150 Jahre Firmengeschichte zurückblicken. Die Brennerei weist eine bewegte Geschichte auf. Viele Jahrzehnte war sie in Familienbesitz, bis 1991 Firmenanteile an die Familie Leibbrand veräußert wurden. Ein Jahr später übernahm Leibbrand das komplette Unternehmen. 1998 wurde die Brennerei von Hawesko übernommen.
Geblieben ist der Name und natürlich die Hingabe und der Esprit mit der die Brennerei geführt wird. Die Edeldestillate entstehen von der Obsternte bis hin zur Etikettierung der Flaschen noch immer in echter Handarbeit.
Bei der Manufaktur handelt es sich um eine Verschlussbrennerei, die nach dem traditionellen Doppelbrennverfahren brennt und gerade deshalb so hohe Qualitäten hervorbringt. Im ersten Brennvorgang werden Alkohol und Aromastoffe von den festen Bestandteilen der Maische getrennt und es entsteht der Rohbrand. Aus dem zweiten Brennvorgang wird für die Edelbrände nur das Destillat des Mittellaufs verwendet, der so genannte Feinbrand.
Aber wie kam es bei der Brennerei Ziegler eigentlich zur Idee einen Gin zu kreieren? Die Geschichte ist relativ einfach und schnell erzählt. Die drei jungen Ziegler-Destillateure Pascal Marré, Max Kirchner und Paul Maier haben eines Nachts zusammen mit dem Barkeeper Marius Hoh in einer Bar in Wertheim diese Schnapsidee gehabt und in die Tat umgesetzt.
Botanicals
Über die Zutaten vom G=in³ ist leider nicht viel bekannt. Neben Wacholder weiß man von Zitronen und Ingwer. Die 10 weiteren Botanicals kennen nur die Brennmeister selbst. Ich vermute in der Zutatenliste noch Pfeffer und Koriander, aber dazu mehr im Tasting.
Flaschendesign
Die wirklich schöne Flasche des Gins kennt man schon von diversen anderen Edelbränden von Ziegler. Durch die Vertiefungen liegt diese Flasche perfekt in der Hand und macht das Einschenken leicht. Sie hat einen kurzen Hals mit einer großen Öffnung. Verschlossen ist sie mit einem schwarzen Echtholzkorken mit Metallapplikation und einem Kunststoffeinsatz.
In der Nase
Ich öffne den Korken und gieße mir einen Schluck ein. Aus dem bauchigen Degustationsglas verströmt ein starker Wacholdergeruch, gefolgt von einer leichten Schärfe. Ich nehme die frischen Nuancen der Zitrone wahr. Die leicht süßen floralen Noten kann ich nicht zuordnen. Sie machen den Gin in der Nase aber auf jeden Fall interessant.
Am Gaumen
Pur und ohne Eis folgt im Mund auf den anfänglich dominanten Wacholder schlagartig eine extrem scharfe Note. Ich bin überrascht. Ist das der Ingwer? Nein, hier muss noch eine Pfefferart mitspielen. Wow! Die besagte Schärfe bleibt lang am Gaumen haften, ist aber keineswegs unangenehm. Daneben schmecke ich auch wieder die süßen und floralen Nuancen, die sich aber durch die Schärfe und den Wacholder nicht weiter zuordnen lassen. Die Zitrone sorgt für ein frisches Aroma.
Perfekt serviert
Auf Eis schwächen sich Wacholder und die scharfen Noten etwas ab. Etwas Koriander setzt sich in den Vordergrund. Ein Fever Tree Mediterranean Tonic ergänzt die klare Wacholderlinie des G=in³ mit seinen südländischen Noten und lässt so einen interessanten Gin&Tonic mit frischen Zitrusanklängen und einem Akzent von Ingwer entstehen. Garniert mit einem Zweig Rosmarin und einer Zitronenzeste ein rundum perfektes Bild.
Fazit
Der G=in³ ist ein überaus sauber destillierter und abgestimmter Gin im London Dry Stil. Seine klare Wacholderlinie sticht hervor und wird durch die Zitrone abgerundet. Die Schärfe ergänzt gekonnt das Zusammenspiel der beiden Botanicals. Mit einem Tonic ein wahrlich erfrischendes Sommergetränk und pur ohne Eis im Winter zum Wärmen von Innen. Mir gefällt er!
Hinweis:
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