Humboldt Rye Dry Gin

Im heutigen Review stelle ich dir einen ganz besonderen und außergewöhnlichen Gin vor. Den Humboldt Rye Dry Gin. Dieser wurde übrigens anlässlich des 250. Geburtstages von Alexander von Humboldt kreiert. Aber dazu später mehr.

Wer steckt eigentlich hinter dem Humboldt Gin?

Der Humboldt Rye Dry Gin wurde von den Spreewood Distillers aus Schlepzig in Zusammenarbeit mit den Botanikern des Botanischen Garten und dem Botanischen Museum in Berlin entwickelt. Die Zusammenarbeit und die Idee zum Humboldt Rye Dry Gin entstand im Übrigen durch ein KITA-Gespräch.

Spreewood Distillers

Die Spreewood Destillerie liegt im malerischen Dorf Schlepzig etwa 60km südlich von Berlin. Die Destillerie selbst wurde bereits 2003 gegründet und im Jahre 2016 von den Spreewood Distillers übernommen. Die Destillerie ist übrigens die älteste Whisky-Destillerie in Brandenburg, sowie die erste Roggen-Whisky-Destillerie Deutschlands.

Hinter den Spreewood Distillers stecken in der Spirituosenindustrie drei nicht ganz unbekannte Köpfe. Zum einen ist das Steffen Lohr, ehemaliger Bartender und Markenbotschafter von Bacardi.

Dann wäre da noch Sebastian Brack. Er ist Erfinder der bekannten Tonic Water Marke Thomas Henry und Mitgründer von Belsazar Vermouth.

Der dritte und letzte im Bunde ist Bastian Heuser, mit dem ich übrigens ein sehr informatives Gespräch geführt habe. Bastian ist ebenfalls ehemaliger Bartender und einer der Mitgründer der Bar Convent Berlin, der europäischen Leitmesse für die Bar- und Getränkeindustrie. Zusammen hoben die drei nebenbei auch ihre Agentur Small Big Brands aus der Taufe. Mit der Übernahme der Destillerie erfüllte sich für sie zudem ein lang gehegter Traum von der eigenen Spirituosen-Manufaktur.

Der Namenspatron Alexander von Humboldt

Bevor ich zum Gin komme, machen wir aber erst einmal eine kurze Zeitreise ins 18. Jahrhundert. Am 5. Juni 1799 nämlich brach Alexander von Humboldt im spanischen La Coruña zu einer Forschungsreise auf. Diese führte ihn über Teneriffa nach Südamerika, Kuba sowie nach Mexiko. Auf mehreren Expeditionen machte er wegweisende Entdeckungen und nach fünf Jahren kehrte er schließlich nach Paris zurück.

Alexander von Humboldt hatte nicht nur seine berühmten Aufzeichnungen und Skizzen im Gepäck, sondern auch jede Menge Pflanzenproben. Über 3000 Exponate fasst die Sammlung von Alexander von Humboldt. Diese werden tatsächlich bis heute im Herbarium des Botanischen Gartens in Berlin aufbewahrt.

Und genau in diesem Archiv fanden die Spreewood Distillers ihre Auswahl von zentralen Aromengebern für ihren Humboldt Rye Dry Gin. Mit Hilfe der Berliner Botaniker wählte man unter den 3000 Exponaten sieben Leitzutaten aus, welche im Humboldt Rye Dry Gin ihre Verwendung fanden. Zusätzlich wurden vorher natürlich einige Probebrände gebrannt, sowie ein Basis Gin Konzept entwickelt.

Botanicals und Herstellung

Neben dem für Gin obligatorischen Wacholder finden noch folgende Ingredienzien ihren Weg in das Mazerat.

Insgesamt umfasst die Rezeptur 21 Botanicals. Basis des Humboldt Rye Dry Gins ist, wie der Name auch schon vermuten lässt, ein 100%iges Roggendestillat. Brandenburg ist übrigens für seinen Roggenanbau bekannt und so lag es damals schon Nahe, Roggen als Basis für die Destillate zu verwenden.

Zunächst werden die Botanicals im Roggendestillat mazeriert. Anschließend wird das Mazerat in den kupfernen Hybrid Pot Stills redestilliert. Dies ist nicht nur schonend, sondern sorgt auch für ein besonders vollmundiges Aroma. Anschließend wird das Destillat mit aufbereitetem und entmineralisiertem Grundwasser noch auf 43% Trinkstärke gebracht.

Flaschendesign

Der Humboldt Gin kommt in einer eher klassischen Spirituosenflasche mit Schraubverschluss daher. Auf dem Etikett ist eine malerische Darstellung von einer von Humboldt’s Expeditionen zu sehen. In goldenen Lettern steht dazu der Name des Gins auf dem Etikett geschrieben. Der Schraubverschluss ist zusätzlich mit einem goldfarbenen Kompass bedruckt. Eine Hommage an Humboldt’s Reisen über die Ozeane dieser Welt.

Des Weiteren sind Informationen zur Füllmenge und zum Alkoholgehalt auf dem ansprechenden Etikett zu finden. Im unteren Bereich des Etiketts sind außerdem die sieben Leitbotanicals des Gins aufgelistet. In Summe ein mehr als gelungenes Etikett, bei dessen Betrachtung man sich in der Weite des Bildes verlieren kann.

In der Nase

Ich gieße mir einen Schluck in mein Nosingglas von Spiegelau. Natürlich lasse ich dem Destillat etwas Zeit zum Atmen. In der Nase macht sich dann zuerst der Wacholder bemerkbar, welcher allerdings recht schnell verfliegt. Er wird gefolgt von einem kernigen, würzigen und etwas alkoholischen Duft des Roggendestillats. Nach geraumer Zeit entfalten sich zudem die frischen Zitrusaromen.

In der Nase ist außerdem ein Potpourri an Kräutern und Gewürzen wahrzunehmen. Insgesamt umschmeichelt ein eher kräftig würziges und fruchtig florales Aromenprofil die Geruchsknospen.

Am Gaumen

Ich probiere den Gin ohne Eis aus meinem Tastingglas. Geschmacklich dominieren hier ganz klar florale Noten, sowie die frischen Zitrusaromen. Letztere bringen eine gute Spitzigkeit mit in das Destillat und stehen den doch eher herben Kräuter- und Gewürznuancen bei. Außerdem erzeugen sie eine suggestive Süße und sorgen für blumige Nuancen.

Der Lavendel unterstreicht zusätzlich den floralen Charakter des Gins. Des Weiteren schwingt eine dezent bittere Grundnote mit. Diese ist vermutlich auf das Roggendestillat, den Wacholder sowie auf die Angosturarinde zurückzuführen. Der Pfeffer hinterlässt in Kombination mit den anderen Gewürzen eine pfeffrige und stark ausgeprägte würzige Note.

Perfekt serviert

Für einen Gin and Tonic empfehle ich dir das Thomas Henry Indian Tonic Water. So erhältst du einen recht klassischen Gin and Tonic. Auch ein Mediterranean Tonic Water funktioniert mit dem Humboldt Rye Dry Gin. Es unterstützt die herbalen, kräutrigen und floralen Akzente des Gins.

Als Garnitur empfiehlt sich eine Zitruszeste und ein Rosmarinzweig. Diese Kombination bringt zum einen eine angenehme Frische und zum anderen eine herbale Note in den Gin and Tonic. Ausbalanciert ist der Gin&Tonic am Besten mit 5cl Gin auf 200ml Tonic Water.

Fazit

Eine großartige Hommage an den großen Naturforscher Alexander von Humboldt.

Für mich ein absolut gelungener Dry Gin. Gerade durch seine fruchtig florale Note der ideale Gin für einen spritzigen Gin&Tonic. Zudem ist der Humboldt Rye Dry Gin geschmacklich ein sehr facettenreicher Vertreter seiner Zunft. Verschiedene Geschmacksknospen werden durch die unterschiedlichen Kräuter, Gewürze und Botanicals angesprochen. Eine gelungene Entdeckungsreise für die Sinne.

Der Humboldt Gin vereint also klassischen Wacholder mit frischen Zitrusaromen, sowie einem spannenden Bouquet an exotischen Gewürzen, Kräutern und Rinden. Probiere ihn am besten selbst, denn das alles ist wie immer Geschmacksache.

Übrigens geht ein Teil des Erlöses an das Botanische Museum in Berlin. Wir von ginvasion finden das eine super Sache! Mehr zu Alexander von Humboldt gibt’s ab Oktober im Botanischen Museum und ab November im Deutschen Historischen Museum in Berlin zu sehen! Schaut auf jeden Fall mal vorbei!

 

Den Humboldt Gin findest du übrigens hier bei unserem Partner Wacholderexpress.de

 

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Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Humboldt Rye Dry Gin

8.8

Gesamteindruck

8.8/10

Eigenschaften

  • Floral
  • Fruchtig
  • Zitrusaromen
  • Frisch

Alkoholgehalt

  • 43,0%

Veröffentlicht von Vanessa

Vanessa Schwan, geboren 1993 in Karlsruhe im schönen Baden-Württemberg. Neben Sport und gutem Essen gibt es eine weitere Leidenschaft in meinem Leben. Gin! Mit dem Ginvirus angesteckt hat mich mein Vater, als er mir eines Abends einen Gin Tonic einschenkte. Ich probierte und schon war es um mich geschehen. Der erste Gin in meiner Sammlung war übrigens der The Duke Gin aus München. Der zweite Gin war der Sipsmith Gin aus London. Zugegeben, den habe ich zu Anfang nur wegen des Schwans auf dem Etikett gekauft. Aber auch geschmacklich konnte er mich vollends überzeugen und so nahm das mit dem Gin und mir seinen Lauf. Zu Anfang teilten mein Vater und ich die Leidenschaft alleine. Inzwischen haben wir aber neben meiner Mutter auch meinen Freund und den halben Freundeskreis mit dem Virus infiziert.

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