Koval Barreled Gin

Nachdem ich in einem ersten Review schon den Koval Dry Gin vorgestellt habe, verrate ich dir heute mehr über den Koval Barreled Gin aus Chicago.

Er unterscheidet sich vom sogenannten „grain to bottle“ Prozess vom Dry Gin eigentlich nur von der 6-monatigen Fasslagerung im gerade entleerten Koval Rye Fass aus amerikanischer Eiche.

Die Koval-Brennerei liegt übrigens im Norden der Millionenmetropole Chicago an der North Ravenswood Ave im Stadtteil Uptown. Die Brennerei ist übrigens die Erste, die seit der Prohibition in Chicago ihren Betrieb aufgenommen hat.

Botanicals

Das Basisdestillat wird direkt bei Koval aus einer Roggenmaische destilliert und anschließend mit 13 Gewürzen angesetzt. Unter anderem zählen

zu den Botanicals auf der Zutatenliste. Sie werden für 24 Stunden mazeriert und danach destilliert. Auf den gewünschten Alkoholgehalt wird der Gin mit Wasser aus dem Lake Michigan versetzt.

Der fertige Gin kommt dann anschließend in ein gerade erst entleertes Koval Rye Fass und wird dort gelagert.

Nach der Lagerzeit von 6 Monaten hat er die honiggelbe Farbe erhalten und einen ganz besonderen Geschmack vom Fass angenommen. Aber dazu später mehr im Tasting, zuerst schaue ich mir die stilvolle Flasche etwas genauer an.

Flaschendesign

Die klassische 500ml Apothekerflasche mit kurzem Hals wird von einem farbenfrohen Etikett geziert. Die zentrale dunkelblaue Fläche wird umrahmt von bronzenen Ornamenten und trägt den Namen des Gins, sowie den Zusatz „distilled from grains, Handmade in Chicago“. Hier wird also Bezug genommen auf den Produktionsprozess „direkt vom Korn bis zum Destillat alles aus einer Hand“.

Um den Hals trägt die Flasche eine Banderole, die in den gleichen Farben wie das Etikett gehalten ist.

Verschlossen ist die Flasche mit einem schwarzen Kunststoffkorken, der die Tellerrandmündung der Flasche perfekt abschließt.

Den Korken öffne ich jetzt mit einem gewohnten „Plopp“ für meine Verkostung und gieße mir einen Schluck in mein Degustationsglas ein.

In der Nase

Aus meinem Glas verströmt alsbald ein Hauch von Vanille. Ich rieche ebenfalls einen erdigen Anklang der Angelikawurzel und Noten von würzigem Koriander. Eine leichte Schärfe von Pfeffer kitzelt in der Nase. Die Aromen der Zitrusfrüchte verleihen dem Gin ein angenehmes frisches Bouquet. Interessant finde ich zudem den herben Geruch von Eichenholz, die dem Gin durch die Fasslagerung mitgegeben wird. Ich bin gespannt auf den Geschmack.

Am Gaumen

Mild und ölig verteilt der Gin sich im Mundraum. Und tatsächlich schmeckt man den herben Geschmack des Eichenholzes. Dazu verteilt sich ein Hauch von Vanillearomen am Gaumen. Eine angenehme Süße von Butterscotch durch die Fasslagerung umschmeichelt die Geschmacksknospen.

Interessant ist das Spektrum von den erdigen Nuancen der Angelikawurzeln bis hin zu den frischen Zitrosaromen.

Im Abgang spürt man wieder die leichte Pfeffernote, die schon in der Nase gekitzelt hat und etwas fruchtiges und langanhaltendes Süßes. Und dann sind da noch die holzigen Noten, die an einen guten Whisky erinnern.

Perfekt serviert

Der Koval Barreled Gin ist definitiv zum puren Genuss gedacht. „On the rocks“ ist er ebenso geeignet wie bei Zimmertemperatur. Bei letzterer kommen aber alle Geschmacksnuancen deutlich besser zum Vorschein.

Als Gin&Tonic habe ich den Koval Barreled Gin mit dem frischen und angenehm bitteren Indian Tonic Water von Swiss Mountain kombiniert. Mein Geheimtipp ist allerdings das Schweppes Barreled Ginger Ale. Passt nicht nur farblich, sondern auch vom Geschmack.

Als Basis für einen Old Fashioned eignet sich der Koval Barreled Gin ebenfalls.

Für den Klassiker gibst du:

  • einen großen Eiswürfel
  • 4cl Koval Barreled Gin
  • 1cl Zuckersirup
  • 3 Spritzer Angostura Bitters

in ein Glas und rührst kurz um.

Garniert wird der Old Fashioned mit einer Orangenzeste. Lass ihn dir schmecken!

Fazit

Gibt man einen klassischen Dry Gin für eine gewisse Zeit in ein davor bereits durch Whisky belegtes Eichenfass, kann eigentlich nur etwas ganz Besonderes entstehen. Der angenehm frische und vom Bouquet schon sehr komplexe Koval Dry Gin wird durch die Fasslagerung um interessante Vanille- und Holzaromen ergänzt. Allein die Honigfarbe macht ihn zum Hingucker. Mich konnte er sowohl pur, als auch im Old Fashioned überzeugen. Aber probiere ihn doch selbst mal aus und mache dir dein eigenes Bild über diesen amerikanischen Gin aus dem Eichenfass.

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Koval Barreled Gin

8.6

Gesamteindruck

8.6/10

Eigenschaften

  • dezenter Wacholder
  • Koriander und Kardamom
  • Holz- und Vanillearomen
  • Aroma diverser Zitrusfrüchte

Alkoholgehalt

  • 47,0 %

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert