Lind and Lime Gin

Der Lind and Lime Gin im Review auf ginvasion.de

In meinem neuesten Review entführe ich dich nach Schottland, genauer gesagt nach Leith in Edinburgh. Dort besuchen wir die Port of Leith Distillery, in welcher unter anderem der Lind and Lime Gin hergestellt wird. Diesen habe ich für dich mal genauer unter die Lupe genommen.

Lind and Lime Gin aus Schottland oder auch schottischer Wacholderbrand verpackt in einer wunderschönen Flasche. So lässt sich der Lind and Lime Gin zumindest kurz zusammenfassen.

Der Lind and Lime Gin ist übrigens die erste Spirituose aus der The Port of Leith Distillery Co. Aktuell wird der Gin allerdings noch im Still House nur 800 Meter von der zukünftigen Whiskybrennerei hergestellt. Seit November 2020 wird im Hafen von Leith nun aber endlich gebaut. Die Brennerei soll in einem 40 Meter hohen Turm (ähnlich wie die schwedische Brennerei Mackmyra) errichtet werden.

Die Bauweise der Port of Leith Brennerei hat vor allem zwei Gründe: Erstens kann man durch die vertikale Anordnung der Elemente die Schwerkraft nutzen und somit beim Brennprozess etc. Energie sparen, und zweitens ist das Grundstück, welches man für die Destillerie erwerben konnte, nicht groß genug, um eine herkömmliche Brennerei zu errichten.

In einigen Jahren soll wie gesagt Whisky in der Port of Leith Distillery hergestellt werden. Da dieser aber bekanntlich mindestens drei Jahre lagern muss, widmeten sich die Macher vorerst dem Wacholderbrand.

Der Lind and Lime ist außerdem eine Hommage an den aus Edinburgh stammenden Dr. James Lind. Auf ihn ist unter anderem die Gewinnung von Trinkwasser aus destilliertem Meerwasser zurückzuführen. Außerdem entdeckte dieser 1747, dass Zitrusfrüchte Skorbut vorbeugen bzw. man Skorbut mittels dieser therapieren kann. Daher zählt die Limette auch zu den sieben Botanicals, welche den Weg in das Destillat gefunden haben.

Botanicals

Auch bei der Produktion geschieht alles mit Bedacht und großer Sorgfalt. Die Rezeptentwicklung dauerte schließlich zwei volle Jahre. Man wollte einen Gin nach der London Dry Gin Methode herstellen und ihn so puristisch, aber dennoch so ausbalanciert wie möglich halten. Unter anderem wird der Lind and Lime Gin übrigens aus 100% biologischen Zutaten in einer mit erneuerbaren Energien betriebenen 500 Liter Edelstahldestille hergestellt.

Zuerst werden die trockenen Botanicals im Getreidealkohol über Nacht mazeriert. Anschließend werden die Limettenschalen hinzugefügt und destilliert. Danach wird das Destillat auf Trinkstärke von 44% vol. gebracht und ruht einige Zeit, bis es schlussendlich abgefüllt wird.

Bevor wir aber zum Nosing und zum Tasting übergehen, schauen wir uns noch die Zutatenliste an.

Neben dem für Gin verpflichtenden Wacholderbeeren finden noch folgende Ingredienzien ihren Weg in das Destillat

Flaschendesign

Die wunderschöne, grünblau schimmernde Flasche ist übrigens einer Weinflasche nachempfunden. Deren Formgebung ist an die französischen Weinflaschen aus dem 17. Jahrhundert angelehnt. Leith verfügte damals neben einigen Werften auch über eine Glasindustrie – so schlägt man im Lind and Lime Gin eine Brücke zu früheren Zeiten.

Verschlossen ist die Flasche mit einem Holzkorken mit Naturkorkeinsatz. Über dem Korken ist ein weisses Papiersiegel angebracht, auf welchem eine stilisierte Darstellung des Tower Street Houses der Port of Leith Distillery zu sehen ist.

Das Etikett an sich ist relativ schlicht in weiss und mit dunkelblauer Schrift gehalten. Neben dem Markennamen finden sich noch die verpflichtenden Angaben zur Füllmenge von 700ml, sowie zum Alkoholgehalt von 44% vol.

In der Nase

Ich öffne den Korken und gieße mir einen Schluck in mein Nosing Glas. Ich schwenke das Glas und lasse dem Destillat wie immer etwas Zeit zum Atmen und zur Entfaltung der Aromen. Über dem Glas schwebt ein frischer Duft von Zitrusfrüchten. Dieser wird von harzigen Wacholdernoten begleitet. Unterschwellig ist eine dezente pfeffrige Note der rosa Pfefferbeeren auszumachen. Erdige Nuancen der Angelikawurzel gesellen sich zum Bouquet hinzu. Insgesamt ein sehr ausgewogenes Aromenprofil.

Am Gaumen

Ich nehme einen Schluck aus meinem Tasting Glas. Ölig, mit einer fast schon cremigen Viskosität verteilt sich das Destillat in meinem Mundraum.

Geschmacklich kommt der Lind and Lime Gin unfassbar weich, mild und ausbalanciert daher. Die frischen Zitrusaromen dominieren das Geschmacksbild. Pfeffrige Noten gesellen sich dem spannenden Bouquet hinzu. Am Gaumen spielt der Wacholder nur eine untergeordnete Rolle fügt sich aber perfekt in das Aromenprofil ein. Der Abgang ist mittellang. Frische Noten der Zitrusfrüchte bleiben gefolgt von einer dezenten Pfefferschärfe am Gaumen haften. Insgesamt ein wunderbar harmonischer und ausbalanciert Gin.

Perfekt serviert

Den Lind and Lime Gin kannst du aufgrund seiner Komplexität und Milde durchaus pur genießen. Im Gin Tonic mit einem klassischen Indian Tonic oder gar einem Dry Tonic kommen die Zitrusaromen aber noch besser zur Geltung. Außerdem eignet sich der Lind and Lime Gin hervorragend für Drinks, wie zum Beispiel einem Gin Fizz, Gimlet oder 20th Century. Der 20th Century Cocktail ist übrigens nach einer Bahnstrecke zwischen New York und Chicago benannt, aber das mal nur so am Rande.

20th Century Cocktail
  • 4cl Gin
  • 2cl Lillet blanc
  • 2cl Dutch Cacao oder Creme de Cacao blanc
  • und 2cl frisch gepressten Zitronensaft

Alle Zutaten kräftig auf Eis shaken und in eine vorgekühlte Coupette abseihen. Mit einer Zitronenzeste garnieren und genießen. Cheers!

Fazit

Ich persönlich finde den Lind and Lime mehr als gelungen. Ein Gin ohne viel Schnickschnack – puristisch aber dennoch komplex und ausbalanciert. Frische Zitrusaromen, dezenter Wacholder und eine leicht würzige Note von den rosa Pfefferbeeren kommen hier wunderbar zum Tragen. Alles perfekt aufeinander abgestimmt, ohne sich gegenseitig Raum zu nehmen. Den Lind and Lime solltest du unbedingt einmal probieren.

 

Den Lind and Lime Gin findest du übrigens hier bei unserem Partner Wacholderexpress.de

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Die Tonic Water wurden selbst gekauft. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Lind and Lime

8.8

Gesamteindruck

8.8/10

Eigenschaften

  • Wacholderbeeren
  • Zitrusfrüchte
  • rosa Pfeffer

Alkoholgehalt

  • 44,0%

Veröffentlicht von Vanessa

Vanessa Schwan, geboren 1993 in Karlsruhe im schönen Baden-Württemberg. Neben Sport und gutem Essen gibt es eine weitere Leidenschaft in meinem Leben. Gin! Mit dem Ginvirus angesteckt hat mich mein Vater, als er mir eines Abends einen Gin Tonic einschenkte. Ich probierte und schon war es um mich geschehen. Der erste Gin in meiner Sammlung war übrigens der The Duke Gin aus München. Der zweite Gin war der Sipsmith Gin aus London. Zugegeben, den habe ich zu Anfang nur wegen des Schwans auf dem Etikett gekauft. Aber auch geschmacklich konnte er mich vollends überzeugen und so nahm das mit dem Gin und mir seinen Lauf. Zu Anfang teilten mein Vater und ich die Leidenschaft alleine. Inzwischen haben wir aber neben meiner Mutter auch meinen Freund und den halben Freundeskreis mit dem Virus infiziert.

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