Destillieren geht über Studieren. Was dabei herauskommt, wenn zwei Studenten der Wiener Universität für Bodenkultur über einen eigenen Gin nachdenken, verrate ich dir heute im Review über den STIN Gin aus der Steiermark.
Die zwei Gin-Produzenten Johannes Firmenich und Reinhard Jagerhofer kommen genau wie die zwei wichtigsten Zutaten im STIN Gin aus der Steiermark. Die Äpfel stammen aus der Südsteiermark vom Hof der Eltern von Johannes. Dort führt eigentlich der Vater das Zepter am Brennkessel. Aber der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm. Die zweite Zutat, nämlich die Holunderblüten bringt Reinhard von seinen Holunderfeldern in der Oststeiermark mit in das Destillat.
Botanicals
In Summe bilden 28 Zutaten die Basis für den unverwechselbaren Geschmack des STIN Gin. Diese werden wie üblich in einem Basisalkohol für mehrere Tage zur Mazeration angesetzt. Neben dem für Gin typischen Wacholder befinden sich außerdem die besagten
- Äpfel
- und Holunderblüten
in der Rezeptur. Zusätzlich verwenden die Zwei unter anderem noch
Anschließend wird alles in einem 50-Liter Kupferkessel schonend destilliert. Auf Trinkstärke wird der STIN Gin mit frischem Bergquellwasser gebracht. Abschließend wird der Gin filtriert, um eine Trübung zu verhindern. Hier ist es entscheidend, möglichst schonend vorzugehen, um möglichst viele der ätherischen Öle im Gin zu belassen.
Jede Flasche wird am Ende der Produktionsschritte per Hand abgefüllt und mit einem Naturkorken verschlossen. Das Knüpfen der Schnur und das Versiegeln mit Wachs erfolgt ebenfalls per Hand.
Flaschendesign
Die viereckige, antikgrüne Flasche erinnert in ihrer Form an eine alte Apothekerflasche. Sie ist aufwändig mit einer weißen Schnur und rotem Wachs versiegelt. Das weiße Etikett ist schlicht, aber dennoch sehr edel. Es trägt als zentrales Element den Markennamen „The STIN Styrian Dry Gin“. Eine Tabelle unterhalb verrät die Verwendung von 28 Botanicals und trägt ebenfalls den Alkoholgehalt von 47% vol. und die Füllmenge von 500ml. Das Datum der Destillation ist zudem händisch aufgetragen.
Das Etikett auf der Rückseite verrät auf Englisch etwas über den Gin und ist zudem von den zwei Brennmeistern unterschrieben. Auch hier findet sich noch einmal der Alkoholgehalt, die Füllmenge und die Anschrift der Brennerei. Rundum ein gelungenes Design, welches mir ausgesprochen gut gefällt.
Vorsichtig entknote ich die Schnur, öffne den Korken und gieße mir einen Schluck in mein Tasting-Glas ein.
In der Nase
Aus meinem Glas strömen die klassischen Aromen vom herben und harzigen Wacholder. Ich gebe dem Gin einen Moment Zeit im Glas und schwenke das Destillat. Es bilden sich ölige Schlieren am Glasrand und die Tropfen laufen zäh zum Glasboden zurück.
Ich rieche erneut. Zum immer noch dominanten Wacholder erscheinen jetzt zusätzlich frische Nuancen der verwendeten Zitrusfrüchte und ein floraler Anklang der Holunderblüten. Würzige Aromen komplettieren das Bouquet. In Summe ist der Gin sehr rund und ausgewogen. Es sticht keine Komponente übermäßig dominant hervor. Ich bin gespannt, wie der STIN Gin schmeckt.
Am Gaumen
Ich probiere den ersten Schluck. Ölig und samtig verteilt sich der Gin auf der Zunge. Er ist erstaunlich mild am Gaumen. Die harzigen Nuancen vom Wacholder verteilen sich im Mundraum. Dazu gesellen sich frische Zitrus- und Orangennoten.
Der Geschmack ist feinwürzig und filigran. Ein floraler Anklang der Holunderblüten kitzelt an den Geschmacksknospen und es erscheint ein dezenter Hauch von schwarzem Pfeffer.
Der Abgang ist mild und wird von einer leichten Süße begleitet. Hier erscheint zusätzlich die fruchtige Kombination aus Orange und würzigem Koriander.
Im Nachhall bleiben Holunder und eine dezente Note vom Kümmel lange am Gaumen haften.
Perfekt serviert
Aufgrund seiner filigranen und komplexen Struktur ist der STIN Gin wunderbar pur aus einem Tumbler mit Eiswürfeln zu genießen. Er ist aber zudem natürlich eine feine Grundlage für Longdrinks und Cocktails. Durch seinen intensiven Wacholdergeschmack harmoniert der STIN Gin mit jedem Dry oder auch Indian Tonic. Mein „Perfect serve“ ist das Lobster Tonic Water.
Einen erfrischenden Longdrink mixt du dir in Verbindung mit einem Ginger Beer.
Steirische Brise
- 45ml STIN Gin
- 20ml frischer Zitronensaft
- 15ml Lavendelsirup
- 100ml Ginger Beer
- Eiswürfel
Du gibst alle Zutaten in ein Highball-Glas, verrührst vorsichtig und garnierst mit einem Zweig Rosmarin und einer getrockneten Apfelscheibe.
Fazit
Die zwei Macher Johannes und Reinhard haben auf der Universität viel Zeit miteinander verbracht. Da kommt man schon mal auf so eine Schnapsidee. Herausgekommen ist dabei Der STIN Gin. In ihm sind 28 Zutaten vereint, wobei neben Wacholder die steirischen Äpfel und Holunderblüten im Mittelpunkt stehen. Der Gin ist komplex und facettenreich. Einfach unverwechselbar im Geschmack. Ein wunderbarer klassischer London Dry Gin in höchster Qualität. Der STIN Gin erhält meine klare Empfehlung, unbedingt probieren!
Hinweis:
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