Auf dem Gin-Erlebnis Festival Ende September in Zürich konnte ich die Jungs vom Turicum Gin kennenlernen. Und mit ihnen natürlich auch deren coolen Dry Gin. „Us Züri, für Züri“. Wie mir das Schweizer Original schmeckt, erfährst du, wenn du weiterliest.
Die Gin-Geschichte aus der Schweizer Hauptstadt Zürich beginnt im Sommer des Jahres 2013. Die zwei heutigen Geschäftsführer Merlin Kofler und Oliver Honegger besuchten in England verschiedenste Gin-Destillerien und beschlossen daraufhin mit ihren gemeinsamen Freunden Philip Angst und Oscar Martin ihren eigenen Züricher Gin zu kreieren.
Innerhalb von zwei Jahren entwickelten die vier Jungs ihre eigene, ganz spezielle Rezeptur, welche den Charakter ihrer Heimat würdigt.
Botanicals
Deshalb finden neben Wacholder auch heimische
- Lindenblüten
- Tannenspitzen
- und Hagebutten
ihren Weg in die Rezeptur.
Abgerundet wird sie zusätzlich noch mit
- Koriandersamen
- Angelikasamen
- Voatsiperifery Pfeffer
- Orangenblüten
- Süßholz
- Zitronenzesten
- und Orangenzesten.
Eine Zutat bleibt weiterhin das Geheimnis der Brennmeister. Der Turicum Dry Gin wird anschließend im Small-Batch-Verfahren im Herzen der Stadt Zürich mazeriert und destilliert. Der London Dry-Stil garantiert übrigens, dass neben den sorgfältig ausgewählten Botanicals und Wasser keine weiteren Zusatzstoffe verwendet werden.
Flaschendesign
Die klassische Steingutflasche in weißer Farbe ist vielen Wacholderspirituosen-Fans wohlbekannt. Sie ist im Fall des Turicum Gins sehr edel mit dem blau weißen Stadtwappen der Stadt Zürich und dem Schriftzug „Turicum“ bedruckt. Turicum ist hierbei übrigens der antike Name einer römischen Siedlung im heutigen Zentrum der Stadt Zürich.
Ein kleines Element oberhalb des Wappens gibt Auskunft über die Machart „Dry Gin“ und auch auf das Small-Batch-Verfahren. Unter dem Wappen befindet sich zudem die Inhaltsangabe von 500ml und der Alkoholgehalt von 41,5% vol.
Auf der Rückseite befindet sich ein geklebtes Etikett. Auf ihm gibt es einige Informationen über den Gin, die Produktionsnummer und die Flaschennummer. Pro Batch werden übrigens nur 160 Flaschen hergestellt.
Der schöne Holzgriffkorken mit Naturkorkeinsatz ist mit einer blauen Banderole mit dem Aufdruck Turicum Dry Gin versiegelt. Somit entfällt die lästige Schrumpfkapsel aus Plastik, die sich in den meisten Fällen schwer öffnen lässt. Das gefällt mir.
In der Nase
Ich öffne das Papiersiegel und dann den Korken mit einem satten „Plopp“ und gieße mir einen Schluck in mein Probierglas.
Aus ihm steigt ein eher zurückhaltendes Wacholderaroma. Es wird von einem floralen Bouquet der Linden- und Orangenblüten umschmeichelt. Im zweiten Atemzug kommen die ätherischen Öle der Tannenspitzen gut zur Geltung und werden von frischen Zitrusaromen ergänzt.
In Summe ist das Bouquet würzig floral und macht Lust auf mehr. Beim Schwenken des Destillats bilden sich Schlieren am Glasrand und die Tröpfchen fließen zäh zum Glasboden zurück. Ich liebe diese geschmeidige Öligkeit und bin gespannt wie das Destillat aus Zürich schmeckt.
Am Gaumen
Mit einer leichten Süße und ausgesprochen mild verteilt sich der Turicum Gin auf der Zunge. Ich schmecke die typischen Wacholderaromen. Am Gaumen versprühen die verwendeten Blüten mit ihrer floralen Kraft einen parfümartigen Anklang.
Dazu gesellt sich eine anregende Schärfe vom Voatsiperifery Pfeffer, die im Mundraum leicht kribbelt. Die Koriandersamen sorgen zudem für eine würzige Textur, welche mit einer leichten Lakritznote vom Süßholz untermalt wird.
Der Abgang wird letztendlich von einer pfeffrigen Note und floralen Nuancen begleitet. Der Nachhall ist langanhaltend und am Gaumen haftet ein fast parfümartiger Geschmack von den Lindenblüten.
Perfekt serviert
Ich empfehle dir, den Turicum Dry Gin als Erstes pur zu genießen, um die ausgesprochen facettenreichen Geschmacksnuancen zu erkunden. Probiere ihn zusätzlich auch auf Eis und beobachte wie sich das Aromenprofil verändert. Wacholder kommt meiner Meinung nach auf Eis etwas mehr zur Geltung, die Lindenblüten treten dabei in den Hintergrund.
Für einen Gin&Tonic empfehle ich dir ein klassisches Indian Tonic. Meine Wahl fällt hierbei auf das Indian Tonic Water von FeverTree. Es ergänzt das Geschmacksprofil des Turicum Gins um eine angenehm bittere Komponente und frische Zitrusnoten. Als Garnitur eignet sich eine getrocknete Orangenscheibe.
Fazit
Ein Gin ohne viel Tamtam und Firlefanz. Ein klares Profil aus heimischen Zutaten, einer floralen Note, frischen Zitrusaromen und einem kleinen Geheimnis. Männlich und dennoch elegant, samtig und sexy. Leider extrem bitter, wenn die Flasche leer ist.
Der Gin erhält meine Empfehlung und ist ein schönes Mitbringsel aus der wunderschönen Stadt Zürich.
Turicum Gin Lab
Solltest du beim Besuch in der Stadt etwas Zeit zur Verfügung haben, dann buche dir doch ein unvergessliches Erlebnis im Turicum Gin Workshop. Dort tauchst du in die Welt des Wacholderdestillats ein und kreierst deinen eigenen Gin. Mehr darüber findest du hier hinter diesem Link.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!