Bobbys Dry Gin

Im heutigen Review zieht es mich in die niederländische Genever-Hauptstadt Schiedam. Von dort wurde einst der Wacholderschnaps in die ganze Welt verbreitet und entwickelte sich dann im Laufe der Zeit in Großbritannien zu dem, was wir heute als London Dry Gin kennen. Der Bobbys Dry Gin hat in Schiedam seinen Ursprung und verkörpert eine einzigartige Mischung aus indonesischen und klassischen Gewürzen und schlägt die Brücke von Tradition zur Moderne. Wie mir diese Interpretation des Wacholderdestillats schmeckt, erfährst du in den nachfolgenden Zeilen.

Im 18. Jahrhundert steht Schiedam als Genever-Hauptstadt im Brennpunkt des Wacholderdestillats. Hier beginnt die Geschichte des heute als Gin bekannten Geists. Herman Jansen ist mit seiner Malzwein Brennerei „De Tweelingh“ ganz weit vorne mit dabei.

Den Ursprung zum Bobbys Schiedam Dry Gin legte gewissermaßen der Großvater von Sebastiaan von Bokkel. Dieser wanderte 1950 aus Naku in Indonesien in die Niederlande aus. Er liebte den niederländischen Genever, vermisste aber den Geschmack von Zuhause. Er begann den klassischen Genever nun mit indonesischen Gewürzen und Kräutern zu verfeinern. Somit kreierte er seinen eigenen Compound Gin, der ihn an seine Heimat erinnerte.

Sein Enkel Sebastiaan schließlich entdeckte eine der alten Flaschen im Haus seiner Mutter. Inspiriert von der Geschichte und dem indonesischen Rezept zog es ihn an den Entstehungsort des Gins seines Großvaters. In Schiedam lernte er den Brennmeister der siebten Generation von Herman Jansen kennen. Zusammen begannen sie, die indonesische Rezeptur zu verfeinern.

Botanicals

Nach fast zwei Jahren Destillieren und Weiterentwickeln waren sie mit dem Resultat zufrieden. Der Bobbys Dry Gin war geboren.

Sie verwendeten in ihrer Rezeptur neben Wacholder noch

Der Gin wird wie üblich zuerst mazeriert und anschließend destilliert. Am Ende wird er auf Trinkstärke gebracht und in die außergewöhnliche Flasche abgefüllt.

Flaschendesign

Die Flasche aus braunem und grauem Rauchglas ist die moderne Interpretation der klassischen Genever-Flasche. Sie verbindet den klassischen Tonkrug mit einem modernen Design des 21. Jahrhunderts.

Das siebgedruckte Ikat-Muster steht hierbei für die traditionelle indonesische Webetechnik und wird dort zum Beispiel für die typischen Sarongs verwendet. Der Brückenschlag ist mehr als gelungen. Das Design der Flasche ist einprägsam und mehr als stimmig.

Verschlossen ist die Flasche mit einem schönen Holzkorken mit Kunststoffeinsatz. Eine blaue Banderole versiegelt den Korken. Ich öffne ihn mit einem „Plopp“ und gieße mir einen Schluck in mein Tasting-Glas ein.

In der Nase

Vordergründlich schweben die frischen Aromen des Lemongrases über dem Glas. Nachgelagert erscheinen würzige Noten von den Nelken und auch ein Hauch Fenchel.

Den typisch herb harzigen Wacholder nehme ich nur unterschwellig wahr. Das Bouquet ist in Summe sehr frisch, mit leicht blumigen Nuancen. Beim Schwenken bilden sich ölige Schlieren am Glasrand und die Tropfen laufen nur zäh zum Glasboden zurück. Ich bin gespannt und probiere den ersten Schluck.

Am Gaumen

Ausgesprochen mild verteilt sich der Gin auf der Zunge. Im Mundraum explodieren die frischen Aromen vom Lemongras. Jetzt erscheinen auch die Wacholdernoten deutlicher und werden durch einen zarten Anklang vom Pfeffer begleitet.

Ergänzt wird das Aromenprofil vom typischen Geschmack der Nelken und zusätzlich von würzigem Koriander.  Im Abgang dominiert das Lemongras. Der Nachhall ist langanhaltend und sehr frisch. Es erscheint noch ein zarter Anklang Fenchel und zuletzt bleibt ein angenehm frisches Gefühl im Mund zurück.

Perfekt serviert

Der Bobbys Dry Gin ist pur ein absoluter Gaumenschmaus. Die Zitronengrasaromen explodieren förmlich im Mund. Eis macht ihn noch etwas geschmeidiger und holt sogar den im Hintergrund stehenden Wacholder etwas mehr zum Vorschein. Im Gin Tonic gefällt mir der Bobbys mit dem Indian Tonic Water von FeverTree am Besten. Hier harmonieren die Anklänge vom Zitronengras einfach super mit der Ausgewogenheit vom Tonic Water.

Auf gar keinen Fall vorenthalten möchte ich dir zu guter Letzt den GinFizz mit dem Bobbys Dry Gin.

Bobbys Dry GinFizz

Der Gin Fizz ist ein frisches und sommerliches Getränk. Durch das Eiweiß hat er eine angenehm cremige Textur. Du benötigst neben Eis und einem Shaker noch folgende Zutaten:

  • 5cl Bobbys Dry Gin
  • 3cl Zitronensaft
  • 2cl Zuckersirup
  • 1 Eiweiß

Als Eiweiß benutze ich pasteurisiertes Eiweiß aus dem Drogeriemarkt. Das findest du meist bei der Sportlernahrung und ist dafür bestens geeignet.

Gib alle Zutaten mit etwas Eis in den Shaker und schüttele alles gut durch. Danach seihst du alles in ein Longdrinkglas ab.

Normalerweise wird ein GinFizz mit Sodawasser aufgefüllt. Beim Bobbys Dry GinFizz kommt aber ausnahmsweise die würzige sizilianische Limonade von FeverTree zum Einsatz. Als Garnitur kommt noch ein Zweig frische Minze ins Glas. Und jetzt – schmecken lassen!

Fazit

Der Bobbys Dry Gin ist eine einzigartige Mischung aus indonesischen Gewürzen und klassischen Aromen. Er ist würzig und duftend in der Nase. Dabei transportiert er einen frischen Anklang von Zitrusfrüchten und Kräutern. Am Gaumen erscheinen zudem leichte Pfeffernoten.

Ein ausgesprochen cooler Gin. Er geht eher in die Richtung New Western Style, kann aber mit seinem Aromenprofil mehr als überzeugen. Gerade im GinFizz eine wirkliche Geheimwaffe. So kann ein perfekter Abend beginnen.

 

Den Bobbys Dry Gin findest du übrigens hier bei unserem Partner Wacholder-Express

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Bobbys Dry Gin

9

Gesamteindruck

9.0/10

Eigenschaften

  • dezente Wacholdernuancen
  • Lemongras
  • Fenchel und Nelken

Alkoholgehalt

  • 42,0%

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

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