Für mein neuestes Review zieht es mich in die malerische Gegend zwischen der Hafenstadt Alesund und dem Geirangerfjord in Norwegen. Beschaulich am Wasser des Storfjord gelegen befindet sich der kleine Ort Straumgierde. Und genau hier spielt die Geschichte vom Brennevinsgrova London Dry Gin.
Der London Dry Gin ist nach einer Quelle unweit des Ortes Straumgierde benannt. Diese nutzten früher Einheimische, Fischer und durchreisende Arbeiter als Wasserquelle, wenn in eisigen Wintern das Trinkwasser knapp wurde. Die Moderne Brennerei von Harald Stroemmegjerde befindet sich heute unweit der Quelle Brennevinsgrova. Dort stellt er in einer 350 Liter fassenden Brennanlage der deutschen Firma Müller seinen Aquavit und verschiedene Gin-Sorten her.
Die Brennerei wurde auf dem kleinen Bauernhof Nymarka in einer umgebauten Garage im Jahr 2019 in Betrieb genommen.
Botanicals
Für seinen Gin verwendet Harald neben klassischen Zutaten wie
- Wacholder
- Koriandersamen
- Lavendel
- Kardamom
- Iriswurzel
- Orange
- rosa Grapefruit
- Zitrone
- Limette
- und Mandarinen
noch zwei regionale Botanicals. Dabei handelt es sich um
- kurzstielige Himbeeren aus Valldal
- und Seetang aus Herøy.
Alle Zutaten werden in Neutralalkohol mazeriert und anschließend im dampfbetriebenen Kupferbrennkessel destilliert. Für die filigranen Zutaten kommt zusätzlich ein Aromakorb zum Einsatz. Hier durchströmt der Alkoholdampf die empfindlichen Botanicals und löst die Aromen schonend heraus.
Nach der Destillation wird der Gin mit dem eisigen Wasser des Gletschers auf seine Trinkstärke von 41,6% vol. Alkoholgehalt eingestellt und in die Flasche gefüllt.
Flaschendesign
Die zylindrische Flasche aus durchsichtigem Glas fasst 500ml vom Brennevinsgrova London Dry Gin. Sie ist mit einem schlichten weißen Etikett beklebt. Der Markenschriftzug ist in schwarzen Buchstaben darauf abgedruckt. Der Zusatz London Dry Gin sticht durch eine glänzende Bronzefarbe hervor. Darunter befindet sich noch der Schriftzug
Has quenched the thirst of people and cratures through ages.
Mit dem Satz „Hat den Durst von Menschen und Tieren im Laufe der Jahrhunderte gestillt“ spannt der Destillationsmeister Harald den Bogen zur Quelle Brennevinsgrova.
Das rückseitige Etikett erzählt übrigens die Geschichte zur Quelle noch einmal ausführlicher. Ebenso sind dort die Pflichtangaben zum Alkoholgehalt und zur Füllmenge zu finden.
Verschlossen ist die Flasche mit einem schönen Echtholzkorken mit Kunststoffeinsatz. Dieser ist mit einer bronzenen Banderole versiegelt.
Ich breche das Siegel und öffne den Korken mit einem herrlichem „Plopp“ und gieße mir einen Schluck in mein Tasting-Glas.
In der Nase
Die dezente Wacholdernote wird von frischen Zitrusaromen und einem zarten Anklang vollreifer Himbeeren umgarnt. Dazu gesellen sich würzige Momente vom Kardamom und Koriander.
Über allem liegt eine frische Meeresbriese, die der Seetang mit ins Destillat bringt.
Im zweiten Atemzug erscheinen blumige Nuancen und erdige Anklänge der Wurzeln runden das Bouquet ab. Die Textur ist übrigens leicht ölig. Ich bin echt gespannt wie der Brennevinsgrova London Dry Gin schmeckt.
Am Gaumen
Der Gin verteilt sich mild und schon fast cremig mit einer dezenten Wacholdernote im Mundraum. Die erfrischenden Zitrusaromen explodieren am Gaumen und dazu gesellen sich fruchtige Anklänge der nordischen Himbeeren.
Das Bouquet erscheint durch den besonderen Geschmack des Seetangs schon fast mediterran und wird gekonnt durch würzige Strukturen vom Kardamom, Koriander und erdigen Anklängen der Wurzeln untermalt.
Im Abgang erscheint ein floraler Ton und die Zitrusaromen hallen langanhaltend nach.
Perfekt serviert
Der Brennevinsgrova London Dry Gin ist folglich zur pur-Verkostung geeignet. Er ist nämlich ausgesprochen mild und besitzt ein faszinierendes Aroma mit einer leicht blumigen Nase.
Für einen Gin&Tonic stelle ich dem Norweger ein schwedisches Tonic Water an die Seite. Das leicht fruchtig-süße Blueberry Tonic Water von Ekobryggeriet ergänzt das Aromenprofil des Gins perfekt mit seiner angenehmen bitteren Note. Ein „perfect Match“ für einen besonderen Gin&Tonic.
Fazit
Der Brennevinsgrova London Dry Gin fängt den einzigartigen Geschmack von Sunnmøre, der südlichen Küstenregion im norwegischen Fylke Møre og Romsdal schließlich perfekt ein. Er besitzt auf der einen Seite eine frische und leicht fruchtige Nase und auf der anderen Seite paart sich dabei der Hauch vom Seetang mit den traditionellen Gin-Gewürzen. Ein hochwertiges Wacholderdestillat, welches mir wirklich gut gefällt und übrigens Lust auf einen Besuch im schönen Norwegen macht.
Hinweis:
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