In diesem Review stelle ich dir den Broker’s London Dry Gin vor. Ein waschechter London Dry, ohne Schnickschnack, mit klassischen Botanicals und als Markenzeichen ein Hut, genauer genommen eine Melone auf dem Schraubverschluss.
Der Broker’s Gin wird nach dem London Dry Verfahren mit einem über 200 Jahren alten Rezept in einer alten Brennerei im Herzen von England in der Nähe von Birmingham hergestellt. Hierfür wird übrigens wie üblich eine traditionelle Kupferdestille verwendet.
Die Idee zum Broker’s Gin hatten Martin und Andy Dawson, die selbst schon einige Erfahrungen in der Spirituosenbranche gesammelt haben. Sie wollten einen hochwertigen Londoner Dry Gin entwickeln, der von Menschen auf der ganzen Welt genossen werden kann und den typischen Charme der Stadt London somit in die ganze Welt transportieren.
Botanicals
Als Basisalkohol für den Broker’s London Dry Gin dient ein vierfach destillierter reiner Getreidebrand. In diesem werden folgende handverlesene Zutaten aus fast jedem Bereich des Globus eingelegt:
- Wacholderbeeren
- Koriandersamen
- Zimt
- Cassiarinde
- Angelikawurzel
- Iriswurzel
- Süßholz
- Muskatnuss
- Zitronenschale
- und Orangenschale.
In Summe werden alle Zutaten für 24 Stunden mazeriert. Dieser Prozess überträgt alle Aromen, Geschmacksstoffe und ätherischen Öle auf den Alkohol. Letztendlich wird dann der Gin in einem fünften Destillationsschritt erneut gebrannt.
Flaschendesign
Die quadratische Flasche mit dem hellen Etikett fällt im Regal vor allem durch den schwarzen Hut ins Auge. Die Melone auf dem Schraubverschluss und auch das Bild des Gentlemans mit dem gleichen Hut, übrigens ein typischer Londoner Börsenmakler, steht als Anspielung auf den historischen Ruf Londons als Heimat des Gins.
Der Schriftzug Broker’s ist in dunkelblauer Farbe gehalten und wird filigran mit Gold umrandet. Das gesamte Etikett wirkt sehr hochwertig und versetzt mich in die Blütezeit der feinen englischen Aristokraten. Ich spüre förmlich die „Gin drinking society“ in einer edlen Bar bei einem klassischen Martini.
Das rückseitige Etikett verrät einige Details zur Geschichte des Broker’s London Dry Gin und trägt wie üblich die Pflichtangaben zur Füllmenge und dem Alkoholgehalt, der beim Broker’s 40% vol. beträgt.
Ich greife zur Melone und öffne den Schraubverschluss und gieße mir ein Schluck in mein Glas. Ich bin gespannt auf den echten London Dry Gin.
In der Nase
Aus meinem Glas strömen klassische Nuancen von Wacholder und Zitronen. Würzige Noten von Koriander und ein Hauch Zimt gesellen sich alsbald dazu. Ich nehme zudem das Aroma von feinem Lakritz wahr. Ich liebe Süßholz.
Erdige Anklänge der Wurzeln runden das Bouquet gekonnt ab. Beim Schwenken des Destillats bilden sich Schlieren am Glasrand. Die Textur würde ich als leicht ölig und geschmeidig beschreiben.
Am Gaumen
Der Broker’s Gin verteilt sich tatsächlich ölig und cremig auf der Zunge. Harzige Nuancen des Wacholders ergeben in Verbindung mit dem Süßholz eine angenehme und süße Note. Die Koriandersamen verleihen dem Destillat eine gewisse Würze, die sich wunderbar mit den Orangenaromen ergänzt.
Im Abgang überrascht eine leichte Schärfe, die von Zitrusnuancen und einem Hauch Zimt begleitet wird. Der Nachhall ist würzig, leicht erdig und langanhaltend. Die erdige Angelikawurzel gibt hier zusätzlich noch mal den Ton an.
Perfekt serviert
Den Broker’s Gin kann man bedenkenlos pur oder auf Eis genießen. Kein Highlight, aber er verkörpert klassische Gin-Gewürze und ist somit gut trinkbar. Seine klaren Stärken spielt er aber im Gin&Tonic mit einem Indian Tonic oder auch im Cocktail aus.
Ich habe ihn sowohl im Gin Fizz, als auch im Martini ausprobiert. Gerade als Martini mit dem weißen Helmut Wermut und einem Spritz Bergamotte Bitter wirklich eine feine Sache.
Fazit
Der Broker’s ist ein echter Londoner Dry Gin. Seine über 200 Jahre alte Rezeptur ist an klassische Gewürze angelehnt. Die Herstellung in der Kupferdestille läuft nach traditionellem Vorbild. Zudem ist das Preisleistungsverhältnis mehr als gut, die 0,7l Flasche gibt es für deutlich unter 20€, zum Beispiel beim Wacholderexpress.
Kein Schnickschnack, nur eine Melone und angeblich der weltbeste Gin. Hut ab!
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!
Solider althergebrachter Geschmack. Wacholder ganz klar der Dreh- und Angelpunkt, aber auch nicht übermäßig stark, mit Tonic im Abgang etwas Zitrus und leicht bitter. Wer den weißen Bombay Dry Gin kennt und schätzt, wird sich hier wiederfinden, nur dass Broker’s kein so klebriges Mundgefühl wie Bombay hinterlässt. Sollte man ihn mal irgendwo für ähnlich viel oder unwesentlich mehr sehen, kann man ihn statt des Bombays bedenkenlos mitnehmen. Allerdings habe ich für ähnlich viel auch schon Tanqueray im Angebot bekommen, und den würde ich aufgrund seiner Komplexität noch vorziehen.