Calluna Lüneburger Heide Gin

Zwischen Fischbek und Celle liegt die Lüneburger Heide, die schönste Region Norddeutschlands. Ich wohne gerne in der Heide und auch im „schmuddeligen Herbst“ genieße ich die ausgiebigen Spaziergänge durch die weitläufigen Heideflächen. Hier gibt es jetzt neben Heidschnucken, Heideköniginnen, Heideböcken, Honigfesten, Wölfen und echten Heidjern auch einen eigenen Gin: den Calluna – der Lüneburger Heide Gin (Calluna Vulgaris bedeutet Besenheide, auch Heidekraut genannt).

In meinem lokalen Supermarkt steht der Gin auch entsprechend im Regal der regionalen Köstlichkeiten und den Erzeugnissen ortsansässiger Hersteller. Und so landete der Gin prompt in meinem Einkaufswagen und ich kann dir gleich erzählen, wie der Gin schmeckt und riecht und ob sich eine Anschaffung lohnt.

Eigentlich macht sich zu Beginn eines Tastingberichts ja eine interessante Story zur Entstehungsgeschichte oder zum Gedanken hinter dem Produkt immer gut. Da muss ich dich diesmal allerdings enttäuschen, denn es gibt leider keine marketingträchtige oder verkaufsfördernde Geschichte zum Calluna Gin. Es gibt auch keine Auszeichnungen oder großartiges Marketing zu verzeichnen. Auf der Homepage wird schlicht mit einem Zitat von Hermann Löns geworben: „Das wichtigste Stück des Reisegepäcks ist und bleibt ein fröhliches Herz…“, das um den Satz „…und eine gute Flasche Gin“ (unbekannt) erweitert wurde. Das unterstreiche ich mal so.

Man setzt also auf etwas Understatement, sowie schlicht und einfach auf den regionalen Bezug des Lüneburger Heide Gins und eine gehörige Portion Lokalpatriotismus. Hergestellt wird der Lüneburger Heide Gin durch die Heinz Eggert GmbH, welche ein familiengeführtes Unternehmen im Herzen der Lüneburger Heide ist. In der Bad Bevenser Spirituosenmanufaktur werden seit 1948 vor allem traditionelle Heidelikör-Spezialitäten hergestellt, aber auch Weine und andere Spirituosen werden aus den unterschiedlichsten Produktionsländern der Welt importiert.

Botanicals

Beim Calluna, dem Lüneburger Heide Gin sind die wichtigsten Zutaten heimisch und regional: der Wacholder und das Heidekraut.
Insgesamt werden 5 Botanicals verraten, die diesem Gin seine Note geben:

• Heidekraut
• Wacholder
• Lavendelblüten
• Holunderblüten
• und Rosendestillat

Flaschendesign

Mit seiner weißen Flasche und dem rautenförmigen Etikett in lila Farbe bietet der Calluna schon einen deutlichen Unterschied zu den üblichen weißen oder dunklen Flaschen im Gin Regal. Das Lila ist eine deutliche Hommage an die Heide und vermittelt auch nicht zuletzt mit dem abgebildeten Heidehaus und den Heidschnucken auf dem Etikett sofort Assoziationen an eine tolle Heidetour mitten in der Heideblüte auf einer der allgegenwärtigen Pferdekutschen. Der Calluna verspricht 43% vol. Alkoholgehalt in der 500 ml fassenden Flasche.
Der Deckel ist farblich in lila auf das Gesamtdesign der Flasche abgestimmt. Beim ersten Öffnen erlebe ich eine kleine Enttäuschung, da es sich leider um einen Schraubverschluss handelt und ich doch das leise „Pflopp“ beim Abziehen eines Korken so liebe und die Vorfreude sich dadurch schon immer unglaublich steigert…

In der Nase

Trotzdem rieche ich natürlich ausgiebig am Flaschenhals. Ein tiefer Atemzug und das Aroma des Calluna Gin strömt in meine Nase. Was gleich auffällt ist der ungewöhnlich strenge und dominante Alkoholgeruch – trotz der lediglich 43% vol. Alkohol. Ich bin überrascht, da es eher nach den typischen Heidebränden riecht. Erneut ziehe ich das Aroma ein zweites Mal ein. Nachdem der Alkoholgeruch verfliegt erkennt man die Aromen der Heidekräuter und eine Nuance von Wacholder und Zitrone. Im Abgang ist das Rosendestillat zu erahnen und schließt den zuerst scharfen Geruch leicht süßlich ab.

Am Gaumen

Der Gin erscheint im Glas leicht ölig und trüb. Auch hier vermute ich, dass die Heidekräuter der Grund für das Aussehen sind. Im Mund sind es auch klar die Heidekräuter und die Rose, die hervorstechen. Eine interessante und spannende Mischung, nachträglich begleitet von Wacholder und einer leichten Zitronen-Note. Zum Glück bleibt der Calluna im Mund nicht so scharf hängen, wie er beim Nosing befürchten ließ. Eine leichte Schärfe im Abgang bleibt, diese ist aber nicht unangenehm und erinnert ebenfalls an die typischen lokalen Heidebrände.

Perfekt Serviert

Das Thomas Henry Tonic Water ist hier für mich der perfekte Begleiter für einen guten und soliden Gin and Tonic. Das leichte Zitrusaroma des Calluna wird so unterstützt und die Schärfe der Heidekräuter wird abgemildert, kommt aber trotzdem noch zum Tragen.
Als Garnitur macht sich eine Zitronenzeste gut zur Unterstützung des fruchtigen Anteils, aber auch ein Zweig Rosmarin passt super zum Aroma der Heidekräuter.

Fazit

Der Heidedichter Hermann Löns soll sein Studium abgebrochen haben, weil er sich damals den einen oder anderen Drink zu viel genehmigt haben soll. Wäre damals schon der Calluna – Lüneburger Heide Gin erhältlich gewesen, hätte der bekennende Heidefreund Hermann Löns bestimmt seine Freude an den Heidekräutern im aromatischen Calluna gehabt. Mit seiner leichten Schärfe ist er mit Sicherheit kein klassischer, trockener Gin und bestimmt auch nicht jedermanns Sache, das ist mir bewusst. Aber der Gin kommt mit einem deutlich kräuterlastigem und zitronigem Aroma daher, was mir persönlich gefällt und ihn daher aus meiner Sicht sehr interessant macht. Wer das mag, kann hier definitiv einen Lokalmatador erwerben, der im eher niedrigen Preissegment (ca. 20 Euro) seinen festen Platz finden wird.

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich selbst erworben. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Calluna Lüneburger Heide Gin

8.2

Gesamteindruck

8.2/10

Eigenschaften

  • Kräuterlastig
  • Zitrusnuancen

Alkoholgehalt

  • 43,0 %

Veröffentlicht von Bernd

Bernd Huntemann, geboren 1974 in Bremen, verheiratet, zwei Kinder, Wohnhaft in Hermannsburg, mitten in der Lüneburger Heide und durch Zufall über einen Freund zum Gin gekommen. Mit dem ersten Gin-Coktail (Gin Basil Smash) nach dem Grillen mit dem Gin-Fieber infiziert. Nach dem ersten eigenen Gin (Mombasa Club Gin) vollständig dem leckersten aller Destillate verfallen und danach weitere Freunde für Gin begeistert.

6 Gedanken zu „Calluna Lüneburger Heide Gin“

    1. Hallo lieber Juergen Grossheim,
      freut uns zu hören, dass dir der Gin schmeckt.
      Leider ist er tatsächlich in den Shops eher regional hier in der Südheide, bzw. in der Lüneburger Heide allgemein zu finden.
      Solltest du jedoch den Gin noch mal nachordern wollen, dann kann ich ein Blick auf folgende Onlineshops empfehlen, hier kann man den Calluna-Gin onlnine bestellen.
      Amazon : Calluna-Gin-Heinz-Eggert
      Getränkewelt-Weiser: Calluna Gin

      Beste Grüße zum Lindnerhof aus der Südheide
      Bernd vom Team Ginvasion

    2. Ein Moin aus der Heide
      Versuche es einmal direkt bei Heinz Eggert oder alternativ im Onlineshop der Weinquelle aus Hamburg.
      Da ich nur 15 km von Bad Bevensen entfernt wohne, habe ich zum Glück diese Problematik nicht 😉

  1. “Und so landete der Gin prompt in meinem Einkaufswagen und ich kann dir gleich erzählen, wie der Gin schmeckt und riecht und ob sich eine Anschaffung lohnt.”

    vs. Disclaimer: “Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten.”

    was stimmt hier denn nun und wieviel Glaubwürdigkeit bleibt? 😉

    1. Hallo Frank, in diesem Fall hat Bernd den Gin tatsächlich selbst erworben und hier stimmt die Standardfloskel bzgl. Werbungsmarkierung nicht. Direkt geändert und den Artikel SEO optimiert. Danke für die Anmerkung!

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