“Fünfundsechzig07”. Gemacht von fünf Ingelheimern, die der Rotweinstadt gegeben haben, was ihr noch gefehlt hat: einen eigenen Gin. Puristisch und männlich soll er sein.
Bereits im Sommer 2018 haben sich die Ingelheimer Kristian Dautermann, Heinz Dengel, Thorsten Winternheimer sowie Jörg und Joachim Schweizer einer Lokal-Version des Kult-Destillates gewidmet und ihren eigenen Gin kreiert.
Fünfundsechzig 07 – das ist der ehrwürdige Name des Dry Gin. Und jeder wahre Ingelheimer weiß sofort: bei dieser Nummer handelt es sich um die alte Postleitzahl der rheinhessischen Stadt. 25 Botanicals haben die Fünf getestet, 19 davon sind im Gin gelandet. Klingt eigentlich einfach, war es aber nicht, denn sechs Proben waren nötig, bis die Wahl schließlich auf den sechsten und letzten Ansatz fiel. Das Getränk sei eine flüssige Liebeserklärung an ihre Heimat, heißt es in einer Presseerklärung der fünf Erfinder: „Es ist kein Mainstream-Gin“.
Die Brennexpertise in der Gruppe lieferte Heinz Dengel. In seiner Brennerei, die bereits seit dem Jahr 1882 besteht, wurde der Gin hergestellt. Kristian Dautermann vom Weingut Dautermann hat den Fünfundsechzig 07 auf seinen Weinprobiertagen erstmals vorgestellt.
Botanicals
Wie eingangs erwähnt sind aus den 25 getesteten Botanicals schlussendlich 19 im fünfundsechzig07 zur Verwendung gekommen. In den Gin geschafft haben es unter anderem:
- Wacholderbeeren
- Schwarze Johannisbeere
- Holunder
- Zitrus
- Hibiskus
- Koriander
- Lemongras
- Kardamom
- Orangenblüten
- und Pomeranzen.
Flaschendesign
Der Fünfundsechzig07 kann mit seiner schlichten Aufmachung überzeugen. Die typische und durchsichtige Apothekerflasche kommt mit einem schwarz-weißen Etikett daher, auf dem sich lediglich der Name des Gins in roter Schrift und im Reliefdruck abhebt. Dadurch erhalten die Oberflächen der Schriftzüge eine stilvolle Erhabenheit. Das Ganze ist zusätzlich mit verschnörkelten Ornamenten versehen und verleiht der Flasche ein schickes Aussehen. Auch die Rückseite präsentiert sich schlicht und in den gleichen Farben. Die Rückseite enthüllt die wichtigsten Zutaten, die Batch und Flaschennummern und dem aufmerksamen Betrachter fallen die fünf Hersteller im schwarzen Scherenschnitt auf. Die Flasche umfasst 500ml und wird mit satten 47% Alkohol geliefert.
Auffällig ist noch der schöne Glasverschluss mit Gummiring, der die Flasche dicht verschließt. Der Glasverschluss ist wie bei einer Sektflasche mit einer schwarzen Agraffe gesichert. Optisch macht das definitiv was her.
In der Nase
Nachdem ich den hübschen Glasverschluss geöffnet habe, nehme ich einen ersten tiefen Atemzug aus der Flasche. Es strömt eindeutig Wacholder aus der Flasche, gefolgt von fruchtigen Aromen, die im ersten Moment etwas an einen Obstbrand erinnern.
Im Glas entfalten sich die Aromen: weiterhin ist Wacholder das bestimmende Element, dazu gesellen sich dann die Zitrusaromen. Der Gin riecht jetzt nicht mehr so streng nach Obstler, aber die 47% vol. Alkohol lassen sich durchaus erahnen. Auch machen sich jetzt die Johannisbeeren bemerkbar. Zeit zum Probieren.
Am Gaumen
Der Fünfundsechzig07 schmeckt zum Glück nicht so stark nach Obstbrand, wie ich zuerst nach dem Nosing befürchtet habe. Durch seine 47% vol. Alkohol ist er recht kantig und markant, aber nicht sprittig. Der Wacholder ist auch im Geschmack das dominierende Element, die schwarzen Johannisbeeren sind jedoch leider nicht mehr auszumachen. Neben dem Wacholder sind jetzt die Zitrusaromen bestimmend. Die zahlreichen und vielversprechenden Botanicals können sich gegen den starken Wacholder- und Zitrusgeschmack nicht behaupten und gehen leider etwas im Gesamtaroma unter.
Perfekt serviert
Mit einem Thomas Henry ergibt der fünfundsechzig07 einen grundsoliden Gin&Tonic, bei dem Wacholder- und Zitrusaromen mit dem Tonic harmonieren. Durch den hohen Alkoholanteil ergibt sich ein herber, aber frischen Geschmack. Danach habe ich dann den Fünfundsechzig07 mit dem Windspiel Sommernachstraum probiert. Das enthaltene Holunderblütenextrakt passt sehr gut zum enthaltenen Holunder des Gins und nimmt ihm das herbe Aroma.
Fazit
„Es ist kein Mainstream-Gin.“, so die Schöpfer des Fünfundsechzig07. Damit haben sie durchaus Recht, denn wer einen blumigen oder floralen Gin bevorzugt, wird hier nicht glücklich werden. Der Ingelheimer Gin hebt sich durchaus von handelsüblichen Sorten ab. Der Fünfundsechzig07 hat einen starken Charakter und ist eher ein herber Vertreter im Gin-Sortiment. Wer also weniger Schnick-Schnack mag und auf kompromisslosen Gin steht, wird den Fünfundsechzig07 mögen. Mir persönlich hat die weniger strenge Variante mit dem Windspiel Sommernachtstraum besser gefallen, aber dafür war diese Kombination tatsächlich sehr gut.
Hinweis:
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