Sauerländer Edelbrennerei – Gin

Als ich am letzten Wochenende in unserem heimischen Supermarkt einkaufen war, hatte ich an der Kasse plötzlich und unerwartet eine Flasche Gin im Einkaufswagen (ihr kennt das?).

Mir sprang der Gin der Sauerländer Edelbrennerei mit seiner Optik ins Auge und die Flasche wanderte flugs ins Körbchen. Ob sich dieser Spontankauf gelohnt hat, berichte ich euch heute.

„Vier Freunde – Eine Freude: Die Herstellung hochwertiger Destillate“. So kann prägnant ein wesentlicher Eckpfeiler der Philosophie des Teams der Sauerländer Edelbrennerei im Bergdorf Kallenhardt benannt werden. Denn man war in der Clique nicht weiter gewillt Übelkeit und Kopfschmerzen durch den Verzehr minderer Brände und „Fusel“ hinzunehmen und so entschied man sich getreu dem Motto „Das können wir besser!“ eine eigene Brennerei aufzubauen, um Destillate in bester Qualität selbst herzustellen.

Im Jahr 2000 erhielt man das Verschlussbrennrecht und die erfolgreiche Arbeit der Sauerländer Edelbrand GmbH konnte beginnen. Regionale Rohstoffe und Zutaten wurden geprüft und es wurde eigens ein eigener Brunnen gebaut, so dass das benötigte Wasser zur Herstellung und die Herabsetzung auf Trinkstärke für die Brände und Spirituosen aus 188 Metern Tiefe entnommen wird.

Um darüber hinaus für die erwartete hohe Qualität der Produkte sorgen zu können, ist die Destillation selbst nicht automatisiert, sondern wird mit großer Sorgfalt in Handarbeit erledigt. Wie gut es der Edelbrennerei gelingt, das Herzstück von Vorlauf und Nachlauf zu trennen, zeigen nicht wenige der Destillate, die als besonders mild gelten. Handarbeit ist also ein weiterer Eckpfeiler der Sauerländer Philosophie: es wird ebenfalls von Hand abgefüllt, etikettiert und versiegelt, so dass jede einzelne Flasche zu einem Unikat wird.

Neben den Bränden, Geisten und Likören rückte zunächst auch Whisky in den Fokus der Sauerländer, mittlerweile wird zum Glück auch ein Hauseigener Gin hergestellt.

Botanicals

Gerade 300m ist ein Wacholderberg von Kallenhardt entfernt. Also geradezu perfekte Voraussetzungen, um einen regionalen Gin herstellen zu können. Der Sauerländer Edelbrennerei Gin wird in einer reinen Wacholder Brennblase einer befreundeten Brennerei gebrannt.

Auf der Flasche und auch auf der Homepage wird nicht viel über die 13 verwendeten Botanicals verraten. Unter anderem sind neben dem typischen Wacholder lediglich folgende Botanicals angegeben:

Über den Rest wird sich in Schweigen gehüllt. Der Gin wird nach der Herstellung noch durch eine halbjährige Grand Marnier Fasslagerung endveredelt, was eine leicht gelbliche Färbung des Gins zur Folge hat.

Flaschendesign

Die Flasche des Sauerländer Edelbrennerei Gin fasst 500ml Inhalt und wird in einer hellen Apothekerflasche abgefüllt. Die Flasche ist mit einem schönen Holzdeckel mit Kunstkorken verschlossen und zusätzlich mit einem Kordelband verziert. Der Korken ist noch mit einem edlen wirkenden, schwarzen Siegel versehen worden, auf dem das Wappentier der Brennerei – ein Rabe – abgebildet ist. Das Frontetikett ist sehr schön und künstlerisch gehalten, weshalb sie mir beim Einkauf auch gleich ins Auge fiel und mir regelrecht zurief: „kauf mich!“. Das wunderbare Etikett wurde vom zeitgenössischen Künstler Otmar Alt gestaltet. Der vielfach ausgezeichnete Künstler ist ein Freund der Familie und seine Kunstwerke zieren auch die Etiketten aller anderen Produkte der Edelbrennerei.

Neben dem auffälligen Bild steht auf dem ansonsten schlicht weißem Etikette einfach GIN und dazu ist noch der Alkoholgehalt von 45% angegeben.

Sehr nett: in einem kleinen schwarzen Netzbeutel ist an der Flasche weiterhin eine Gewürzmischung beigefügt, mit der kann der Gin als Cocktail oder Longdrink nach Belieben im Geschmack individualisiert werden kann. Eine tolle Idee, die beim betrachten der Flasche im Einkaufregal ebenfalls sofort ins Auge fällt.

In der Nase

Nach dem Abziehen des Korken rieche ich tief am Flaschenhals und atme das fruchtige Aroma ein. Ja, eindeutig fruchtig. Neben dem klassischen Wacholder erzeugt hier augenfällig die Orange einen führenden Geruch. Die enthaltenen 45% vol. Alkohol halten sich angenehm zurück, der Gin riecht angenehm mild. Ich nehme einen zweiten Atemzug und im Abgang ist neben der Orange ein aufregender Geruch nach Zitrusfrucht zu erahnen.

Am Gaumen

Beim Probieren ist desgleichen der Orangengeschmack das überwiegende Element, ohne jedoch den Wacholder zu sehr in den Hintergrund zu rücken. Dieser ist trotz der vorherrschenden fruchtigen Note im Geschmack immer noch deutlich wahrzunehmen.

Es ist überraschend, wie angenehm mild der Gin ist, auch im Abgang keine Spur von Schärfe, trotz der 45%. Im Abgang macht sich die leichte Zitrusnote bemerkbar, jedoch ohne den vorherrschenden Orangen- und Wacholdergeschmack ganz zu verdrängen.

Perfekt serviert

Für mich ist das Thomas Henry Tonic Water mit seiner subtilen Zitrusnote der perfekte Begleiter für einen richtig tollen Gin and Tonic. Das Orangenaroma wird so nicht überlagert, sondern eher mild umschmeichelt. Dazu eine Orangen- oder Grapefruitzeste und der Abend kann sich gerne hinziehen…

Die Gewürzmischung werde ich erst noch ausprobieren, ich konnte mich noch nicht dazu hinreißen lassen, die schöne Optik mit dem kleinen Netzbeutel an der Flasche zu demontieren.

Fazit

Der Sauerländer Edelbrennerei Gin verkörpert aus meiner Sicht tatsächlich die hohe Qualität, die sich der Hersteller vorgenommen hat und garantiert Genuss mit einem ausgewogenen Verhältnis von Wacholder- und Orangengeschmack, der frisch und kräftig schmeckt, ohne sich künstlich oder zu süß zu entfalten. Die 6-monatige Fasslagerung verleiht dem Gin noch ein besonderes Aroma und einen großartigen, milden Geschmack. Kopfschmerzen und Übelkeit muss bei diesem tollen Gin keiner fürchten.

 

 

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Sauerländer Edelbrennerei Gin

8.9

Gesamteindruck

8.9/10

Eigenschaften

  • Fruchtig
  • Nuancen von Orange und Zitrone
  • zentrale Wacholdernoten

Alkoholgehalt

  • 45,0 %

Veröffentlicht von Bernd

Bernd Huntemann, geboren 1974 in Bremen, verheiratet, zwei Kinder, Wohnhaft in Hermannsburg, mitten in der Lüneburger Heide und durch Zufall über einen Freund zum Gin gekommen. Mit dem ersten Gin-Coktail (Gin Basil Smash) nach dem Grillen mit dem Gin-Fieber infiziert. Nach dem ersten eigenen Gin (Mombasa Club Gin) vollständig dem leckersten aller Destillate verfallen und danach weitere Freunde für Gin begeistert.

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