Bis vor kurzem war der aktuelle Tanqueray Malacca in Deutschland schwer zu bekommen. Es ging nur über Umwege, zum Beispiel den Duty Free in München oder in London Heathrow. Inzwischen ist er aber in gängigen Online Shops hierzulande zu bekommen. Ob sich die Neuauflage des Klassikers lohnt und wie man ihn trinkt, verrate ich dir im folgenden Review.
Kommen wir ganz kurz zur Geschichte vom Tanqueray Malacca. Warum eigentlich der ungewöhnliche Name für einen britischen Gin? Malacca ist eine Stadt an der Westküste Malaysias. Von dieser Stadt aus gab es eine gleichnamige Schifffahrtslinie, die Asien mit Europa verband. Diese Verbindung sollte der Malacca Gin symbolisch herstellen: “Die Gewürze Asiens vereint mit dem Lavendel der Provence”. Erstmalig wurde der Gin 1997 als süßere und fruchtigere Alternative zum London Dry Gin von Tanqueray auf den Markt gebracht, um dann 2001 auch schon wieder zu verschwinden.
In 2013 gab es dann eine limitierte Auflage von 100.000 Flaschen, die ebenso schnell vergriffen war. In 2018 war es dann wieder soweit. Malacca für alle… na für fast alle! Vorerst gab es ihn nur in ausgewählten Duty Free Shops an Flughäfen dieser Welt. Inzwischen gibt es ihn nun aber auch in verschiedenen Online Shops in Deutschland. Die Neuauflage scheint übrigens unlimitiert zu sein
Botanicals
Das Originalrezept zum Tanqueray Malacca stammt übrigens von Charles Tanqueray aus dem Jahre 1830. Viel ist über die Zutaten nicht bekannt. Wie es sich für einen klassischen Gin gehört, ist natürlich Wacholder enthalten. Einige Botanicals verrät das Etikett. Vermutlich im Gin enthalten sind:
- Nelken
- Pfeffer
- Koriander
- Orangen
- Grapefruit
- Zitrusfrüchte
- Vanille
- Angelikawurzel
- Süßholz
- Lavendel
- Rosenblüten
- und Muskatnuss.
Destilliert wird der Gin in der Cameronbridge Brennerei in Schottland. Sie gehört seit einigen Jahren zum Diageo Konzern. Neben dem Gordons Gin wird dort auch die komplette Tanqueray Gin Range hergestellt.
Flaschendesign
Der Tanqueray Malacca wird in der markentypischen Flasche, die einem Cocktail Shaker nachempfunden ist, abgefüllt. Es trägt ebenso das rote Logo in der geprägten Vertiefung am Flaschenhals.
Das Etikett ist mit dem Löwen im Dschungel exotisch gehalten. Als zentrales Element befindet sich der Markenschriftzug „Tanqueray“ mit dem Zusatz Malacca Distilled Gin auf dem Etikett. Der Schriftzug wird durch eine schwarz glänzende Veredlung hervorgehoben.
Das Etikett wird zusätzlich durch bronzefarbene Ornamente verziert, die sich farblich an den Schraubverschluss anpassen. Das zweite, dunkelgrüne Etikett am Fuße der Flasche trägt neben dem Hinweis auf das Originalrezept von Charles Tanqueray noch den Alkoholgehalt von 41,3% vol. und der Füllmenge von einem Liter.
Auf dem rückseitigen Etikett erfährt der Leser mehr über die Zutaten und das Geschmacksprofil vom Tanqueray Malacca.
Ich bin gespannt, wie die Neuauflage schmeckt und gieße mir einen Schluck in mein Glas zum Probieren ein.
In der Nase
Über meinem Glas schweben neben den typisch harzigen Wacholderaromen zusätzlich Anklänge von erfrischenden Zitrusfrüchten. Außerdem sticht ein zarter Hauch Zimt, Vanille und Muskatnuss hervor.
Die floralen Noten erhält er vermutlich durch die Zugabe von Rosenblüten und vom Lavendel. Der Tanqueray Malacca besitzt ein feines, leicht exotisches Bouquet, welches Lust auf mehr macht.
Am Gaumen
Mild und weich legt sich der Tanqueray Malacca auf die Zunge. Am Gaumen dominieren exotische Nuancen der verwendeten Zitrusfrüchte und erinnern etwas an die Baobab-Frucht. Der Wacholder steht dezent im Hintergrund und wird von filigranen Würznoten getragen.
Abgerundet wird der Geschmack von einem floralen Bouquet und einem Hauch Zimt und Muskatnuss.
Im Abgang erscheint eine feine Note vom Pfeffer und der Nachhall ist geprägt von Zitrusnuancen und etwas Süßholz.
Perfekt serviert
Pur ist der Tanqueray Malacca ein absolutes Geschmackserlebnis. Seidenweich, etwas ölig und durch seine 41,3% vol. Alkohol eher weich und nicht zu stark. Als Gin&Tonic habe ich ihn mit einem FeverTree Indian Tonic auf Eis und etwas Limette serviert. Eine runde Sache und sehr erfrischend.
Fazit
Der Tanqueray Malacca ist kein klassischer Gin sondern geht eher in die New Western Style Richtung. Er ist aber trotzdem Eigenständig und etwas ganz Besonderes. Mir gefällt er und deshalb genießt er einen besonderen Platz in meiner Sammlung.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe für den Test selbst gekauft. Etwaige Bewertungen sind unbeeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!
Ich habe meine erste Flasche Malacca im Sept 2018 unter größtem Transitstreß in Singapur ergattert. Und ich bin wirklich erstaunt, wie gut diese Tanqueray-Variante schmeckt. Einfach unglaublich. Noch viel unglaublicher ist, dass es die 1l-Flasche in D ab und zu schon unter 30 Euro gibt. Mich würde an dieser Stelle wirklich sehr interessieren, ob der Gin sich von der 2013er-Variante und der noch älteren geschmacklich unterscheidet oder ob Tanqeray in allen 3 Varianten dasselbe Rezept nutzte. Dazu finde ich nirgendwo Hinweise, ausser dass es leichte Variationen im Alkoholgehalt gibt…