Heute darf ich dir den Ferdinand’s Saar Quince Gin vorstellen. Genauer genommen ist es ja ein Gin-Likör. Durch die Zugabe von Quitte soll er eine Hommage an den britischen Sloe Gin darstellen.
Zur Herstellung dient der bereits bekannte Ferdinand’s Saar Dry Gin. Diesem wird zusätzlich Quittensaft aus den frisch geernteten Muskatellerquitten, eine seltene Birnenquittensorte aus eigenem Anbau, hinzugegeben. Anschließend wird das Produkt noch durch eine spezielle Infusion des Rausch Kabinetts von Winzerin Dorothee Zilliken abgerundet.
Bevor ich nun allerdings zum Tasting schreite, schauen wir doch einmal, wo der Ferdinand’s-Gin überhaupt herkommt und warum er eigentlich Ferdinand’s heißt.
Der Namensgeber und Mitbegründer des Verbandes Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter Mosel-Saar-Ruwer ist nämlich der königlich-preußische Forstmeister Ferdinand Geltz. Gebrannt wird der Gin in Wincheringen-Bilzingen auf einem kleinen Gutshof auf einem Höhenzug zwischen den Weinanbaugebieten Saar und Mosel, welcher übrigens schon 1824 gegründet wurde.
Dort betreibt die Familie Vallendar schon seit mehreren Generationen eine Obstbrennerei. In der heutigen modernen Verschlussbrennerei Avadis stellen Andreas und Carlo Vallendar die Grundlage für diesen außergewöhnlichen Quitten-Gin-Likör her.
Das Familienunternehmen gehört heute indes zu Capulet&Montague. Hinter diesem Unternehmen stehen die zwei Freunde, die ihre Leidenschaft für außergewöhnliche Drinks zum Beruf gemacht haben. Denis Reinhardt und Erik Wimmers. Neben dem Ferdinand Saar Dry Gin befindet sich zudem noch das Doctor Polidori Tonic unter dem Dach des Unternehmens.
Und warum wird der Ferdinand’s Gin nun eigentlich mit Wein fusioniert? Ganz einfach. Der Ferdinand’s Gin ist eben ein Gin vom Weinberg. Ein Großteil der Botanicals wird auf dem Weinberg gesammelt. Besonders die handgelesenen Trauben des Weinguts Zilliken machen den Gin zum einmaligen Erlebnis.
Botanicals
Möglichst alle heimischen, Gewürze und Früchte kommen aus eigener Produktion und stammen daher vom Weinberg selbst. Neben dem obligatorischen Wacholder gibt die Brennerei scheinbar den kompletten Blumenstrauß der Zutaten bekannt. Schon beim Lesen erahnt man folglich das fruchtig florale Bouquet des Gins:
- Schlehe
- Angelika
- Hopfen
- Weinrose
- Mandel
- Bitterorange
- Fenchel
- Passionsblume
- Lavendel
- Jasmin
- Zitronenthymian
- Holunderblüte
- roter Weinbergpfirsich
- Hagebutte
- Zitrone
- Kamille
- Muskatnuss
- Dinkel
- Quitte
- Koriander
- Süßholz
- Apfelminze
- Sandelholz
- Rubinetten-Apfel
- Ingwer
- Zitronenmelisse
- Zitronenverbene
- Bergamotte
- Roggen
- Zimt
- Kubebenpfeffer
- Weizen
- Kardamom
- und Verbene.
Zu guter Letzt wird dem Destillat Quittensaft und ein hervorragender Rausch Kabinett hinzugefügt. Die Trinkstärke beträgt dann 30% vol. Alkohol und entspricht einem klassischen Likör.
Flaschendesign
Der Ferdinand’s Saar Quince Gin wird in einer durchsichtigen Flasche in der Ferdinand’s typischen Form abgefüllt. Besonders detailverliebt finde ich die Prägung des Namenzugs am Flaschenhals. Das Etikett trägt Markentypisch das große F vom Ferdinand’s, umrahmt von botanischen Ornamenten.
Eingewickelt ist sie in einem schwarz-weißen Papier. Diese Art der Verpackung finde ich einerseits sehr hochwertig und andererseits gibt sie der Flasche einen sehr edlen Touch. Verschlossen wird sie übrigens mit einem echten Korken, was ja generell gut zu Wein passt.
In der Nase
Eine Gin-Flasche mit dem Korkenzieher zu öffnen, ist schon sehr außergewöhnlich. Mit einem Plop öffnet sich die Flasche. Aus dem Degustationsglas steigen dezente Wacholdernoten gepaart mit fruchtigen und floralen Nuancen auf.
Das Bouquet wirkt aber erstaunlich rund. Ich nehme deutlich die zarten Anklänge des Kabinetts wahr. Ergänzend stellen sich Ingwer, süße Pfirsichnoten und auch ein Hauch von Zitronenverbene dezent neben das vorherrschende Quittenaroma.
Am Gaumen
Beim Schwenken des Gin-Likörs im Glas bilden sich leichte Schlieren. Der erste Schluck verteilt sich mit einer erstaunlich präsenten Ingwer- und Wacholdernote leicht süßlich auf der Zunge und im Mund. Ich nehme ganz klar die Quitte und zudem auch leichte Zitrus-Nuancen wahr.
Die Noten des Rausch Kabinetts sind unverkennbar. Die orientalischen Gewürze, wie Kardamom, Zimt, Muskatnuss und Koriander stehen auch hier nicht im Mittelpunkt, sind aber unterschwellig vorhanden und runden das Gesamtkunstwerk ab. Erstaunlich ist aber auch beim Ferdinand’s Saar Quince, wie eine süße Komponente den Ingwer aus dem Destillat herauskitzelt.
Im Abgang ist er weich und leicht ölig. Für einen Likör hat er eine angenehme Süße. Die fruchtig herben Aromen der Quitte bleiben langanhaltend am Gaumen zurück.
Perfekt Serviert
Dieser Gin-Likör ist definitiv etwas für den puren Genuss. Ob auf Eis oder ohne musst du für dich allein entscheiden.
Für einen Gin&Tonic empfehle ich das neue Doctor Polidori Grape Tonic Water. Dieses macht an warmen Sommertagen als eigenständiges Erfrischungsgetränk schon süchtig.
Sowohl Gin-Likör als auch das Tonic sollten doch zusammen auch harmonieren? Und tatsächlich. Die fruchtig süßen Noten des Ferdinand’s Saar Quince, die Nuancen von Weintrauben und die herbe Bitterkeit des Tonics vertragen sich perfekt. Auf Eis gibt diese Mischung schließlich einen klasse Longdrink ab. Unbedingt probieren!
Fazit
Der Ferdinand’s Saar Quince ist ein außergewöhnlicher Gin-Likör mit einem feinen Quittengeschmack. Er ist definitiv auf Augenhöhe mit einem edlen Sloe-Gin, wenngleich er aber keiner ist. Der Geschmack geht indes deutlich in eine andere Richtung. Das Bouquet ist unglaublich komplex und sehr fruchtig.
Die Komponente, die der Rausch Kabinett schließlich mitbringt, wird gekonnt mit Kräutern und Gewürzen ergänzt. Die Süße ist angenehm und für einen Likör mehr als vertretbar. Die Vereinigung von Wacholder mit weiteren Botanicals, einem ausgezeichneten Wein und das süß-herbe Aroma von Quitten ist hier mit einer liebevollen Kreation mehr als geglückt.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!