In meinem Review über den Cosmic Spirits London Dry Gin berichte ich dir über den Besuch in der außergewöhnlichen Brennerei von Sebastian Rauscher in München und über seinen Bio-Zertifizierten Gin.
Seine Destillerie befindet sich nämlich in einem 40 Fuß langem Seecontainer im Münchner Werksviertel Mitte direkt am Ostbahnhof.
Die kleine Destillerie hat seinen Ursprung allerdings im Maleratelier von Sebastian Rauscher. Als gelernter Schreiner und Innenarchitekt lockte ihn vor vielen Jahren die Ölfarbe. Seit 2015 locken ihn die faszinierenden ätherischen Öle und er experimentierte in langen Nächten mit einer kleinen Destille.
In akribischer Kleinarbeit erschuf er sich eine Geschmacksbibliothek von etwa 100 kleinen Apothekerflaschen. Er mazerierte hierfür Früchte, Wurzeln, Blüten und verschiedene Kräuter und destillierte einige davon sogar. In seiner Sammlung befinden sich unter anderem auch Destillate des japanischen Hon Wasabi, der sizilianischen Blutorange oder feinsten dunkelroten, serbischen Himbeeren.
Es war für mich beim Besuch in seiner Destillerie ein spannender Exkurs in die Sensorik. Sowohl in der Nase, als auch am Gaumen ein kleines Abenteuer.
Der Gin von Sebastian entsteht übrigens klassisch durch Mazeration seiner Zutaten in einem Neutralalkohol aus Weizen. Das Mazerat wird dann anschließend in einer 50 Liter Potstill Brennanlage langsam und schonend destilliert.
Er trennt penibel den Vor- und Nachlauf ab und behält für seinen Gin nur das Herzstück des Destillats. In einem Durchgang erhält Sebastian einen Mikrobatch mit zirka 90 Flaschen.
Botanicals
Sebastians Zutaten sind alle Bio-zertifiziert. Neben dem klassischen Wacholder sind im Cosmic Spirit London Dry Gin noch:
- Holunderblüten
- Aroniabeeren
- Minze
- Zimt
- Koriander
- Kardamom
- Kubebenpfeffer
- Zitronenthymian
und weitere grüne Kräuter enthalten.
Beim Herabsetzen von knapp 80% vol. Alkohol im Destillat auf 44% vol. Alkohol Trinkstärke entsteht durch die große Menge an ätherischen Ölen eine leichte Trübung. Diese Trübung bezeichnet man als Louche-Effekt. Je nach Lagertemperatur und Reifezeit kann der Effekt übrigens mehr oder weniger ausgeprägt sein und sogar ganz verschwinden.
Sebastians Standpunkt hierzu ist klar. Der Louche-Effekt ist ein Qualitätsmerkmal und es wäre mehr als schade, die wertvollen Aromen zu klären beziehungsweise zu filtrieren.
Der Cosmic Spirit London Dry Gin wird nach den höchsten Qualitätsmerkmalen der Gin-Herstellung produziert. Er wird nach der Destillation weder aromatisiert noch gefärbt oder gezuckert.
Flaschendesign
Die konische 500ml Klarglas-Spirituosenflasche ist mit einem auffallend leuchtenden blauen Etikett mit silbernem Logo und weißer Schrift beklebt. Flaschen- und Batchnummer, sowie die Unterschrift vom „Distiller“ sind handschriftlich aufgetragen.
Neben der obligatorischen Anschrift der Destillerie auf dem Etikett sind noch die Inhaltsangaben und der Alkoholgehalt angegeben. Ebenso ist das Bio-Zertifikat mit dem Logo auf dem Etikett abgedruckt.
Den sehr individuellen Touch erhält die Flasche durch die Banderole aus einem echten Ölgemälde. Hierfür malt Sebastian aus echter Ölfarbe in mehreren Schichten diese Unikate, die nach einer Trocknungszeit von 3 Monaten zu Banderolen zurechtgeschnitten werden. Nach der Abfüllung und Verkorkung der Flasche wird die Banderole per Hand um den Flaschenhals gebunden. Eine Hommage an die Kunst und das Atelier.
Verschlossen ist die Flasche übrigens mit einem Kunststoffkorken mit einer gelaserten silbernen Kappe mit dem Logo von Cosmic Spirits. Sehr schick.
In der Nase
Den Korken der individuellen Flasche öffne ich jetzt mit einem Plopp und gieße mir einen Schluck in mein Degustationsglas. Aus diesem steigt ein feines Aroma, was im ersten Eindruck ein wenig an Zimt erinnert. Es entsteht ein interessantes Aromenspektrum aus besagter Zimtrinde, Kardamom und Kubebenpfeffer, welches ich in der Verbindung mit der Süße von den Aroniabeeren als fruchtig scharf bezeichnen würde. Ebenso nehme ich grüne Kräuternoten wahr. Diese kann ich aber im intensiven und vollmundigen Bouquet nicht weiter auflösen.
Der Wacholdergeruch ist präsent und wird begleitet von floralen Anklängen der Holunderblüten. Die Aroniabeere verleiht dem Cosmic Spirits Gin einen angenehmen fruchtigen Touch und auch die würzigen Aromen vom Koriander kann ich in der Nase ebenfalls ausmachen.
Am Gaumen
Das Destillat verteilt sich leicht ölig mit einer angenehmen Süße auf der Zunge. Der erste Schluck bestätigt das ausgeprägte Aromenprofil von Zimtrinde, Kardamom und Kubebenpfeffer aus dem Nosing. Der Wacholdergeschmack ist ausgeprägt, aber nicht zu dominant. Die Komposition macht einen sehr ausgewogenen Eindruck. Die frische Minze und die filigranen Kräuternoten kommen neben der fruchtig herben Aronia gut zur Geltung.
Die Aromen haften langanhaltend am Gaumen und im Abgang sind wieder die Nuancen der Minze und auch der grünen Kräuter zugegen. Zurück bleibt im Nachhall ein angenehm wohliges Gefühl mit einer fruchtigen Note und einer leichten Schärfe vom Kubebenpfeffer.
Perfekt serviert
Ich finde den Cosmic Spirits sehr gut geeignet für den puren Genuss. Auf Eis kommen Koriander und Wacholder etwas mehr zur Geltung. Durch den Louche-Effekt wird der Gin mit Eis tatsächlich etwas trüb. Ein echtes Qualitätsmerkmal.
Auch im Gin&Tonic macht der Gin von Sebastian Rauscher eine gute Figur. Durch sein intensives Aroma geht er auch an der Seite eines Indian Tonic Waters nicht unter. Ich habe dem Gin das Goldberg Tonic an die Seite gestellt und damit einen vollmundigen Gin&Tonic mit leichter Zimt- und Minznote gezaubert.
Auch im GinFizz oder im Martini mit Wermut gefällt mir der Cosmic Spirits London Dry Gin sehr gut.
Ebenso kannst du mit einem Ginger Beer, etwas Basilikum und einer Gurkenscheibe einen wunderbaren Munich-Mule kreieren.
Fazit
Der Cosmic Spirits London Dry Gin ist ein ausdrucksstarker Gin mit Charakter. Er überzeugt mit seinen filigranen Nuancen von grünen Kräutern, einem Hauch Minze und Zimt. Sowohl pur, als auch im Gin&Tonic oder Cocktail macht er eine gute Figur und geht durch sein intensives Aroma nicht verloren. Mir gefällt der Gin und erhält meine klare Empfehlung.
Vielen Dank auch noch mal an dieser Stelle von Sebastian an Sebastian für den kurzweiligen dreistündigen Aufenthalt in seiner außergewöhnlichen Destillerie im 40 Fuß Seecontainer. Wir hätten sicher noch weitere Stunden über Gin und Spirituosen fachsimpeln können. Aber das holen wir sicher bald nach. Ich freue mich schon drauf!
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!