Für das heutige Review machen wir einen Ausflug ins Engel Hotel & Diner in Aulendorf. Dort steht nämlich niemand geringeres hinter der Bar als Sebastian Engel selbst. Sebastian ist nicht nur Barkeeper, sondern auch der Brenner hinter dem Droge15 Gin und genau diesen habe ich für dich genauer unter die Lupe genommen.
Die Idee zum Gin entstand im Spätsommer 2017 im engsten Freundeskreis von Sebastian. Schon immer faszinierte Sebastian die Aromenvielfalt der unterschiedlichen Ginsorten. Als langjähriger Barkeeper mit Brennerfahrung begab er sich auf die lange Suche nach der perfekten Rezeptur. Heimische Botanicals standen hierbei natürlich im Fokus. Nach einigen Tüfteleien, welche viel Geduld und Ausdauer erforderten entstand schlussendlich die finale Rezeptur des Droge15 Gins. Eine Kombination aus fruchtiger Frische und dem ganz besonderen Geschmack der heimischen Wälder. Pro Batch entstehen übrigens in etwa nur 200 Flaschen, welche natürlich noch von Hand abgefüllt und versiegelt werden.
Das Wacholderdestillat verkörpert schließlich mit den 15 sorgfältig ausgewählten Zutaten die Seele Oberschwabens. Die genaue Rezeptur ist natürlich geheim, aber ein paar Botanicals verrate ich dir dennoch.
Botanicals
Neben dem für Gin obligatorischen Wacholder finden noch folgende Drogen ihren Weg in das Destillat
- Angelikawurzel
- Süßholz
- Iriswurzel
- Zitrusfrüchte
Noch ein kleiner Exkurs zum Abschluss bevor es mit dem Nosing und dem Tasting weitergeht: Als Drogen, die international auch Botanicals genannt werden, bezeichnet man die Gewürze, welche dem Gin seinen individuellen Geschmack und seinen besonderen Charakter verleihen.
Ein Großteil der enthaltenen Botanicals konnte man früher übrigens in der Apotheke als Droge kaufen. Da im Droge15, genau 15 solcher Drogen enthalten sind, fiel die Wahl des Namens also nicht sonderlich schwer – der Droge15 Gin war geboren.
Flaschendesign
Der Droge15 Gin kommt in einer klassischen braunen Apothekerflasche mit Tellerand daher. Das Etikett ziert das Kontferfei von Sebastian. Außerdem ist es auf alt getrimmt – gefällt mir irgendwie richtig gut und ist absolut stimmig. Verschlossen ist der Droge15 mit Echtkork und Parafilm.
In der Nase
Ich gieße mir einen Schluck in mein Nosing-Glas. Ich schwenke das Glas – ölige Schlieren fließen zum Glasboden zurück. Genau diese Viskosität mag ich ja. Außerdem lasse ich dem Destillat wie immer etwas Zeit zur Entfaltung seiner Aromen. Die erste Nase ist schon mal sehr vielversprechend. Intensive Wacholdernoten dominieren das Bouquet.
Trotz seiner 50% vol. ist keine unangenehme alkoholische Schärfe in der Nase zu vernehmen. Erdige Aromen sowie frische Zitrusfrüchte umschmeicheln die Geschmacksknospen. Auch eine dezente blumige Note ist auszumachen. Gefällt mir in der Nase schon mal ausgesprochen gut. Jetzt bin ich wirklich gespannt, wie der Droge15 geschmacklich daher kommt.
Am Gaumen
Ich nehme einen Schluck aus meinem Degustationsglas. Ölig mild, aber dennoch mit Wumms verteilt sich das Destillat in meinem Mundraum und kitzelt die Geschmacksknospen. Im Mittelpunkt steht wie auch schon in der Nase ein kräftiges Wacholderaroma, welches von erdigen Anklängen der verwendeten Wurzeln begleitet wird.
Erfrischende Zitrusfrüchte runden das leicht blumig, pfeffrige Geschmackserlebnis ab. Trotz seiner ungewöhnlich hohen Trinkstärke besitzt der Gin ein mildes Mundgefühl mit vielfältigen Aromen. Im Abgang bleibt ein mix aus pfeffrigen Anklängen, Wacholder und Zitrusfrüchten haften.
Perfekt serviert
Den Droge15 Gin kannst du wunderbar pur genießen. Für einen Gin Tonic empfehle ich ein klassisches Indian Tonic Water. Auch in Drinks geht der Droge Gin aufgrund seiner ausgeprägten Aromen nicht unter. Insgesamt eine wirklich Runde und harmonische Sache.
Fazit
Sebastian Engel ist es gelungen einen wirklich tollen Gin zu kreieren, der sowohl pur, im klassischen Gin Tonic als auch in Drinks zu überzeugen weiß. Eine Kombination aus intensivem Wacholderaroma, frischen Zitrustönen und eben dem ganz besonderen Geschmack der heimischen Wälder. Meine klare Empfehlung, unbedingt probieren. Am besten direkt bei Sebastian im Engel Hotel & Diner in Aulendorf – darf aber auch in der Hausbar meiner Meinung nach nicht fehlen.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!