Mit dem Hayman’s London Dry Gin stelle ich dir heute einen waschechten Londoner Gin mit Tradition vor. Seinen Ursprung findet er in einer über 150 Jahre alten Rezeptur. Gemeinsam schauen wir auf die bewegende Geschichte der familiengeführten Brennerei und natürlich erfährst du im Review auch, wie der Gin schmeckt und wie man ihn am besten trinkt.
Die Geschichte des Hayman’s Gin beginnt schließlich vor mehr als 150 Jahren im Jahr 1863, als James Burrough, ein Londoner Apotheker, eine kleine Brennerei in der Londoner Cale Street in Chelsea eröffnete. Er experimentierte damals mit einer Reihe von Gin-Rezepten und gab ihnen Namen wie Burrough’s, Olde Chelsey, Beefeater und Black Cat.
In der damaligen Zeit wurde in London aber eher der „Old Tom Gin“ getrunken. Nichtsdestotrotz entwickelte James einen trockneren Stil, den wir heute übrigens als London Dry Gin kennen.
Die Geschichte des Familienunternehmens war im Hinblick auf die berühmte Wacholderspirituose geprägt von globalen Konflikten und Verboten. Ein bedeutender Wendepunkt stellte schließlich der Verkauf des Unternehmens im Jahr 1987 dar.
Der enttäuschte Urenkel Christopher Hayman kaufte prompt einen Teil des Unternehmens zurück, um schließlich die Tradition der Familie fortzusetzen. Heute hat Hayman’s seinen Sitz übrigens in Balham in South West London. Christophers Kinder James und Miranda führen jetzt das Familienunternehmen und teilen ebenso die Leidenschaft und Zuneigung für Gin. Christopher selbst ist aber immer noch Master Distiller, wird oft in der Brennerei gesehen und teilt dort sein Wissen.
Botanicals
Im Hayman’s Gin werden seit über 150 Jahren die gleichen Zutaten für den Gin verwendet. Die Familienrezeptur geht zurück auf das Jahr 1863 und wurde vom Urgroßvater von Christopher entwickelt.
Die zehn sorgfältig ausgewählten Botanicals werden für 24 Stunden im traditionellen Kupferbrennkessel in reinem Weizenalkohol mazeriert. Neben Wacholder befinden sich in der Rezeptur noch:
- Koriander
- Angelikawurzel
- Veilchenwurz
- Muskatnuss
- Zimt
- Cassiarinde
- Süßholz
- Orangenschale
- und Zitronenschale.
Nach der Mazeration wird der Gin anschließend schonend destilliert und in die markeneigene Flasche abgefüllt.
Flaschendesign
Die viereckige Hayman’s Flasche wurde eigens für die Marke angefertigt. Sie ist mit dem Markennamen geprägt und trägt den Zusatz:
Family Gin Distillers
since 1863
England
Die Flasche des London Dry Gin wird von einem hellblauen Etikett geziert. Es zeigt neben dem Markennamen noch den Zusatz „True English“. Der Schriftzug „London Dry Gin“ ist in goldener Farbe aufgedruckt. Ebenso befindet sich der Alkoholgehalt von 47% vol. und die Füllmenge auf dem schlichten, aber dennoch ansprechendem Etikett.
Seitlich auf dem Etikett erfährt man mehr über die Herstellung und die Geschichte vom Hayman’s Gin.
Eine ansprechend designte Schrumpfkapsel in passend blauer Farbe ziert den Flaschenhals. Darunter verbirgt sich ein Holzkorken mit Kunststoffeinsatz. Der dunkle Holzkorken ist übrigens mit dem Logo von Hayman’s verziert.
In der Nase
Nach dem Öffnen vom Korken gieße ich mir einen Schluck in mein Tasting-Glas ein. Ich lasse den Aromen einen Moment zum entfalten und erhasche alsbald kräftige Wachodernoten und den Duft von süßen Zitrusfrüchten über dem Glas.
Sie werden von delikaten, leicht floralen Anklängen begleitet. Dazu gesellen sich erdige Nuancen der Wurzeln und würzige Aromen von Zimt und Muskat.
Das Destillat liegt klar im Glas und bildet beim Schwenken leichte Schlieren am Rand meines Glases. Ich bin wirklich gespannt, wie der Hayman’s Gin schmeckt und probiere einen ersten Schluck.
Am Gaumen
Ein kräftiges Wacholderaroma macht sich im Mundraum breit. Ausbalanciert erscheinen dazu erfrischende Zitrusnoten. Sie werden begleitet von einer wärmenden Würze und erdigen Nuancen.
Würzige Aromen vom Zimt, Süßholz und Koriander gehen schließlich in ein erdiges und trockenes Finish über. Der Nachhall wird ebenfalls von den Wurzeln, dem Wacholder und einer leicht floralen Textur bestimmt.
Perfekt serviert
Den Hayman’s London Dry Gin kann man wunderbar pur oder auf Eis genießen. Den subtilen Geschmack bestimmen hier definitiv der Wacholder und erfrischende Zitrusfrüchte.
Für einen klassischen Gin&Tonic empfehle ich das Ambition Tonic Water von Mistelhain. Hier paaren sich die ausbalancierten Aromen des Gins perfekt mit dem erfrischend spritzigen Tonic Water. Als Garnitur eignet sich eine Orangenzeste.
Aber auch in diversen anderen klassischen Gin-Cocktails weiß der Hayman’s Gin aufgrund seiner Vielseitigkeit zu überzeugen.
Fazit
„True English“ dieser Hayman’s London Dry Gin. Er punktet mit seinen frischen Wacholderaromen, lebhaften Zitrusnoten und einer subtilen, wärmenden Würze. Er wird noch exakt nach der gleichen Rezeptur aus dem Jahr 1863 hergestellt. Der waschechte London Dry Gin überzeugt mich sowohl pur, als auch im Gin&Tonic. Ein absoluter Klassiker.
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Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!
Ziemlich leckerer Gin, der für ein angeblich 150 Jahre altes Familienrezept ausgesprochen modern und zitrusbetont auftritt. Pur brennt er ziemlich im Mund und der allererste Augenblick erinnert an Kiefer/Nadelbäume. Mit Tonic erschmeckt man zunächst ein wenig Bitterkeit, die einer leichten Süße und einem frischen Zusammenspiel aus Wacholder und Zitrus weicht. Die Bitterkeit geht außerdem fast gänzlich unter, je besser der Gin Tonic gekühlt ist.
An dieser Stelle möchte ich außerdem Hayman’s Peach & Rose Cup empfehlen, der zwar mit 25% nur noch als gin-basierter Likör zählt, aber eine wunderbar volle, nicht allzu süße Fruchtigkeit mit Anklängen hauptsächlich von Pfirsich, aber je nach Geschmacksknospen auch von Wassermelone/Gurke, Birne, Erdbeere, Aprikose oder Ananas sowie einen Hauch von rosiger Blumigkeit ins Glas bringt und mit ca. derselben oder der eineinhalbfachen Menge Dry Tonic ein herrlich frisches, fruchtiges, sommerliches Getränk ergibt und sich sicherlich auch noch für diesen oder jenen anderen Mixer oder Cocktail eignet.