Hendrick’s Orbium

Der Hendrick's Orbium Gin im Review auf ginvasion.de

Es gibt wohl kaum einen Gin Trinker, der die Marke Hendrick’s nicht kennt. Sie wird nicht umsonst als die einflussreichste Gin-Marke der letzten 25 Jahren bezeichnet. Auf den Spuren vom Hendrick’s Gin verschlägt es mich für das Review in die beschauliche Küstenstadt Girvan nach Schottland. Dort beginnt nämlich bereits Ende des 20. Jahrhunderts die Geschichte der Marke. Von hier aus eroberte der Hendrick’s Gin die ganze Welt. So übrigens auch die Sonderedition Hendrick’s Orbium aus dem „Cabinet of Curiosities“. Und genau diese Edition werde ich dir heute etwas genauer vorstellen.

Der Cocktailhistoriker David Wondrich bezeichnete Hendrick’s als einflussreichsten Gin der letzten 25 Jahre. Dabei begann die Geschichte von Hendrick’s erst Ende des 20. Jahrhunderts, auch wenn der Flaschenaufdruck „Est. 1886“ (Abkürzung für „established 1886“, also: eingeführt/gegründet 1886) nahelegt, dass es sich bei dem berühmten Gin um eine Rezeptur aus dem 19. Jahrhundert handelt. 1886 ist aber lediglich das Jahr, in dem der Unternehmer William Grant seine erste Whisky-Brennerei „Grant & Sons“ gründete und damit gleichzeitig den Grundstein für das Unternehmen legte, welches den Hendrick’s Gin bis heute produziert.

2019 wurde schließlich der „Hendrick’s Gin Palace“ auf dem Gelände der Girvan Distillery in Girvan im Südwesten Schottlands eröffnet. Hier durfte sich fortan die experimentierfreudige Master Distillerin Lesley Gracie im „Cabinet of Curiosities“ in der Entwicklung neuer Gins vertiefen.

Der erste neue Hendrick’s Gin, der den Auftakt zu einer Reihe von Sondereditionen darstellt, ist der Midsummer Soltice. Ihm folgte schließlich der Hendrick’s Orbium.

Orbium leitet sich übrigens vom Wort „Orb“ ab – Plural von Orbis und lateinisch für Kreis – und schöpft Inspiration aus Lesleys Beschreibungen für die Reise des speziellen Trankes. Es steht für den runden Geschmack, auf den die Brennmeisterin sich bezieht, wenn sie Hendrick’s eigenen Stil beschreibt. Der Klang seines Namens erinnert an ein kreisförmiges Bildnis, dem Anspielungen an Orbit und Revolution zugrunde liegen.

Botanicals

Der Hendrick’s Orbium ist eine Neuinterpretation vom klassischen Hendrick’s Gin. Er entstammt ebenfalls aus der Feder der Brennmeisterin, Lesley Gracie.

Neben den klassischen Botanicals wie

fügte sie dem Aromenportfolio noch

und eine Essenz aus der Blüte der blauen Lotusblume hinzu.

Nicht zu vergessen sind abschließend die seither bekannten Essenzen aus Rosenblüten und Salatgurken, die dem Hendrick’s Gin seinen exquisiten Geschmack verleihen.

Flaschendesign

Der Hendrick’s Orbium wird in der traditionellen markeneigenen Flasche des originalen Hendrick’s Gins abgefüllt. Allerdings erhält der Orbium eine Flasche aus dunkelblauem Glas. Durch den kurzen Hals und die zylindrische Form wirkt die Flasche sehr kompakt und leicht untersetzt, besitzt aber einen hohen Widererkennungswert.

Der Markenname ist wie gewohnt als Reliefschrift vorne und hinten neben dem Flaschenhals auf Höhe der „Schultern“ aufgebracht. Auf der Vorderseite der Flasche nimmt das bekannte rautenförmiges Hauptlabel seinen Platz ein.

Mittig ist auf dem in hellblau gehaltenen Etikett in schwarz Hendrick’s und in rot der Zusatz Orbium und Limited Release aufgedruckt. Im oberen Teil des Etiketts befindet sich eine mystische Zeichnung eines allsehenden Auges mit dem Zusatz „A Quininated Gin“. Der Schriftzug weist auf das Chinin als Botanicals hin.

Der Hendrick's Orbium Gin im Review auf ginvasion.de

Auf der Rückseite der Flasche befindet sich ebenfalls ein Etikett. Auf diesem gibt es einige allgemeine Informationen, unter anderem der Alkoholgehalt von 43,4% vol.

Verschlossen wird der Hendrick’s Orbium mit einem Naturkorken, der in eine schwarze Kunststoffkappe eingelassen ist. Auf der schwarzen Kappe ist wiederum der Markenschriftzug Hendrick’s geprägt.

In der Nase

Ich öffne die Flasche und gieße mir einen Schluck zum Probieren in mein Glas. Doch zuerst schwenke ich das Destillat in Glas und versuche mit der Nase die einzelnen Botanicals zu erhaschen.

Der Orbium begeistert mich schließlich mit lieblich-floralen Charakter. Das Bouquet ist zudem ausgesprochen würzig und frisch. Die Wacholdernote ist dezent und wird von frischen Zitrusfrüchten und einem Hauch Gurke getragen.

Ebenso erkenne ich filigrane Kräuternoten die vom Wermutkraut stammen könnten. Die omnipräsenten floralen Anklänge die über meinem Glas schweben machen Lust auf mehr und ich probiere den ersten Schluck.

Am Gaumen

Die Geschmacksknospen trifft neben der typisch harzigen Wacholdernote ein interessanter bitterer Anklang vom Chinin. Dazu gesellen sich würzige Nuancen und florale Aromen, die sich am Gaumen breit machen.

Zugleich schlummert unter der Oberfläche unverwechselbar der typische Hendrick’s Geschmack nach Gurke und Rose. Eine unglaublich komplexe Geschmacksexplosion, die sich zunächst süßlich floral und im Nachgang mit dezenter Zitrusfrische und leichter Würze am Gaumen schmeichelt.

Die 43,4% vol. Alkoholgehalt verteilen sich ungeachtet der lieblich-fruchtigen und blumig bitteren Noten kraftvoll im Mund und es bleiben eine deutlich wahrnehmbaren Wacholdernote und eine omnipräsente florale Textur zurück.

Perfekt serviert

Pur ist der Hendrick’s Orbium durch das leicht bittere Chinin vermutlich nicht jedermanns Sache. Ich fand die Kombination sehr interessant, gerade durch die floralen Anklänge der Blüten.

Im Gin&Tonic schmeckt mir der Hendrick’s Orbium mit einem Indian Tonic, wie zum Beispiel dem FeverTree Indian Tonic auf viel Eis richtig gut. Selbstverständlich darf man einen Hendrick’s Gin&Tonic standesgemäß mit einer Gurkenscheibe garnieren.

Ebenso schmeckt der Hendrick’s Orbium als Martinez zubereitet.

Hendricks Orbium Martinez
  • 40ml Hendrick´s Orbium Gin
  • 20ml Dolin Vermouth Dry
  • 5ml Maraschino Likör

Alle Zutaten werden in ein mit Eis gefülltes Rührglas gegeben. Alles rühren und in ein Cocktailglas abseihen. Garniert wird mit einer Zitronenzeste.

Der Hendrick's Orbium Gin im Review auf ginvasion.de

Fazit

So schmeckt der Hendrick’s Gin wohl im Paralleluniversum. Als Neuinterpretation mit einer Infusion von Aromen, die dem traditionellen Gin-Trinker in Verbindung mit klassischem Tonic oder dem Martini bekannt sind. Chinin und Wermutkraut sind hier hinlänglich bekannt, allerdings nicht als Botanical im Destillat selbst.

Nichts desto trotz ist es Lesley Gracie im Orbium gelungen, diese Zutaten in ein ausgeklügeltes Bouquet einzubinden. Die Essenz aus der Blüte der blauen Lotusblume rundet die gesamte Komposition gekonnt ab. Eine wirklich interessante Edition, die in keiner Sammlung fehlen sollte. Mir gefällt der Orbium.

 

Den Hendrick’s Orbium findest du übrigens hier bei unserem Partner Conalco.

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Hendrick´s Orbium

8.7

Gesamteindruck

8.7/10

Eigenschaften

  • dezente Wacholderaromen
  • Chinin und Wermut
  • Blüten der blauen Lotusblume

Alkoholgehalt

  • 43,4%

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

Ein Gedanke zu „Hendrick’s Orbium“

  1. Toller Gin. Trinke ihn allerdings mit Mediteranem von fever tree.

    Das hebt die Aromen besser vor und macht ihn Lieblicher.

    Mit indiantonic geht er etwas unter. Auch sollte hier zu keine Botanikal außer vielleicht Hibiskus verwendet werden. Oder eine rosenknospe.

    Denn der Gin ist sehr subtil und die feinen Aromen sollten nichtbüberdeckt werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert