Hoolgaascht Navy Strength Gin

Im zweiten Teil des Hoolgaascht-Sample stelle ich dir den Navy Strength Gin von Marco Hage vor.

Was ist eigentlich ein Navy Strength Gin? Gin war ja bekanntlich bereits im 18. Jahrhundert im Vereinigten Königreich sehr beliebt. Die Royal Navy hat in der Hochzeit der Kolonialzeit tatsächlich an Bord eines jeden Schiffes eine bestimmte Menge Gin vorrätig, denn Gin galt als Allheilmittel für viele Krankheiten, denen sich die Seefahrer ausgesetzt sahen. Unter anderem Malaria und Skorbut. Gesund und wohlschmeckend zugleich.

Der Gin wurde meist unter Deck neben dem Schießpulver gelagert, was durchaus Probleme mit sich brachte. Nun kam es vor, dass Besatzungsmitglieder nach der Einnahme größerer Mengen ihrer „Medizin“ den Gin über das Schießpulver schütteten und dieses sodann unbrauchbar war. Auch undichte Fässer, egal ob durch Abnutzung oder Beschädigung, konnten zu nassem Schießpulver führen. So kam es zu dem Erlass, dass der Gin für die königliche Kriegsflotte mindestens 57% vol. Alkohol haben musste. Denn mit diesem „Gunpowder Proof Gin“ zündet das Schießpulver auch durch den erhöhten Alkohol. Nur wenn das Schießpulver entflammte und sich entzünden ließ, war der Gin mindestens 114 Proof, oder wie wir es heute kennen, 57% ABV (Alcohol by volume).

Ob wahr oder nicht, auf jeden Fall eine gute Geschichte für diese Sorte Gin…

Botanicals

Für den Hoolgaascht Navy Strength Gin werden unter anderem folgende Botanicals verwendet:

Ein weiteres und besonderes Botanical sind die Blüten der Schmetterlingserbse (Clitoria ternatea). In Asien dienen die Blüten seit langem als Lebensmittel-Farbstoff, vor allem für bläuliche Farbtöne bei Reisknödeln und Süßigkeiten. Auch der Hoolgaascht Navy Strength Gin kommt in einem satten dunklen Blau daher. Doch nicht nur die blaue Färbung ist bemerkenswert, sondern auch die Tatsache, dass die Blüten unter Zugabe von „Säure“ auf Änderungen von pH-Werten reagiert und ihre Farbe wechselt. So wird aus dem blauen Gin unter Zugabe eines säurehaltigen Tonics ein violetter Gin & Tonic.

Flaschendesign

Der Hoolgaascht Navy Strength Gin wird in der gleichen Flasche über grundsätzlich mit dem gleichen Etikett geliefert, wie der Dry Gin, daher verweise ich ist auf die Beschreibung des Dry Gin.

Lediglich die Hoolgaascht-Figur ist abweichend in einem passenden Blauton ausgefüllt.

In der Nase

Ich öffne den Kunstkorken der Flasche mit einem leisen Plopp und nehme einen ersten Atemzug aus der Flasche. Im Nosingglas riecht der Navy Strength wie erwartet sehr stark. 57% vol. Alkoholgehalt machen sich eindeutig bemerkbar und der Gin riecht sehr präsent. Trotzdem ist der Wacholdergeruch, wenn auch nachrangig, wahrzunehmen. Umschmeichelt wird der sehr würzige Geruch von leichten Zitrusaromen. Insgesamt riecht der Hoolgaascht sehr kräftig.

Am Gaumen

Im Geschmack ist der Hoolgaascht Navy Strength alleine durch seine satten 57 Umdrehungen ein kräftiger Gin. Trotzdem ist er überraschend Sanft, brennt nicht am Gaumen und hinterlässt auch keinen bitteren Geschmack im Abgang. Es dominiert klar die würzige Note des Korianders und der Kräuter, die im Zusammenspiel dem Körper des Navy Strength einen herzhaft würzigen Charakter verleihen. Im Abgang machen sich definitiv noch mal der Wacholder und überraschend frisch die Zitrusaromen bemerkbar.

Perfekt serviert

Durch den hohen Alkoholgehalt hat der Navy Strength nicht nur mehr Kraft, sondern auch deutliche, intensive Aromen und Geschmacksnoten. Ich habe zum einen das Fentimans Premium Tonic Water probiert. Diese Kombination überzeugt auf ganzer Linie und gefällt mir persönlich sehr gut.

Die Kaffirlimettenblätter und das Zitronengras des Tonic Water passen super mit der kräftigen Note des Hoolgaascht zusammen. Diese Kombination ergibt einen kraftvollen Gin & Tonic, der zum Glück die bissige Schärfe durch den Alkohol vermissen lässt und stattdessen sehr ausgewogen daherkommt.

Fazit

Der hohe Alkoholgehalt verstärkt das Aromengefüge dieses Gins, ohne dabei zu stören oder sprittig zu wirken. Erst im Abgang entfaltet der Alkohol seine Kraft und löst das Korianderaroma und leicht kräuterige sowie würzige Aroma ab und endet mit einem kräftigen, den Körper erwärmenden Nachhall. Liebhaber von eigentümlichen, aber geradlinigen Gins werden voll auf ihre Kosten kommen. Wer einen Gin will, der gerade in Cocktails und auch mit Fillern aller Art nicht an Dominanz und Geschmack verliert, der sollte diesen Navy Strength unbedingt einmal probieren.

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Hoolgaascht Navy Strength Gin

8.8

Gesamteindruck

8.8/10

Eigenschaften

  • Navy Strength
  • würzig
  • Zitrusfrüchte

Alkoholgehalt

  • 57,0 %

Veröffentlicht von Bernd

Bernd Huntemann, geboren 1974 in Bremen, verheiratet, zwei Kinder, Wohnhaft in Hermannsburg, mitten in der Lüneburger Heide und durch Zufall über einen Freund zum Gin gekommen. Mit dem ersten Gin-Coktail (Gin Basil Smash) nach dem Grillen mit dem Gin-Fieber infiziert. Nach dem ersten eigenen Gin (Mombasa Club Gin) vollständig dem leckersten aller Destillate verfallen und danach weitere Freunde für Gin begeistert.

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