Für viele Gin-Trinker war oder ist der Tanqueray Gin der erste Berührungspunkt in der faszinierenden Welt der Wacholderdestillate. Die Traditionsmarke, die im Londoner Stadtteil Bloomsbury ihren Ursprung hat, wurde bereits im Jahr 1830 von Charles Tanqueray gegründet. Wie der Klassiker unter den Gins schmeckt und wie man ihn trinkt, verrate ich dir im nachfolgenden Review.
Aber vorher schauen wir gemeinsam noch kurz in die Geschichte der Marke Tanqueray. Die erste Tanqueray Brennerei wurde wie bereits erwähnt im Jahr 1830 von Charles Tanqueray im Londoner Stadtteil Bloomsbury gegründet. Durch die steigende Nachfrage nach hochwertigem und günstigem Alkohol erlangte die Marke bald ein hohes Ansehen und eine gewisse Berühmtheit, so dass man bereits im Jahre 1847 ins Exportgeschäft einstieg und sogar damalige britische Kolonien belieferte.
Nach dem Tod von Charles Tanqueray im Jahre 1868 erbte dessen Sohn Charles Waugh Tanqueray die Destillerie. Man blieb sich seiner Strategie treu und wurde später sogar in den USA zu einer der bekanntesten Gin-Marken überhaupt. Im Jahr 1898 fusionierte man schließlich mit Gordon’s zur Firma Tanqueray Gordon & Co. Mittlerweile gehört die Marke zum internationalen Spirituosenkonzern Diageo. Produziert wird heute allerdings nicht mehr in London, sondern im schottischen Cameronbridge.
Botanicals
Von der Rezeptur her verkörpert der Tanqueray Gin ein Destillat mit klassischen Gin-Aromen. Hier werden neben den Wacholderbeeren noch
im Basisalkohol mazeriert und anschließend vierfach destilliert. Der Rohalkohol wird übrigens zu 100 Prozent aus Getreide hergestellt. Nach der Destillation wird er mit Quellwasser auf zwei verschiedene Trinkstärken von 43,1% vol. oder 47,3% vol. Alkoholgehalt herabgesetzt und in die typische grüne markante Flasche der Marke Tanqueray abgefüllt.
Flaschendesign
Die auffällig grüne Flasche ist im Stil eines Cocktail-Shakers nachempfunden und trägt das markentypische rote Logo in der geprägten Vertiefung am Flaschenhals. Auf dem Etikett, welches von zwei silbernen Linien hervorgehoben wird, prangt der Markenschriftzug Tanqueray mit dem in roter Schrift gehaltenen Zusatz „Imported“. Dieser kleine aber feine Zusatz weist auf den etwas höheren Alkoholgehalt von 47,3% vol. hin. Die Flasche mit dem Aufdruck „Export Strength“ besitzt hingegen nur einen Alkoholgehalt von 43,1% vol.
Auf der Rückseite ist die Flasche mit dem Schriftzug „Charles Tanqueray“ und einem Wappen geprägt und trägt ein weiteres Etikett mit den landestypischen Importeuren.
Verschlossen ist die Flasche mit einem silbernen Schraubverschluss auf dessen Kopf das rote Tanqueray Logo prangt. Um den Hals ist auf dem Aluminiumverschluss noch der Zusatz „London Dry Gin“ geprägt. Der Schraubverschluss ist hochwertig gestaltet und ist dem Preissegment des Gins angemessen.
Ich öffne den Verschluss und gieße mir einen Schluck zum Probieren ein.
In der Nase
Über meinem Glas schwebt eine ausdrucksstarke Wacholdernote, welche von würzigen Anklängen und erdigen Tönen untermalt wird. Darüber hinaus erscheinen erfrischende Zitrusaromen und unterschwellig noch ein Hauch Zimt und Lakritz. Vom Geruch her, ein klassischer und geradliniger Gin. Beim Schwenken bilden sich übrigens Schlieren am Glasrand und weisen auf eine leicht ölige Textur des Destillats hin. Neugierig probiere ich einen Schluck.
Am Gaumen
Mit einem leicht süßlichen Anklang und den typischen Wacholderaromen verteilt sich der Tanqueray Gin auf der Zunge und am Gaumen. Zu den würzigen Nuancen der Koriandersamen gesellen sich die frischen Noten der verwendeten Zitrusfrüchte.
Abgerundet wird der Geschmack letztendlich von einem dezenten Anklang der Lakritze und einem Hauch Zimt. Die erdigen Anklänge der Angelika Wurzel bringen den Geschmack auf den Boden der Tatsache zurück und ergänzen die Komposition perfekt.
Der Abgang ist bestimmt durch den Wacholder, die Zitrusfrüchte und eine leicht alkoholische Schärfe. Im Nachhall erscheinen erneut die erfrischenden Zitrusfrüchte und etwas Lakritz bleibt lang am Gaumen haften.
Perfekt serviert
Den Klassiker kann man durchaus pur genießen, obgleich man ihm die 47,3% vol. Alkoholgehalt hier schon recht deutlich anmerkt. Nichts desto trotz erscheinen hierbei am Gaumen die typischen Gin-Gewürze in einer ausgewogenen Komposition. Seine Muskeln spielt der Tanqueray aber ganz klassisch im Gin&Tonic mit einem Indian Tonic Water oder im Cocktail wie dem Gin-Fizz oder dem Gimlet aus.
Zwei besonders spannende Rezepte vom deutschen Brand Ambassador der Marke Tanqueray Frank Thelen möchte ich dir nicht vorenthalten.
Buleria
Für den Buleria benötigst du im ersten Schritt einen Safran Passionsfrucht Cordial.
Dafür nimmst du
- 500ml Maracuja Nektar
- 500g Zucker
- 0,15g Safran
Die drei Zutaten kochst du zu einem Sirup ein und vermischt sie nach dem Abkühlen im gleichen Verhältnis mit Zitronensaft. Abschließend wegen der Süße/Säure Balance noch abschmecken.
Für den Buleria selbst gibst du
- 50ml Tanqueray Gin
- 40m vom Passionsfrucht Cordial
in den Shaker und gibst alles. Frank empfiehlt die Technik des „Werfens“, aber wer das nicht beherrscht kann den Drink auch ganz normal shaken.
Angerichtet wird der Drink im Tumbler auf Eis. Als Deko eignen sich essbare Blüten.
Turf Club
Als beliebte Martini Cocktail Variante empfiehlt Frank den Turf Club. Als Zutaten benötigst du:
- 60 ml Tanqueray London Dry
- 25 ml Belsazar Dry
- 1 Barlöffel Marachino
- 1 Barlöffel Absinth
- 2 Dash Orange Bitters
Auch hier werden die Zutaten im Shaker geworfen, aber wie schon erwähnt, auch hier wäre normales shaken erlaubt, wer die Technik nicht beherrscht.
Der Drink wird im eisgekühlten Tumbler „on the rocks“ serviert und kann mit essbaren Blüten serviert werden.
Viel Spaß beim Nachmachen und ausprobieren.
Fazit
Der Tanqueray ist ein Klassiker unter den Gins. Wenn er nicht sogar der Klassiker ist! Er überzeugt mit einem ausgewogenen Geschmacksprofil und ist an der Bar universell einsetzbar. Nicht unbedingt für den puren Genuss gedacht, aber im Cocktail oder Longdrink einfach nicht wegzudenken. Durch sein Auftreten in der grünen Flasche ist er in jedem Regal ein Blickfang und dort unter vielen anderen Gins eigentlich immer auszumachen. Ein „must have“ für jeden Gin-Freund und einen gelungenen Cocktailabend mit Freunden.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!
habe noch nicht getrunken