Warner Edwards – Victoria’s Rhubarb Gin

Heute verschlägt es mich für mein Review auf die britische Insel. Genauer gesagt nach Harrington in der Nähe von Northampton. Denn dort stellt das Unternehmen Warner Edwards neben dem klassischen Dry Gin auch den Warner Edwars Victoria’s Rhubarb Gin her. Und genau diesen stelle ich dir jetzt vor.

Am Anfang stand bei den guten Freunden Sion Edwards und Tom Warner der Wunsch die Welt vor mittelmäßigem Gin zu retten. Aus diesem Grund begannen sie im Dezember 2012 auf dem Familienanwesen, der Falls Farm, in einer Scheune Gin herzustellen.

Angetrieben von ihrer Idee experimentierten und forschten sie an ihrer Gin-Rezeptur. In harter Arbeit, aber immer mit einem Lächeln im Gesicht und Feuer im Bauch erschufen sie letzendlich ihren kompromisslosen London Dry Gin. Von der Auswahl der Botanicals bis hin zur Herstellung versuchen sie alles im Einklang zur Natur zu bringen. Der Rhabarber für den Gin wird zum Beispiel im Garten gegenüber von der Brennerei angepflanzt. Das Wasser für die Produktion kommt zum Beispiel aus der eigenen Quelle. Sie versuchen einen Großteil der Zutaten regional zu ernten und nachhaltig selbst anzubauen.

Botanicals

Die Basis des Victoria’s Rhubarb Gin bildet der Warner Edwards Harrington Dry Gin. Für diesen werden in Summe elf Botanicals verwendet. Neben Wacholderbeeren finde ich auf der Zutatenliste

und eine geheime Zutat, die nicht verraten wird.

Der Harrington Dry Gin wird dann anschließend mit einem Drittel Rhabarbersaft vermischt. Dieser wird traditionell wie zu Königin Victorias Zeiten mit einer Fruchtpresse ausgepresst. So entsteht der verführerische rosafarbene Gin.

Flaschendesign

Die schwere 700ml Glasflasche hat ein sehr spannendes Auftreten. Das pyramidenförmige Etikett trägt neben dem Namen Warner Edwards und der Aufschrift Victoria’s Rhubarb Gin die Füllmenge und den Alkoholgehalt von 40% vol.

Des Weiteren trägt die Flasche einen interessanten Aufdruck, den ich erstmal für längere Zeit untersuchen musste. Die Flasche trägt nämlich neben den zwei königlichen Fabelwesen in Gestalt eines Löwen und eines Drachen noch die Aufschrift „Hand Crafted British Gin“ und „Created By Two Lifelong Friends“ – verbunden mit dem Slogan „United in Spirit“.

Und dann war da noch die Geschichte mit der Katze… Bei den Renovierungsarbeiten der alten Scheune für die Brennerei haben sie im Zementboden einige Abdrücke von Pfoten einer Katze gefunden.

Im Englischen gibt es folgendes Sprichwort, welches ebenfalls auf der Flasche abgedruckt ist: „Curiosity Killed The Cat, Satisfaction Brought It Back“. Frei übersetzt: „Neugierde bringt die Katze um, aber Zufriedenheit erweckt sie wieder zum Leben“.

Aus diesem Sprichwort leitet sich der Spitzname des Brennkessels von Warner Edward ab. Ihre wunderschöne Arnold Holstein Anlage aus Deutschland trägt nämlich den Namen „Curiosity“. Ein Name, der für ihre Neugierde und das Interessante und Ungewöhnliche stehen soll.

Zurück zur Flasche. Auf der Rückseite gibt es auf Englisch noch ein paar Informationen zum Rhubarb Gin und den üblichen „legal disclaimer“.

Verschlossen ist die Flasche mit rotem Wachs. Entfernt man dieses, verbirgt sich darunter der große Kunststoffkorken, den ich mit einem „plopp“ öffne.

In der Nase

Schon aus der Flasche verströmt ein fruchtiger Rhabarbergeruch. Jetzt gieße ich mir aber einen Schluck in mein Degustationsglas. Aus diesem wird der herb-fruchtige Rhabarber noch intensiver und wird von Wacholdernuancen begleitet. Süßlich steigen mir diese Aromen in die Nase. Ich nehme noch etwas Kardamom und eine leichte Schärfe, vermutlich vom schwarzen Pfeffer wahr. Beim Schwenken bilden sich Schlieren am Glasrand und das Destillat läuft fast zähflüssig zurück ins Glas.

Am Gaumen

Beim ersten Schluck verteilt sich der Gin süßlich, leicht ölig und fast sirupartig über der Zunge. Man hat das Gefühl man trinkt einen seidenweichen Likör. Kurz darauf sticht für einen Moment der saure und herbe Rhabarber hervor.

Und dann kommt es: Plötzlich werden die Geschmacksknospen explosionsartig angetriggert. Wow, es stellt sich der Gin mit seinen klassischen Zitrusnuancen und wärmenden Aromen vom Kardamom und Koriander in den Vordergrund.

Im Abgang ist der Gin dann wieder fruchtig und der Wacholder spielt noch mal mit seinen Muskeln. Ein angenehmes aber eher süßliches Aroma von Rhabarber, Zimt und Kardamom bleibt langanhaltend am Gaumen zurück.

Perfekt serviert

Pur ist der Victoria’s Rhubarb Gin eher etwas für den Likörtrinker, der nebenbei noch auf klassische Gin-Aromen steht. Die Kombination ist meiner Meinung nach aber hervorragend gelungen.

Im Mixgetränk kann dieser außergewöhnliche Gin mit einem Ginger Ale perfekt Punkten. Ich habe im Tasting das Schweppes Barrel Ginger Ale ausprobiert. Eine geniale Mischung.

Ebenso harmoniert auch ein gutes Ginger Beer mit dem Warner Edwards Victoria’s Rhubarb Gin. In beiden Fällen reichlich Eiswürfel benutzen und unbedingt mit zwei Scheiben Ingwer garnieren.

Fazit

Der süße aber sehr spritzige Rhabarber-Gin von Warner Edwards geht schon fast in die Richtung Gin-Likör, ist aber mit seinen 40% vol. Alkohol recht kräftig aufgestellt. Durch seine langanhaltenden frischen und würzigen Noten ist er ein sehr verführerischer femininer Gin. Er verzaubert mit seiner leicht rosigen Farbe und schmeichelt am Gaumen. Gerade für ein sommerliches Mixgetränk stellt er eine solide Basis dar. Meine klare Empfehlung, unbedingt ausprobieren!

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Warner Edwards - Victoria's Rhubarb Gin

8.6

Gesamteindruck

8.6/10

Eigenschaften

  • Rhabarber und Wacholder
  • frisch und fruchtig
  • würzig vom Kardamom

Alkoholgehalt

  • 40,0 %

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert