20457 Hafencity Gin

Bei meinem letzten Einkauf beim Wacholder-Express in München ist mir die Flasche vom 20457 HafenCity Gin direkt in meine Kiste gesprungen. Schauen wir uns doch mal an, wie der Gin entstanden ist und wo er genau herkommt. Natürlich verrate ich dir auch, wie er sich in der Nase und am Gaumen gibt.

Die HafenCity gehört zum Hamburger Bezirk Mitte und besteht aus dem Gebiet des Großen Grasbrooks, dem nördlichen Teil der ehemaligen Elbinsel Grasbrook, und der berühmten Speicherstadt. Die HafenCity wurde übrigens 2008 offiziell gegründet. Das Gebiet rund um die HafenCity hat die Postleitzahl 20457, welche sich auch im Namen des Gins wiederfindet.

Genau in diesem Brennpunkt der pulsierenden Hafenstadt kreiert ein Art Director und Genießer aus über 65 verschiedenen Rezepturen und über 150 selbst hergestellten Destillaten einen fein ausgewogenen Gin. Das muss zwangsweise zu einer perfekten Komposition aus Wacholder und anderen erlesenen Botanicals führen.

René Wolf, selbst Bewohner der HafenCity, verkörpert mit dieser besonderen Idee die Vielfalt der Stadt Hamburg. Er möchte mit seinem Gin Tradition und Moderne, Aufbruch und Ankommen, Speicherstadt und HafenCity, den Großmarkt und den Hafen als Heimat der Sehnsucht verbinden. Ob ihm das gelingt, erfahrt ihr weiter unten im Tasting.

Zusammen mit Antonio Fabrizi, dem Betreiber des Clubs 20457, gründete René das Label Spirit of Hafencity. Im Herbst 2017 konnten sie dann zusammen die erste Flasche 20457 HafenCity Gin öffnen. Apropos öffnen. Das mache ich auch gleich für dich. Aber vorher möchte ich gern kurz auf das Brennverfahren und auf die Zutatenliste für dich schauen.

Der HafenCity Gin kommt aus einer kleinen Manufaktur aus Norddeutschland und erfüllt die strengen Kriterien eines echten London Dry Gin. Er wird in einer kleinen 200 Liter Brennblase der Firma Arnold Holstein destilliert. Wie üblich werden die Botanicals vor dem Brennen mazeriert. Der Gin wird dann langsam und schonend vierfach destilliert. Jeder Verarbeitungsschritt, vom Abfüllen, Verkorken und Etikettieren geschieht in Handarbeit.

Botanicals

Die Liste der Zutaten liest sich sehr interessant und lässt auf einen frischen und gewürzlastigen Gin schließen. Neben dem obligatorischen Wacholder, werden folgende Botanicals verraten:

Flaschendesign

Die zylindrische dunkelgrüne, sehr schlicht gehaltene Flasche mit kurzem Hals kennen ich schon vom Ginstr aus Stuttgart und vom Hucklberry aus München. Es handelt sich hierbei also leider um eine Flasche von der Stange. Hier muss aber fairer weise erwähnt sein, ein eigenes Flaschendesign ist nicht gerade günstig und würde den Preis einer Flasche in den meisten Fällen um drei bis fünf Euro erhöhen. Nichts destotrotz eine tolle Flasche für ein Wacholderdestillat. Sie fasst 500ml und ist mit einem Holzkorken verschlossen.

Das Etikett erinnert an ein Wasserstraßenschild. Die roten Dreiecke weisen das Fahrwasser zur Postleitzahl 20457. Im Fahrwasser schwimmt noch eine Boje mit der Aufschrift Hamburg und dem Gründungsjahr 2017. Ebenso sind der Flascheninhalt und der Alkoholgehalt angegeben.

Jetzt gieße ich aber endlich einen Schluck in mein Degustationsglas.

In der Nase

Es verströmt sofort eine leichte Note der Muskatnuss und von der Kaffirlimette. Der Wacholder ist ganz dezent im Hintergrund vorhanden. Setzt man sich weiter mit den Aromen auseinander, kann man Orange, Kamille und Minze wahrnehmen. Der Gin riecht in Summe sehr nach frischen, grünen Kräutern und orientalischen Gewürzen. Eben wie ein Rundgang durch den berühmten Hamburger Großmarkt. Alle Zutaten wirken aber sehr genau abgestimmt und ergänzen sich hervorragend.

Am Gaumen

Im Mund verbreiten sich direkt die Nuancen der Minze und der Kaffirlimettenblätter. Gefolgt wird die Geschmacksexplosion von der Muskatnuss und dem Koriander. Sehr versteckt offenbaren sich die Noten der Orange. Im Abgang kommen der Pfeffer und der Ingwer zum Tragen. Die leichte Schärfe breitet sich im ganzen Mund aus. Der Gin hat zudem eine leicht ölige Konsistenz, was ich sehr schätze. Das frische orientalische Bouquet bleibt lange am Gaumen erhalten und wirkt erstaunlich süß.

Perfekt serviert

Auf Eis verliert der Gin etwas Wacholder und die Schärfe vom Pfeffer und Ingwer. Durch das schmelzende Wasser wird er etwas verdünnt und die süßen Noten kommen stärker zur Geltung.

Für einen Gin&Tonic empfehle ich für würzige und pfeffrige Gins gern ein Indian oder Dry Tonic, damit die besonderen Nuancen erhalten bleiben. Ein Mediterranean Tonic kann hier durch seinen Eigengeschmack zu dominant sein. Gern kannst du aber auch einen Schweppes Pink Pepper Tonic ausprobieren. Dieser passt hervorragend zu den leicht pfeffrigen Noten des Gins.

Fazit

René und Antonio haben mit ihren HafenCity Gin einen sehr interessanten Gin kreiert. Wer hier eine Wacholderbombe erwartet, wird definitiv enttäuscht sein. Der Gin spielt sehr ausgewogen mit Nase und Gaumen. Die Mischung an Botanicals harmoniert perfekt und verbindet tatsächlich Tradition mit Modernität. Man beginnt eine Reise im Orient und landet letztendlich im Hafen von Hamburg. Ein sehr besonderer Gin, der zu einem besonderen Ort passt: der Hamburger Hafencity 20457.

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

20457 Hafencity Gin

8.5

Gesamteindruck

8.5/10

Eigenschaften

  • würzig
  • orientalisch
  • wenig Wacholder

Alkoholgehalt

  • 41,0 %

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

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