Für das Review über den “The Botanist – Islay Dry Gin” entführe ich dich auf die Insel Islay in Schottland, die südlichste und fruchtbarste Insel der Inneren Hebriden. Wie es zum ersten Dry Gin der Insel kam, verrate ich dir in den nachfolgenden Zeilen.
Die Erfolgsstory von Bruichladdich geht weit zurück bis ins Jahr 1881, als die drei Brüder William, John und Robert Harvey ihre hochmoderne Whisky Brennerei auf der abgelegenen Insel Islay in Schottland errichteten.
1994 wurden die Brennerei schließlich nach zahlreichen wirtschaftlichen Berg- und Talfahrten geschlossen. Die Traditionsbrennerei Bruichladdich wurde durch die zwei Weinhändler Simon Coughlin und Mark Reynier wenige Jahre später wieder zum Leben erweckt.
Sie schufen rund um den Head Distiller Jim McEwan ein fantastisches Team. Darunter waren auch die zwei Botaniker Dr. Richard Gulliver und Mavis Gulliver. Sie erarbeiteten für die Herstellung des „The Botanist Gin“ eine Auswahl von 22 erlesenen Kräutern und Blüten, die nachhaltig geerntet und vor allem nicht vom Aussterben bedroht waren. Die 22 Botanicals bilden die Besonderheit in der berühmten Rezeptur, die der The Botanist Gin seit 2010 verkörpert.
Seitdem hat sich wohl kaum etwas verändert. Weder an der Rezeptur, noch an der Methode der Herstellung. Nur werden die Botanicals heute von James Donaldson geerntet und die Destillation erfolgt unter der Leitung von Adam Hannett.
Botanicals
Für die Rezeptur des The Botanist Gin verwendete McEwan damals die besagten 22 von der Insel stammenden Zutaten, die in mühevoller Handarbeit von Richard und Mavis auf der schottischen Insel gesammelt und verarbeitet wurden. Folgende Botanicals finden ihren Weg in das feine Destillat.
- Apfelminze
- Birkenblätter
- Blätter der Sumpfmyrte
- Kamille
- Blüten der Ackerkratzdistel
- Holunderblüten
- Stechginster
- Heidekraut
- Weißdornblüten
- Wacholderzapfen
- Labkraut
- Zitronenmelisse
- Mähdesüß
- Pfefferminzblätter
- Beifußblätter
- Rotkleeblüten
- Liebstöckel (Maggikraut)
- Rainfarn
- Thymian
- Wasserminze
- Blüten vom weißen Klee
- und Waldsalbei.
Zudem werden noch neun weitere Zutaten, welche aber nicht von der Insel stammen verwendet. Hierbei handelt es sich neben Wacholderbeeren noch um
- Angelikawurzel
- Rinde der Zimtkassie
- Zimtrinde
- Koriandersamen
- Zitronenschale
- Süßholzwurzel
- Orangenschale
- und Iriswurzel.
Die Botanicals der Samen-, Beeren-, Rinden- und Wurzelkategorie werden über Nacht mazeriert und anschließend mit Alkohol und Islayquellwasser durch den mit den 22 zarteren aromatischen Blüten und Blätter gefüllten Leinensack im oberen Bereich der Brennblase hindurchdestilliert. Hier spricht man von einer doppelten Infusion, welche dem The Botanist Gin seinen unverwechselbaren Geschmack verleiht.
Destilliert wird übrigens in einer Lomond-Kupferbrennblase mit dem Namen “Ugly Betty”. Der eigentliche Destillationsvorgang dauert ungefähr 7 Stunden. Hergestellt wird der Gin im Multi-Shot Verfahren. Das hierbei entstandene Gin-Konzentrat wird am Ende der Destillation mit zusätzlichem Rohalkohol versehen und schließlich mit frischem Quellwasser auf die Trinkstärke von 46% vol. Alkoholgehalt eingestellt.
Flaschendesign
Die runde reliefgeprägte Flasche wird von einem minimalistisch in schwarz/weiß gehaltenen kleinen Etikett geprägt. Nur die 22, sie steht für die einheimischen Botanicals, erscheint in einem auffälligen rot. Die Reliefprägung rund um die Flasche führt zudem die lateinischen Namen der im Gin enthaltenen Botanicals und trägt zur Authentizität des Markenauftritts bei.
Verschlossen ist die Flasche übrigens mit einem weißen Kunststoffkorken, der sich perfekt in das Designbild der Flasche einfügt.
Ich öffne den Korken und gieße mir einen Schluck zum Probieren in mein Glas ein.
In der Nase
Über dem Glas schwebt der typische und sehr intensive Wacholdergeruch. Dazu gesellen sich die typischen Aromen der Angelika- und Süßholzwurzeln. In der Nase liegt neben dem dezenten Lakritzduft auch ein Hauch Zimt und erfrischende Zitrusnuancen.
Über allem schwebt aber eine filigrane und unverkennbare Kräuternote der 22 Islay Botanicals, die den The Botanist Gin so besonders machen. Ich bin wirklich gespannt auf den ersten Schluck, schwenke aber vorher noch das Glas im Licht und bemerke die öligen Schlieren am Glasrand. Diese stammen in Verbindung mit dem Alkohol auch von den ätherischen Ölen des Wacholders und den Kräutern.
Am Gaumen
Auffallend süß und angenehm mild verteilt sich der The Botanist Gin auf der Zunge. Neben den prägnanten Wacholderaromen stehen die filigranen Kräuternuancen im Mittelpunkt. Die süßlichen Anklänge stammen in erster Linie vom Süßholz, sicher trägt aber auch das Mähdesüß hier seinen Anteil bei. Die Komposition ist ausgesprochen geschmeidig, besitzt aber dennoch einen ausdrucksstarken Charakter. Gekonnt ergänzen sich würzige Noten mit den erdigen Nuancen der Wurzeln.
Der Abgang ist trotz der 46% vol. Alkoholgehalt mild und rund. Es dominieren würzige Anklänge und die Kräuternoten bestimmen den langanhaltenden Nachhall. Zudem bleibt ein angenehm frisches Gefühl am Gaumen haften.
Perfekt serviert
Pur ist der The Botanist Gin unbedingt zu empfehlen. Genieße ihn zuerst bei Zimmertemperatur und zerlege die einzelnen Bestandteile seines Geschmacks und erkunde dabei die Natur der wilden Hebrideninsel Islay.
Im Gin&Tonic ist der The Botanist Gin sehr universell. Er harmoniert je nach Geschmack vom Dry Tonic bis hin zum Mediterranean oder sogar Elderflower Tonic Water. Dem eigenen Geschmack sind hier keine Grenzen gesetzt. Der deutsche Brand Ambassador Ewald J. Stromer empfiehlt, für den ganz eigenen und persönlichen Signature Drink sich den eigenen Garten oder den nächsten Wald zu Nutze zu machen. Benutze frische heimische Kräuter und Gewürze und entdecke dabei deine eigene Individualität.
Der Gin ist übrigens auch ein wundervoller Begleiter für jegliche Gin-Cocktails. Hier kannst du vom Gin Fizz, über den Gimlet bis hin zu eigenen Schöpfungen deiner Kreativität freien Lauf lassen.
Fazit
Nachhaltigkeit spielt beim Konzept des The Botanist Gin eine große und entscheidende Rolle. Von den 22 Islay Kräutern werden zum Beispiel niemals mehr gesammelt, als für die jährliche Produktion benötigt werden. Das Markenkonzept ist ebenso durchgängig und vom Auftritt mehr als durchdacht. Es überzeugt mich damit auf der ganzen Linie. Ein erstklassiger Gin mit einem starken Auftritt. Meine klare Empfehlung für diesen klassischen Gin mit dem besonderen Etwas. Unbedingt probieren!
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!
Ein Gedanke zu „The Botanist – Islay Dry Gin“