In meinem neuesten Review entführe ich dich an den Fuß des Schwarzwalds. Dort im idyllischen Rebland entsteht federführend vom Brenner Michael Boos der Delta Gin Navy Strength. Wie mir der preiselbeerstarke Gin schmeckt und wie man ihn am besten trinkt, erfährst du in den nachfolgenden Zeilen.
Mit seiner kleinen Brennerei führt Michael Boos die uralte Brennertradition seiner Familie fort. Mit einem alten 150 Liter Brennrecht von seinem Vater besitzt er die Lizenz zur klassischen Obstdestillation.
In seiner Abfindungsbrennerei stellt er neben feinen Obstbränden seit 2016 auch seinen eigenen Gin her. Mit seinen Gin-Kompositionen ist er weit über den Schwarzwald hinaus bekannt. Für seine Rezeptur verwendet er regionale und exotische Botanicals und verleiht seinem Gin damit eine besondere Geschmacksnote.
Navy Stength Das sogenannte „Navy Strength“ kommt übrigens von der britischen Marine. Sie setzte Gin im 18. Jahrhundert als Allzweckwaffe, zum Beispiel bei Erkrankungen oder zur Motivation ihrer Matrosen ein. Zur Überprüfung, dass der Alkohol nicht gepanscht war, wurde Schießpulver damit übergossen und angezündet. Brannte es, hatte das Destillat mindestens einen Alkoholgehalt von 57%.
Botanicals
Der im klassischen London-Dry-Stil destillierte Delta Navy Strength Gin zeichnet sich durch eine facettenreiche Kombination aus Wacholder und weiteren Botanicals aus. In Summe destilliert Michael neben den Wacholderbeeren noch 12 weitere Zutaten:
- Kardamom
- Mazis
- Zimt
- Angelikawurzel
- Süßholz
- Thymian
- Koriander
- Nelken
- Zitrone
- Orange
- Grapefruit
- und die besagte Preiselbeere.
Alle Zutaten werden zwischen 40 und 48 Stunden mazeriert. Während dieser Zeit geben die Zutaten ihren Geschmack an den Alkohol ab.
Die Rezeptur von Michael verkörpert übrigens vier Geschmacksrichtungen.
- Wacholdernoten
- Würzig Scharf durch den Kardamom
- Erdig durch die Wurzel
- Fruchtig durch die Preiselbeere
Daher auch der Name „Delta Gin“, wobei Delta hier für die Zahl vier steht. Dreht man das δ auf den Kopf, erscheint das g für den Gin. Schön durchdacht oder?
Der Navy Strength Gin darf nach der Destillation übrigens noch etwas im Edelstahltank lagern, bevor er in die wunderschöne Flasche abgefüllt wird.
Flaschendesign
Die Spirituosenflasche mit dem auffälligen silbernen Verschluss sticht hervor. Endlich einmal keine klassische Apothekerflasche, aber dennoch stilvoll. Das dunkelblaue Etikett mit dem silbernen δ ist wirklich ein Hingucker. Das vordere Etikett trägt neben dem Namen, die Flaschennummer des Batches, die Füllmenge von 500ml, den Alkoholgehalt von 57% vol. und die Unterschrift des Brennmeisters. Der Zusatz Navy-Strength und die rote „57“ in der oberen rechten Ecke des Etiketts weisen ebenfalls noch einmal auf den hohen Alkoholgehalt hin.
Das rückseitige Etikett offenbart zudem noch die Kontaktdaten und die Chargennummer. Der silberne Griffkorken besitzt einen Kunststoffeinsatz. Um den Hals der Flasche befindet sich noch eine dunkelblaue Banderole mit dem Namen des Gins.
In Summe ein sehr gelungenes Design, welches mir sehr gut gefällt. Ich öffne nun den Korken und bin gespannt, was der Delta Navy Strength Gin zu bieten hat.
Aus meinem Glas strömt eine kräftige Wacholdernote. Dazu gesellt sich ein zarter Anklang von Lakritz und Zimt. Würzige Aromen von Koriander und Nelken vervollständigen das Bouquet. Fruchtig erfrischende Nuancen von Zitronen, Orangen und den Preiselbeeren paaren sich mit filigranen Kräuternoten vom Thymian.
Das Destillat liegt klar im Glas, schwenkt man es etwas, bilden sich leicht ölige Schlieren am Glasrand, was auf den hohen Alkoholgehalt und einen hohen Anteil an ätherischen Ölen zurückzuführen ist.
Am Gaumen
Der Delta Navy Strength Gin verteilt sich mit dem ersten Schluck süßlich herb am Gaumen. Die typische Note vom Wacholder steht mit feinen Anklängen von Lakritz und Zimt im Vordergrund. Dazu gesellen sich erfrischende Zitrusnoten, die die Geschmacksknospen gekonnt umspielen.
Der Abgang besitzt eine gewisse Schärfe und wird vom Wacholder geprägt. Der Nachhall ist würzig und erfrischende Nuancen bleiben langanhaltend am Gaumen haften.
Perfekt serviert
Pur ist der Delta Gin mit seinem hohen Alkoholgehalt nur etwas für Hartgesottene. Auf Eis aber definitiv eine kräftig würzige Nummer. Im Gin&Tonic gefällt er mir sehr gut mit dem Signature Tonic Water von Mistelhain. Hier paaren sich die würzigen Momente des Gins perfekt mit den Nuancen des Fillers. Das Spiel der Aromen ist ausbalanciert und der Gin geht durch seine Stärke im Tonic Water keinesfalls unter.
Aber auch mit einem Dry Tonic, zum Beispiel dem von Thomas Henry zauberst du dir einen schmackhaften Gin Tonic. Als Garnitur eignet sich die Schale einer Bio-Orange.Der Delta Navy Strength Gin ist zudem ein toller Partner für verschiedenste Cocktails, wie zum Beispiel dem GinFizz oder einem Navy Gimlet.
Fazit
Michael destilliert mit dem Delta Navy Strength Gin eine schöne Ergänzung seines Produktportfolios. Wie auch der klassische London Dry Gin überzeugt auch der Navy Strength Gin mit einem ausgewogenen Aromenprofil mit dem geheimen Etwas. Die Preiselbeere mit ihren herbsüßen Aromen passt nämlich hervorragend in die Rezeptur. Ein wirklich beerenstarker Tropfen, der in keiner Gin-Sammlung fehlen sollte. Mir gefällt er!
Vertrieben wir der Delta Gin übrigens regional im Schwarzwald bei verschiedenen Händlern, direkt über die Homepage von Michael und seiner Frau oder auch bei unserem Partner Wacholder Express.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!