In meinem heutigen Review des Linden No 4 Dry Gin verschlägt es mich erstmal zurück in das Jahr 1895. Vor mehr als 120 Jahren nämlich, machte sich der ehrenwerte Londoner Alchemist Dave Richard Linden auf den Weg von London nach Köln.
In seinem Reisegepäck hatte er Zutaten für die Kreation einer Spirituose namens Gin, welchem in England bereits große Aufmerksamkeit zuteil wurde. Ursprünglich als medizinische Kräutertinktur gedacht, verfeinerte er am Ende seiner Reise in einem kleinen Haus im Stadtzentrum von Köln seine Rezeptur. Er nannte ihn „Linden No. 4“. Schnell wurde sie in nächtlichen Amüsements auch als Trunk angewandt und erfreute sich zunehmender Beliebtheit. Als D. R. Linden starb, wurde die bekannte Straße mit dem Haus Nr. 4 nach dem Alchemisten benannt: die Lindenstraße in Köln, welche du noch heute auf dem Stadtplan findest.
Dieser meisterlichen Rezeptur wollten die Veedel Distillers die Ehre erweisen und so wurde 2017 dieser floral duftende und sanft schmeckende Gin neu aufgelegt. Somit kann der Geist von D. R. Linden weiterleben und erneut zu Ruhm gelangen.
Hinter den Veedel Distillers stecken die 4 Freunde Dennis Busch, Marc Schmidt, Malte Böttges und Stefan Peters. Die Geschichte vom Alchemisten Linden ist frei erfunden, aber die lange Reise zur Entwicklung ihrer Rezeptur ist vergleichbar mit der des D. R. Linden im Jahre 1895. In vielen Versuchen und schlaflosen Nächten kreierten Sie auf einer kleinen Destille in der heimischen Küche die geheime Rezeptur ihres Linden No. 4 Gin.
Die Brennerei
Mit ihrem Partner, der kleinen Manufaktur für Edle Brände „Mühle 4“ brachten sie den Gin dann im August 2017 mit dem ersten Batch „Hereford 17“ auf den Markt.
Die Brennerei befindet sich übrigens in einem ehemaligen Mehllager der Wackertapp-Mühle in St. Hubert bei Kempen am Niederrhein. Genau wie damals steht auch heute noch die erstklassige Verarbeitung ursprünglicher Rohstoffe im Mittelpunkt der Arbeit des Brennmeisters in der historischen Mühlenbrennerei.
Man kann dort als Obstbesitzer sein eigenes Destillat herstellen lassen und bei Brennseminaren dabei sogar einen kleinen Einblick in die Arbeit eines Brennmeisters bekommen. Ebenso werden Gin-Seminare angeboten. Ein cooles Konzept, wie ich finde.
Aber genug zur Story. Schauen wir doch mal auf die Zutaten in der natürlich geheimen Rezeptur des Linden No. 4 Dry Gin.
Botanicals
Im besonders aromaschonenden Destillationsverfahren werden folgende Zutaten verwendet:
- Wacholderbeeren
- Rosenblätter
- Kamille
- Schwarze Johannisbeere
- Veilchenwurzel
- Kardamom
- Koriander
- und Holunderblüten.
Alles Zutaten die D. R. Linden auf seiner langen Reise in Handelsstädten wie London, Amsterdam, Hamburg und Berlin akribisch auswählte und in Köln dann zu seinem Elixier namens Gin verarbeitete.
Flaschendesign
Die zylindrische Klarglasflasche mit kurzem Hals fasst 500ml vom Destillat des Dr. Linden. Das Etikett ziert den Namen des Gins in schwarzen Buchstaben. Die Zahl vier wird mit drei senkrechten und einem zusätzlichen Querstrich dargestellt. Im Hintergrund ist übrigens eine historische Karte der Stadt Köln abgebildet.
Im linken Bereich des Etiketts ist die frei erfundene Geschichte der Reise des Dr. Linden niedergeschrieben, die rechte Seite ist vorgehalten für den handschriftlich aufgetragenen Batchnamen und die Flaschennummer, sowie den Alkoholgehalt von 43% vol. und den Flascheninhalt von 500ml. Mein Batch lautet übrigens „Mühlheim 18“ und steht für den Geburtsort einer der Jungs vom Dr. Linden Team.
Verschlossen ist die Flasche mit einem schwarzen Kunststoffkorken. Der Hals der Flasche ist umwickelt mit hellem Bast und versiegelt mit einem roten Wappen aus Wachs.
Was mir bei der Flasche leider gar nicht gefällt, ist das Ausgießen. Das funktioniert ohne kleckern nur mit einem professionellen Ausgießer. Aber das betrifft im Grunde genommen fast alle Gin-Flaschen.
In der Nase
Aus meinem Glas strömt ein florales Bouquet, welches durch den Duft der Kamillenblüten geprägt ist und durch Holunder- und Rosenblüten ergänzt wird. Der Wacholder steht hingegen dezent im Hintergrund. Kardamom verleiht dem Gin zusätzlich einen leicht orientalischen Touch mit erdigen Noten. Die fruchtigen Nuancen der schwarzen Johannisbeeren runden den sehr positiven Gesamteindruck ab.
Am Gaumen
Ölig verteilt der Gin sich von der Zunge in den Mundraum. Der Gin schmeckt im ersten Eindruck leicht süßlich und floral nach feinen Blüten. Wacholder ist kaum auszumachen. Hingegen steht der Geschmack der Kamille im Vordergrund. Koriander ist mit seinen leichten Orangennuancen auszumachen, ebenso die erdigen Töne des Kardamoms. Auch die fruchtigen Anklänge der schwarzen Johannisbeere sind deutlich. Im Abgang ist der Gin weich und angenehm frisch. Zurück bleibt das Aroma der schwarzen Johannisbeere mit der orientalischen Note des Kardamoms.
Perfekt serviert
Pur schmeckt der Linden Dry Gin sehr floral und fruchtig nach Kamille und schwarzer Johannisbeere. Eis macht ihn etwas runder, nimmt ihm die leichte Schärfe vom Alkohol und stellt sogar den Wacholder etwas mehr in den Vordergrund.
Als Gin&Tonic kann ich uneingeschränkt das klassische Tonic Water von Aqua Monaco oder auch das FeverTree Indian Tonic empfehlen. Die perfekte Dosierung wären hier 5cl Gin auf 200ml Tonic. Im Gin&Tonic kommt besonders die schwarze Johannisbeere voll zur Geltung.
Mein absoluter Favorit ist aber der Ginvasion Linden Holunder Maracuja. Hierfür mischst du
- 4cl Linden No. 4 Gin
- 4cl Erba Holunderblüten Sirup mit Zitronenmelisse
- und 12cl Sodawasser.
Das Ganze mit Eiswürfeln auffüllen, mit gelben mallorquinischen Limettenscheiben, Kernen aus der frischen Passionsfrucht und Rosenblüten garnieren. Fertig.
Fazit
Der Linden No. 4 Dry Gin ist durch die Auswahl seiner Botanicals, besonders durch die im Mittelpunkt stehende Kamille, gepaart mit den angenehmen Noten der Rose ein außergewöhnliches Destillat. Das Bouquet ist floral und der Geschmack abgerundet und mild. Kamille muss man allerdings mögen. Aber gerade mit den fruchtigen Nuancen der schwarzen Johannisbeere eine wirklich gut gelungen Kombination. Ich mag das Elixier!
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!
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