Beim Gin gibt es immer wieder wellenartige Bewegungen, wie auch bei vielen anderen Produkten, die sich an gewisse Rahmenbedingungen orientieren und den „Zahn der Zeit“ aufgreifen. So sind im Sommer oftmals fruchtige Gins und vor allem Pink Gins angesagt und im Trend. In der Weihnachtszeit beispielsweise werden bevorzugt Winter- oder Weihnachtseditionen mit entsprechenden Botanicals, die man mit der besinnlichen Zeit in Verbindung bringt, auf den Markt gebracht. Und jetzt gibt es auch noch einen grünen Gin. Nein, keinen grünen Cocktail. Auch nicht richtig grün. Zumindest nicht in der eigentlichen Abfüllung. Denn grün wird es erst nach der Zubereitung, wie sie vom Hersteller des Algenfels Gin vorgesehen ist. Nämlich nach der Zugabe von Mikroalgen in Pulverform. Klingt abgefahren? Ist es auch. Aber nun erst mal von Anfang an.
Entstanden ist die Idee zum Algenfels Gin aus dem Startup „Phytolinc“, einem jungen Spin-Off der Uni Köln. Neben der optimalen Produktion wertvoller Mikroalgenarten, beschäftigt sich Phytolinc laufend mit innovativen Produkten aus den spannenden Einzellern. Das Team entwickelte hierfür extra den Algenfels Gin, der eigentlich nur als Weihnachtsgeschenk für Partner, Unterstützer und Freunde gedacht war. Doch der Gin schlug sofort ein und aufgrund des grandiosen Feedbacks hat das Team nicht lange gezögert und direkt einen zweiten Batch in Auftrag gegeben.
Chlorella Vulgaris
Der Algenfels Gin ist wahrscheinlich der erste Gin mit Mikroalgen, bzw. bei dem die Mikroalge „Chlorella Vulgaris“ als ein Hauptbotanical im Brennprozess eingesetzt wird. Bei Mikroalgen handelt es sich allerdings nicht um die Algen, die dich oftmals im Sommerurlaub am Strand nerven. Mikroalgen sind mikroskopisch kleine, pflanzliche Einzeller, die ein enorm hohes Potenzial an Nähr- und Inhaltsstoffen aufweisen. Trotz ihrer mikroskopischen Größe (eine Algenzelle ist ungefähr so groß wie ein rotes Blutkörperchen) hat diese Grünalge ein riesiges Potential. Sie besitzt nicht nur einen Proteingehalt von über 50 %, sondern ist gleichzeitig noch reich an natürlichem Vitamin B12.
Ein Mangel von Vitamin B12 beeinträchtigt die Blutbildung und körperliche Fitness, das psychische Wohlbefinden und die Konzentration. Man könnte jetzt den Faden (nicht ernstgemeint) weiterspinnen und daraus schließen: mit diesem Gin tun wir unserem Körper also Gutes.
In der Natur kommt Chlorella in stehendem sowie fließendem Süßwasser vor. Chlorella Vulgaris wird als Modellorganismus in der wissenschaftlichen Forschung seit langer Zeit verwendet. Der Mechanismus der Photosynthese wurde zum Beispiel mit dieser Alge entschlüsselt. Der Chlorella Vulgaris kommt auch eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung zu: diese Mikroalge kann in großen Mengen kultiviert werden und findet Einsatz als Nahrungsergänzungsmittel, als Rohstoff für die Kosmetikindustrie und als Larvenfutter in der Aquakultur. Damit ist sie auch nachhaltig. Denn die Zucht Mikroalgen ist im Vergleich zu herkömmlichen Produkten deutlich weniger aufwendig und ressourcensparender. Somit steuern Mikroalgen einen enormen Beitrag zu einer nachhaltigen Ernährung bei.
Botanicals
Bei der Herstellung vom Algenfels Dry Gin ist die Chlorella Alge der Star unter den auch ansonsten hochwertigen Botanicals. Chlorella Vulgaris wird hier nicht nur bei der Destillation eingesetzt, sondern sie kann auch in Pulverform bei der Kreation deines Drinks beigefügt werden. Die Macher hinter dem Algenfels Gin beziehen ihre Algen natürlich von einem zertifizierten Produzenten für Lebensmittelalgen.
Im Algenfels Gin finden sich neben der Chlorella Vulgaris Alge unter anderem noch folgende Zutaten:
- Wacholderbeeren
- Orangenblüte
- Süßholzwurzel
- Koriander
- Kardamon
- Piment
- Zimt
- und Ingwer.
Gebrannt wird der Algenfels Gin übrigens in der Breaks Destillerie.
Flaschendesign
Die klassische Spirituosenflasche des Algenfels Gin ist sehr schlicht gehalten. Die Flasche aus durchsichtigem Glas ziert auf der Vorderseite ein großes, weißes Etikett, mit schwarzer Umrandung. Mittig auf dem Etikett ist passenderweise ein großer grüner Fels zu erkennen.
Rechts daneben findet man in großen schwarzen Lettern den Namen des Gins. Weiterhin findet man hier noch am Rand die üblichen Informationen zum Batch und zur Flaschennummer. Darüber hinaus ist zu lesen, dass wir hier 500 ml Gin mit einem Alkoholgehalt von 44% in der Flasche haben.
Das Design der Flasche in sich schlüssig und passt zum Gin. Mir persönlich gefällt das Etikett sehr gut. Ist es auch nicht sonderlich auffällig, sondern eher dezent in der Machart, reduziert es sich auf das Wesentliche.
Verschlossen ist die Flasche mit einem Holzgriffkorken mit Kunststoffeinsatz, der die schön breite Tellermündung der Flasche verschließt und obenauf mit dem Schriftzug „Algenfels“ und „Handcrafted“ gestempelt ist.
In der Nase
Ich bin ehrlich gesagt richtig gespannt, wie der Algenfels riecht – denn seien wir ehrlich: bei Algen denke ich persönlich immer an den leicht salzigen und muffigen Geruch am Strand, wenn die Winde schlecht stehen und die Strömung die Strände mit unerwünschten Algen überspült…
Ich atme tief den Duft des Algenfels Gin ein und versuche ihn in seine Einzelteile zu zerlegen. Als erstes kommen mir die klassischen Gin-Noten entgegen: Zitrusaromen in angenehmer Kombination mit dem Wacholder steigen aus meinem Degustationsglas auf.
Die Aromen sind somit zuerst einmal sehr solide und von typischen Botanicals eines Dry Gins bestimmt. Ich nehme nun einen zweiten Atemzug und bilde mir ein, ein leicht maritimes Aroma und sanften Geruch, der über die See an den Strand geweht wird, wahrzunehmen.
Geruchsnoten, die sich schwer klassifizieren lassen, ordne ich daher den Mikroalgen zu. Die Kombination aus den klassischen Aromen Wacholder, Zitrusfrucht, Kardamom und Koriander, sowie der leichten maritimen Note gefällt mir sehr gut.
Am Gaumen
Nachdem ich mir mit der Nase einen ersten Eindruck verschaffen konnte, lasse ich den Algen-Gin etwas im Glas kreisen und beobachte mit Vorfreude die leicht öligen Schlieren, die der Gin im Glas hinterlässt. Getestet wird der Algenfels Gin zunächst pur – ohne Tonic Water oder Eis.
Der Algenfels kommt auch im Geschmack mit einem interessanten Mix daher. Zunächst schmeckt er nach dieser schwer zu fassenden, maritimen Note und umschmeichelt mit dieser leicht salzigen Brise den Gaumen und kitzelt die Zunge. Sie ist jedoch so sanft und wird so schnell von klassischen Zitrus- und Wacholderaromen abgelöst, dass man zweifelt, sie tatsächlich wahrgenommen zu haben. Aber auch der zweite Schluck bestätigt diesen angenehmen Eindruck. Diese maritime Note macht sich in einem kurzen und leicht bitteren Abgang nochmals bemerkbar.
Perfekt serviert
Der Algenfels Gin ist in meinen Augen auch jetzt immer noch ein Gin, der in der Wahrnehmung der Gin Community noch nicht die Aufmerksamkeit erhält, die er aus meiner Sicht durchaus verdient hätte. Die Breaks Destillerie sorgt für ein handwerklich einwandfreies Destillat. Und das Algenfels Team sorgt mit seiner Leidenschaft für Mikroalgen für eine tolle Idee und einen durchaus nicht alltägliches Geschmackserlebnis. Für Ginfans und Freunde von ungewöhnlichen Kreationen ist der Algenfels mit dem Algenpulver ein absolutes „muss“.
Für den Algenfels Gin gibt es natürlich auch einen Perfect Serve:
Gin and Tonic
- 4 cl Algenfels Gin
- 10 cl Thomas Henry Tonic Water
- 1 großer Eiswürfel
- 2-3 Messerspitzen Chlorella
- 1 Spritzer frische Limette
Winter Fels für Kaltgenießer
Wunderbar Winterlich. Durch die Mikroalgen sind die Algenfels Gin Cocktails normalerweise grün. Doch auch für die kalte Jahreszeit wollte das Algenfels Team es sich nicht nehmen lassen, etwas Besonderes aus diesem ebenfalls besonderen Gin zu kreieren. Mit dem Winterfels-Rezept bist du perfekt für die kalten Tage gewappnet.
- 4 cl Algenfels Gin
- 1 cl Chai-Sirup
- 4 cl Orangensaft
- 4 cl Granatapfelsaft
- 1-2 Messerspitzen Chlorella
Alles zusammen auf Eis shaken, in ein Glas mit Eis gießen und anschließend mit Tonic Water oder Soda Wasser auffüllen.
Fazit
Die Chlorella Alge ist ohne Frage die prägende Zutat dieses Gins. Im Geschmack setzt der Algenfels Gin auf absolute Klassiker wie Wacholder und Koriander. Orangenblüten und Zitronenzesten sorgen für seine angenehm frische Note. Die Mikroalgen sorgen im Gesamtbild für einen harmonischen Gin mit einem leichten maritimen Touch. Das Ergebnis ist ein erfrischender Sommerdrink.
Zusätzlich zu der Flasche wird eine Dose mit Mikroalgen geliefert, mit denen einzigartige Gin-Cocktails kreiert werden können, welche dann herrlich grün schimmern.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!