„Nur wer brennt, kann andere anfeuern“, ist das Motto von Marco Hage, dem Gin-Gründer und „Geistschaffenden“ des „Hoolgaascht Schwäbisch Hall Dry Gin“. Ob dieses Feuer auch noch in der mittlerweile siebten Edition aus der Hoolgascht Gin Reihe brennt, erzähle ich dir heute im Review vom Hoolgaascht Cherry Gin.
Bei diesem streng limitierten Gin wird als Alkoholbasis ein fruchtbetonter Sauerkirschbrand verwendet, in dem die weiter unten aufgeführten Botanicals für mindestens 36 Stunden mazeriert werden. Auf diese Weise entsteht während der Extraktionszeit ein komplett neues Aromengefüge zwischen den Kräutern, welches sich in einer außergewöhnlichen, dichten Komplexität zeigt.
Nur einmal im Jahr wird dieser exklusive Gin mit dem „Black Label“ hergestellt, und umfasst maximal 70 Flaschen mit nur einem Batch. Eine davon haben wir für dich ausgiebig testen dürfen.
Wer mehr über Marco Hage oder den Haalgeist als Hüter der Salzquelle wissen möchte, dem lege ich unser erstes Review zum Dry Gin ans Herz.
Botanicals
Für die Limited Edition des Hoolgaascht Cherry Gin werden unter anderem folgende Botanicals verwendet:
- Wacholderbeeren
- Koriander
- Zitronenschalen
- Orangenschalen
- Orangenblätter
- Orangenblüten
- Angelikasamen
- Veilchenwurzel
- Pommeränzchen
- Tonkabohnen
- Holunderblüte
- Kardamom
- Fichtennadeln
- Fenchel
- Hagebutten
- Cranberry
- Datteln
- Vanille
- Akazienblüten
- und Zimt.
Ein bunter Blumenstrauß verschiedenster Zutaten.
Flaschendesign
„Etikett und Flaschenform sind das Aushängeschild des Inhalts“ so Marco Hage. Diese sollen ansprechend sein und neugierig machen. Die zentrale Botschaft soll lauten:
Das ist der Hoolgaascht Gin – Punkt.
Daher prangt auch auf Limited Edition der Hoolgaascht Reihe ein schlichtes, aber diesmal ein schwarzes Etikett – das „Black Label“. Wieder ist in einem puristischen Ansatz die Hoolgaascht-Figur dargestellt. Diese wurde von einer alten Postkarte mit der Hoolgaascht-Lithographie freigestellt und passend zur Cherry Edition mit roter Farbe ausgefüllt. Wie gewohnt ist die Lampe mit einer knallgelben Farbe illuminiert. Über dem Haalgeist ist zudem in Schattenlettern der Name Hoolgaascht geschrieben.
Wohl einzigartig auf dem schwarzen Etikett ist die „Werbefläche“ am rechten Rand: hier werden alle Mitwirkende des Gins in Logoform aufgeführt – als Widmung für ihre Zuarbeit und Unterstützung beim Herstellen des Gins. Weiterhin sind hier die Flaschennummer und Batchnummer in händischer Eintragung zu finden, sowie der Alkoholgehalt von 43%.
Am linken Rand gibt es Informationen zur Historie des Hoolgaascht, natürlich in englischer Sprache – der Sprache von Gin. Abgefüllt ist der Hoolgaascht in einer durchsichtigen Flasche in moderner kubischer Form, die typisch ist für edle Spirituosen, mit einem Füllvolumen von 500 ml.
In der Nase
Ich öffne den Kunstkorken der Flasche und nehme einen tiefen Atemzug direkt aus der Flasche, bevor ich mir eine Probe in mein Nosingglas einschenke. Der Gin riecht wie erwartet nach Kirschbrand und das recht kräftig. Trotz relativ geringer 43 % sind sofort die Aromen der Kirschbrandbasis präsent.
Auch die siebte Auflage des Hoolgascht lässt leichte Gedanken an einen guten Brand aufkeimen. Dann lasse ich dem Gin Platz im Nosingglas und rieche nochmal. Nun ist der Wacholdergeruch leicht wahrzunehmen, begleitet von kräftigen Aromen des Kirschbrandes, gefolgt von leichten Zitrusnuancen und einer süßlichen Kirschnote. Der Gin riecht auch auf Eis immer noch kräftig.
Am Gaumen
Wie bei allen Varianten ist auch der Hoolgaascht Cherry Gin im Geschmack eher ein kräftiger Vertreter seiner Zunft. Es dominiert der süßliche Kirschbrand, gefolgt von einer feinen Wacholdernote und die würzige Note Anis und Zimt. Im Abgang machen sich definitiv noch mal die Zitrusaromen bemerkbar, am Gaumen haften bleiben jedoch die süßlichen Kirscharomen und eine leichte Würze.
Perfekt serviert
Durch den kräftigen, süßlichen und zugleich würzigen Geschmack braucht der Hoolgaascht daher definitiv einen kräftigen Begleiter, um sich im dominanten Geschmack des Gins behaupten zu können. Ich habe schließlich das Russian Wild Berry von Schweppes probiert und finde diese Kombination gelungen.
Die angenehme, beerige Süße des Tonic Water harmoniert hervorragend mit der süßlichen Note des Kirschbrandes als Basis des Hoolgaascht Cherry Gin. Das Schweppes Wild Berry hat dabei auch genug Charakter, um dem dominanten Gin Paroli bieten zu können, so dass diese Kombination einen intensiven und komplexen Gin&Tonic ergibt, dessen Aromen sich hervorragend ergänzen. “Diese Kombi ist ein Absoluter Lillet-killer” versprach mir Marco Hage und er hat nicht zuviel versprochen.
Fazit
Der Hoolgaascht Cherry Gin ist ein handwerklich einwandfrei hergestellter Gin. Die Nutzung eines Kirschbrandes als Basisalkohol für einen Gin ist sicherlich gewagt, aber das Experiment ist gelungen. Wer hochwertige Brände mag und gerne Gin verköstigt bekommt hier beides in einer Limited Edition geboten.
Freunde von leichten oder fruchtigen Gins werden auch mit diesem Gin aus dem Hause von Marco Hage nicht glücklich. Wer jedoch charakterstarken Gin will und ein Freund guter und sanfter Brände ist, der sollte sich noch eine der wenigen verbleibenden Flaschen dieser Limited Edition sichern. Der süßliche Kirschgeschmack mit den würzigen Anklängen lässt sich gerade jetzt gut zur Kirschenzeit im heimischen Garten genießen.
Hinweis:
Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!