Raetia London Dry Gin

Der Raetia London Dry Gin im Review auf ginvasion.de

Old English, statt New Western. Das ist das Motto vom Raetia London Dry Gin. Dabei handelt es sich um eine Wacholderspirituose, die klare Kante zeigt. Wacholder steht hier nämlich definitiv im Vordergrund. Woher der Name des Gins kommt, wie er schmeckt, wie man ihn trinkt und was es mit Tony’s Herzstück auf sich hat verrate ich dir im nachfolgenden Review.

Hinter den Raetia London Dry Gin stecken die drei Finegeister Harald, Tobias und Robert. Sie schätzen regionale Produkte mit Herz und Seele. Zusammen erschufen sie mit ihrer Finegeist Company ihren Raetia Gin. Sie kreierten eine Rezeptur für einen klassischen London Dry Gin, der sowohl gut zum pur trinken, als auch schmackhaft im Gin&Tonic hervorstechen sollte. Hierfür verwenden sie nach Möglichkeit regionale Rohstoffe aus ihrer Heimat, der schwäbischen Alb. Aber dazu später mehr.

Für den Ursprung des Namens vom Gin muss ich zunächst dem Zeitstrahl entlang mehr als zweitausend Jahre zurück ins römische Reich folgen. Zu dieser Zeit lag nämlich die heutige schwäbische Alb als Teilgebiet in der römischen Provinz Raetia, die von den sogenannten Rätern bewohnt wurde. Einen weiteren Ausflug in die Tiefe der Geschichte des römischen Reichs möchte ich an dieser Stelle aber vermeiden.

Nachdem der Name des Gins nun aber geklärt ist, bewege ich mich auf dem Zeitstrahl wieder ins hier und jetzt und wir schauen gemeinsam auf die Entstehung der Rezeptur und natürlich auch auf die verwendeten Zutaten.

Botanicals

Getreu ihrer Philosophie sammeln die Jungs ihre Zutaten nach Möglichkeit selbst. Einige der verwendeten Zutaten stammen sogar direkt von der schwäbischen Alb. Für die Wacholderbeeren zum Beispiel haben die Macher hinter dem Raetia Gin eine Sammelgenehmigung von den örtlichen Behörden. Die Angelikawurzel wird im eigenen Garten angebaut und einmal im Jahr ausgebuddelt, gereinigt, gehäckselt und frisch für einen Auszug in Alkohol eingelegt. So wird ohne Aromaverlust der authentische Geschmack aus den Wurzeln gezogen. Auch der Koriander, Anis und Lavendel werden selbst angebaut.

Die Basis für den Raetia London Dry Gin bildet ein 5-fach destillierter Getreidealkohol. In diesem werden die sorgfältig ausgewählten Botanicals mazeriert.

Auf der Zutatenliste vom Gin stehen neben den obligatorischen Wacholderbeeren noch die besagte

Die frischen Zitrusfrüchte

stammen von einem örtlichen Händler, der die Ware frisch aus Italien importiert.

runden die Rezeptur vom Raetia London Dry Gin ab.

Flaschendesign

Der Raetia London Dry Gin wird in einer authentischen Apothekerflasche abgefüllt. Um den Flaschenhals trägt die Flasche aus Braunglas sogar einen echten Glasstopfen. Für den Transport ist die Flasche aber mit einem klassischen Holzkorken verschlossen.Der Raetia London Dry Gin im Review auf ginvasion.de

Das Etikett ist ebenso einem klassischen Apotheker-Stil nachempfunden und somit klar und einfach gehalten. Der Name des Gins ist in diesem Falle das zentrale Element. Es wird durch ein dezentes Muster im Hintergrund und einen schwarzen Rahmen untermalt.

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Im unteren Bereich des Etiketts befinden sich die Pflichtangaben zur Füllmenge von 500ml und dem Alkoholgehalt von 43% vol.

Das rückseitige Etikett zählt die zehn verwendeten Botanicals auf. Zusätzlich sind Chargen- und Flaschennummer handschriftlich angegeben.

Durch den authentischen Glasstopfen kommt ein richtiges Apothekenfeeling auf und ich gieße mir einen Schluck der geheimnisvollen Wacholdertinktur in mein Glas ein, um die verschiedenen Aromen zu erkunden.

In der Nase

Über meinem Glas schweben zarte Nuancen vom Wacholder. Die fruchtig erdigen Noten der Angelikawurzel paaren sich gekonnt mit den erfrischenden Zitrusaromen der Zitronen, Orangen und Mandarinen. Würziger Koriander rundet das Bouquet zusammen mit einem Hauch Zimt und Lavendel gekonnt ab. Über allem liegt zudem ein zarter Anklang frischer Anis.

Das Destillat ist klar im Glas und bildet beim Schwenken leichte Schlieren am Glasrand. Die Tropfen laufen nur zäh zum Glasboden zurück. Somit scheint der Raetia London Dry Gin eine leicht ölige Textur zu besitzen. Ich bin gespannt, wie der Gin schmeckt und probiere einen ersten Schluck.

Am Gaumen

Ausgesprochen mild, mit dem typisch harzigen Wacholdergeschmack und den fruchtig erdigen Tönen der Angelikawurzel legt sich der Gin an den Gaumen. Neben einer leichten Ingwerschärfe erscheinen erfrischende Zitrusaromen im Mundraum. Sie machen sich bereit, um die Geschmacksknospen zu erobern.

Der Koriander verleiht dem Raetia eine leicht würzige Textur. Ergänzt wird der Geschmack von einem Hauch Zimt und etwas Anis, der aber weit im Hintergrund steht.

Der Abgang ist geprägt von den süßlichen Noten des Wacholders und von Anklängen der frischen Wurzeln. Im Nachhall erscheint ein leicht floraler Touch vom Lavendel und zusätzlich etwas Zimt und Anis.

Perfekt serviert

Wer auf den typischen Wacholdergeschmack nach klassischer Manier steht, sollte den Raetia London Dry Gin unbedingt pur probieren. Der intensive Geschmack wird durch die anderen verwendeten Botanicals perfekt getragen. Aber Vorsicht, der Raetia zeigt klare Kante – „Old English“ eben. Ein Eiswürfel nimmt ihm übrigens etwas die raue Anmutung.

Im Gin&Tonic kann mich der Raetia London Dry Gin mit dem Signature Tonic Water von Mistelhain überzeugen. Hier paaren sich gekonnt die würzigen Momente des Fillers mit der Aromenstruktur des Gins. Als Garnitur eignet sich entweder ein Zweig Rosmarin oder klassisch eine halbe Scheibe Zitrone.

Raetia Dry Martini

Natürlich eignet sich der eher klassisch gehaltene Raetia London Dry Gin auch wunderbar als Basis für einen Dry Martini. Hierfür gilt es nur noch eine entscheidende Frage zu beantworten:

Geschüttelt oder gerührt?

Ich entscheide mich für die gerührte Variante. Hierfür benötigst du neben einem Barlöffel noch ein mit Eis gefülltes Rührglas. Die Eiswürfel benetzt du mit einem trockenen weißen Wermut und gibst dann

  • 5cl Raetia London Dry Gin

in das Rührglas und rührst den Drink ordentlich kalt. Ein Martini lebt übrigens vom Schmelzwasser der Eiswürfel.

Mit Hilfe von einem Barsieb seihst du den Drink in ein Martini-Glas und garnierst den Drink mit einer Olive.

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Fazit

Der Raetia Gin ist ein klassischer Gin, der nach der London Dry Methode hergestellt wird. Getreu dem Motto “Old English, statt New Western” zeigt er im Bouquet eine deutliche Wacholdernote, die gekonnt von den anderen Zutaten untermalt wird. Hervorzuheben sind hier zusätzlich die fruchtig erdigen Nuancen der Angelikawurzel und auch die erfrischenden Zitrusaromen.

Ein ausgewogener, aber deutlich maskuliner Gin, der sich sowohl pur, als auch im Gin&Tonic wunderbar trinken lässt. Mir gefällt er.

Tony’s Herzstück

Mit Tony’s Herzstück bringen die Macher gleich noch den kleinen Bruder zum Raetia London Dry Gin auf den Markt. Die Basis für den Gin mit dem schwarzen Etikett bildet der klassische, leicht raue London Dry Gin. Dieser wird erneut destilliert und dabei nur das Herzstück abgetrennt. Der Alkoholgehalt vom Herzstück beträgt 48% vol.

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Somit entsteht ein feineres Profil, der Wacholder ist eleganter eingebunden und das Bouquet filigraner.

Am Gaumen ist das Herzstück deutlich glatter und weicher. Die süße Note vom Wacholder und auch die Zitrusaromen stehen neben den würzigen Anklängen mehr im Mittelpunkt.

Im Fazit entsteht so aus dem Raetia London Dry Gin ein erlesener Feinbrand, mit einem komplexeren, seidigen Aromenprofil. Im Gin&Tonic harmoniert das Herzstück ebenso mit dem Signature Tonic von Mistelhain.

Spannend, was man hier durch eine gezielte Redestillation und Fraktionierung erreicht.

 

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Das Tonic Water von Mistelhain findest du übrigens hier bei unserem Partner Wacholderexpress.de

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Raetia London Dry Gin

8.6

Gesamteindruck

8.6/10

Eigenschaften

  • kräftige Wacholdernote
  • erdige Nuancen der Wurzeln
  • erfrischende Zitrusaromen

Alkoholgehalt

  • 43,0%

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

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