Wagyu-Gin

Was passiert, wenn ein Grill- und Holzofenhersteller, eine Wagyu-Rind Züchterin und ein Brennmeister aufeinandertreffen? Eigentlich nicht schwierig auszumalen oder? Sie vereinen ihre Kompetenzen und kreieren eine noch nie dagewesene Spirituose von höchster Qualität mit einer ganz speziellen Note. Zusammen haben sie den Wagyu-Gin erschaffen.

Wer genau steckt hinter dem Wagy-Gin. Schauen wir uns doch mal Bina Keweloh, Markus Merklinger und Hans-Jürgen Filp gemeinsam etwas näher an.

Bina Keweloh

aus Mutlangen ist Wagyu-Züchterin aus Leidenschaft. Diese spezielle Rasse stammt übrigens ursprünglich aus Japan und bedeutet so viel wie „japanisches Rind“. Das wohl bekannteste Rindfleisch aus Japan ist das sagenumwobene Kobefleisch aus der Region um Kobe. Es zeichnet sich durch eine extrem hohe Marmorierung und eine besondere Fettzusammensetzung aus.

Mit ihrer Züchtung verfolgt Bina neben der Gewinnung von sehr hochwertigem Rindfleisch durch langsame Mast auch die Erhaltung dieser wertvollen Rasse.

Markus Merklinger

aus Königsbrunn ist der Erfinder des Merklinger-Ofens. Und das Gerät ist mehr als ein Ofen. Es ist ein „Grill-Ofen-Holzbrenner-alles-richtig-Macher“. 2016 erreichte Markus mit seiner Konstruktion die Serienreife. Er kombinierte einen exzellenten Ofen mit einem perfekten Grill.

Und das alles in einer sehr hochwertigen Verarbeitung. Die Backfläche besteht aus 4,5cm starkem Schamottestein, das Ofenrohr besitzt eine Drosselklappe, es gibt ein Thermometer bis 500°C und eine große Brennkammer mit integrierte Zugregulierung, Griffe aus Echtholz und er ist mobil auf Vollgummirädern mit Feststellbremse montiert. Ein Wahnsinnsgerät mit Holzbefeuerung!

Hans Jürgen

ist der Macher der Singold-Brände und dem Hans-Jürgen Gin. Seine stylische Brennerei steht in Wehringen zwischen Augsburg und Landsberg. In seinem Neubau aus Holz mit großer Glasfront, die übrigens einen schönen Blick auf die große Destille freigibt, vereint er vier verschiedene, aber sehr gut miteinander harmonierende Gewerbekonzepte. Im zentralen Verkaufsraum mit einem großen Holztresen befindet sich auch die 300 Liter Kupferdestille der Marke Arnold Holstein.

In seinem kleinen aber feinen Shop gibt es neben dem Hans Jürgen Gin auch die Whiskyprodukte seiner Marke Singold, das Kaffeebohnensortiment der Rösterei Bohnenschmiede und die Zigarren des Augsburger Tabakhändlers Pfeffer, welcher im hinteren Bereich des Gebäudes eine private Raucherlounge betreibt. Mit einer großen Glaswand von der Brennerei abgetrennt, befindet sich ein Restaurant.

Diese 3 Charaktere können unterschiedlicher nicht sein. Aber was sie nunmehr verbindet, ist der Wagyu-Gin. Mit einer feinen Rezeptur verschiedener Botanicals haben sie es geschafft, einen Gin mit einer Geschmacksnote zu erschaffen, den es so bisher noch nicht gegeben hat. Selbst namhafte Connaisseure und Sommelière haben den Gin verkostet und für ein ausgezeichnetes Destillat befunden. Aber niemand von ihnen ist auf den Ursprung des feinen und außergewöhnlichen Geschmacks gekommen.

Botanicals

Neben dem obligatorischen Wacholder finde ich im Mazerat des Gins

Die Hauptzutat allerdings wird von Markus im Merklinger Holzofen für die Destillation vorbereitet.

Im Gin ist tatsächlich Wagyu-Rind enthalten. Dieses wird scharf auf der Grillzone des Ofens geröstet. Hierfür werden unter anderem gut getrocknete Apfelbaumholzstücke aus Binas Garten verwendet. Wie genau das rauchige Aroma vom gegrillten Wagyu dann letztendlich den Gin veredelt, bleibt aber ein Geheimnis der drei Macher.

Nachdem das Mazerat in die Brennblase gefüllt wurde, wird das Wasserbad um den Brennkessel langsam erhitzt. Ab 78,3°C fängt der Alkohol nun an zu verdampfen.

Die aufsteigenden Alkoholdämpfe finden jetzt ihren Weg in die Verstärkerkolonne und anschließend in den Kühler.

Der Vorlauf beginnt aus der Anlage zu tropfen. Dieser riecht tatsächlich leicht nach Klebstoff. Aber bereits nach ca. 150ml beginnt das Herzstück des Destillats aus der Anlage zu fließen.

Mit dem Grad der Kühlung kann die Geschwindigkeit des Brennvorgangs kontrolliert werden.

Da es sich um ein Alkohol-Wassergemisch handelt, wird das Wasser sehr langsam auf 100 Grad Celsius erhitzt, damit auch der komplette Alkohol verdampfen kann. Dies geschieht bei der modernen Anlage von Hans Jürgen alle 20 Minuten um 1 Grad Celsius automatisch.

Im Mittellauf hat das Destillat übrigens einen Alkoholgehalt von 88-90% vol.

In der Zwischenzeit verwöhnte uns Markus mit einem hervorragend zubereiteten Lachs mit Kartoffeln aus dem Merklinger Ofen! Das war ein Geschmackserlebnis. Vielen Dank Markus!

Ist der Inhalt im Brennkessel am Ende fast vollständig verdampft sinkt der Alkoholgehalt rapide und das Destillat wird abgeschnitten und der Nachlauf fertig gebrannt. Dieser wird für den Gin nicht mehr verwendet und später zollamtlich vernichtet.

Flaschendesign

Über die Flasche darf ich noch nicht zu viel verraten Es wird auf jeden Fall eine schwarz lackierte 500ml Flasche zum Einsatz kommen. Einen ersten Entwurf vom Etikett kannst du auf dem Foto der Sampleflasche erkennen. Das golden W mit den Ochsenhörnern verkörpert das besondere Botanical des Gins. Verschlossen ist die Flasche mit einem schwarzen Holzgriffkorken mit Kunststoffeinsatz. Der Alkoholgehalt ist mit 49,3% vol. angegeben. 49 ergibt übrigens die Addition der Geburtstage von Bina, Markus und Hans-Jürgen. Und die Komma drei, weil sie zu dritt sind. Super Idee!

In der Nase

Den Korken der Flasche öffne ich jetzt für dich und gieße mir einen Schluck in mein Degustationsglas ein. Neben Wacholder und dezenten Noten des Zitronengrases und der Zitronenschale verströmt aus dem Degustationsglas ein leicht fruchtiges Aroma von Apfel und Koriander. Neben den erdigen Tönen ist dann da noch etwas in der Nase, was nicht zuzuordnen ist. Es riecht lecker, aber es lässt sich nicht klassifizieren. Aber es macht Appetit und Lust auf mehr. Das Destillat ist von der Konsistenz übrigens wunderbar ölig und bildet Schlieren am Glasrand.

Am Gaumen

Der erste Schluck zeigt, wie weich und mild der Gin auf der Zunge ist. Angenehm ölig schmiegt sich das Destillat an den Gaumen. Auf die Wacholdernuancen folgt das klassische Zitrusaroma gepaart mit dezent fruchtigen und süßlichen Nuancen von Apfel und Preiselbeere.

Im Abgang spüre ich eine angenehme Wärme und ein leichtes Brennen von Piment und dem Kubebenpfeffer.

Nach zirka 30 Sekunden stellt sich dann der Wow-Effekt mit dem Umami-Geschmack ein. Umami bezeichnet die gustatorische Wahrnehmung beim Menschen etwas als fleischig, würzig oder wohlschmeckend zu bezeichnen. Und wohlschmeckend trifft es auf jeden Fall.

Es ist unglaublich, wie die dezenten Röstaromen mit der fleischigen Note am Gaumen haften. Kennst du das Geschmackserlebnis eines guten Jus? Für den man stundenlag in der Küche Knochen röstet und dann die Sauce reduziert bis kaum noch etwas im Topf ist? Genau dieses Geschmackserlebnis verkörpert der Wagyu-Gin von Bina, Markus und Hans-Jürgen.

Perfekt serviert

Der Wagyu-Gin ist definitiv ein besonderes Wacholderdestillat zum pur genießen. Eis ist hier meiner Meinung nach völlig fehl am Platz. Auch bei einem Tonic sollte die Auswahl wohl bedacht sein.

Es eignet sich zum Beispiel das DoubleDutch Dry Tonic mit dem leichten Wacholderbouquet.

Viel besser passt der Wagyu-Gin aber zu einem von Markus und mir kreierten Heißgetränk. Erhitze hierfür etwas Grapefruitsaft mit einer Stange Zitronengras. Vermische dann anschließend 4cl Wagyu-Gin mit 200ml vom heißen Grapefruitsaft. Cheers!

Fazit

Einen Gin mit Wagyu Geschmack hat es wahrhaftig noch nicht gegeben. Ausbalanciert wie ein hervorragender London Dry trägt dieser Gin zusätzlich noch die Kraft des Feuers in sich. Das rauchige Wagyu-Fleisch trägt zur besonderen Milde und zum einzigartigen Geschmackserlebnis dieses Destillats bei. Bina, Markus, Hans Jürgen – hier ist mein Applaus!

Cocktails

Speziell für den Wagyu-Gin und das Launch-Event am 19.01.2019 hat Sebastian von ginvasion drei Cocktails kreiert. Viel Spaß beim Ausprobieren.

Signature Red Wine Wagyu Gin

In meinem Signature Cocktail für den Wagyu-Gin treffen drei wunderbare Geschmacksnuancen aufeinander. Rotwein, Wagyu-Rind und Gin. Geschmacks-Pairing vom Feinsten.

Zutaten:
  • 4cl Wagyu-Gin
  • 3cl Erba Holunder Sirup
  • 2cl Zitronensaft
  • 2cl Zuckersirup
  • 3cl Rotwein

Den Wagyu-Gin mit 2 Eiswürfeln, dem Holunder Sirup, Zitronensaft und Zuckersirup in einen Shaker geben und kräftig schütteln. Einen Tumbler halb mit Eiswürfeln füllen und den Cocktail aus dem Shaker in das Glas geben.  Danach vorsichtig mit den Rotwein dazugeben.

Wenn du alles richtig gemacht hast, erhältst du einen zweifarbigen Cocktail. Vor dem Genießen aber das Umrühren nicht vergessen.

Spezial Soho Wagyu Sling

Der Soho-Sling ist ein Klassiker mit feinen Limettennoten und einer würzigen Schärfe vom Gingerbeer. Das I-Tüpfelchen bekommt er schließlich durch den naturtrüben Apfelsaft.

Zutaten:
  • 4cl Wagyu-Gin
  • 4cl naturtrüber Apfelsaft
  • 2cl Limettensaft
  • 10cl Gingerbeer
  • Thymian zum Garnieren
  • 3 Apfelspalten zum Garnieren

Den Wagyu-Gin mit dem Apfel- und Limettensaft in ein Longdrink-Glas mit Eiswürfeln geben. Einmal umrühren und dann mit Gingerbeer auffüllen. Mit Thymian und den Apfelspalten garnieren.

Classic Wagyu Fizz

Der Fizz ist der Klassiker unter den Gin-Cocktails und harmoniert durch seine Zitrusnuancen perfekt mit dem Wagyu-Gin.

Zutaten:
  • 5cl Wagyu Gin
  • 4cl Lemonsquasch (Zitronensirup)
  • 2cl Zitronensaft
  • 10cl Sodawasser
  • Zitronenscheibe zur Dekoration

Zitronensaft, Lemonsquasch und Wagyu-Gin zusammen mit zwei Eiswürfeln in den Shaker geben und kräftig schütteln. Den Cocktail durch ein Barsieb in ein vorher mit Eiswürfel gefülltes hohes Longdrink-Glas geben. Anschließend mit Sodawasser auffüllen und mit einer Zitronenscheibe am Glasrand garnieren.

 


Alle Gin- und Gourmet Freunde sind übrigens am 19.01.2019 ab 16 Uhr zum Gourmet-Event der besonderen Art in die Singold Destillerie nach Wehringen eingeladen.

Im Mittelpunkt stehen Produkte rund um das japanische Wagyu-Rind, der Merklinger BBQ-Ofen und ab 18 Uhr schließlich die Präsentation des Wagyu-Gins.

Während der ganzen Veranstaltung wird es kulinarische Überraschungen im Streetfoodformat geben.

Singold Destillerie
Germanenstraße 1
86517 Wehringen

 

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Wagyu Gin

8.8

Gesamteindruck

8.8/10

Eigenschaften

  • Gin für Fleischliebhaber
  • Wagyu-Noten
  • London Dry

Alkoholgehalt

  • 49,3 %

Veröffentlicht von Basti

Mein Name ist Sebastian und ich bin schon seit einigen Jahren dem Gin verfallen. Begonnen hat die Leidenschaft auf einer Dienstreise 2012 in einer Flughafenlounge in London. Angefangen habe ich mit Bombay Sapphire und Tanqueray und einfachem Tonic. Schnell wurde mir aber klar, dass die Standardgins nicht das Ende der Fahnenstange sind. Der Feel-Gin aus München hat hier die Sammelleidenschaft begründet.

3 Gedanken zu „Wagyu-Gin“

  1. Puh, da bin ich echt gespalten. Ich probier ja gerne alles mögliche, aber mit “Fleischgeschmack”!?
    Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wahrscheinlich steht nur das Kopfkino im Weg…
    Was soll der Wagyu-Gin kosten?

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