Woodland Navy Strength Gin

Der Woodland Navy Strength Gin im Review auf ginvasion.de

In meinem ersten Review zum Woodland Sauerland Dry Gin habe ich dir bereits ausgiebig beschrieben, dass das Sauerland für mich persönlich im Gin Segment geschmacklich weit vorne dabei ist. Auch heute probiere ich mich wieder an einem Gin aus dem Mittelgebirge. Denn heute teste ich für dich den Woodland Sauerland Navy Strength Gin. Der ist quasi das starke Pendant zum Woodland Sauerland Dry Gin. Mit satten 57,2 % ein Gin für echte Kerle und starke Frauen.Was ist eigentlich ein Navy Strength Gin? Gin war ja bekanntlich bereits im 18. Jahrhundert im Vereinigten Königreich sehr beliebt. Die Royal Navy hat in der Hochzeit der Kolonialzeit tatsächlich an Bord eines jeden Schiffes eine bestimmte Menge Gin vorrätig, denn Gin galt als Allheilmittel für viele Krankheiten, denen sich die Seefahrer ausgesetzt sahen. Unter anderem Malaria und Skorbut. Gesund und wohlschmeckend zugleich.

Navy Strength Gin

Der Gin wurde meist unter Deck neben dem Schießpulver gelagert, was durchaus Probleme mit sich brachte. Nun kam es vor, dass Besatzungsmitglieder nach der Einnahme größerer Mengen ihrer „Medizin“ den Gin über das Schießpulver schütteten und dieses sodann unbrauchbar war. Auch undichte Fässer, egal ob durch Abnutzung oder Beschädigung, konnten zu nassem Schießpulver führen. So kam es zu dem Erlass, dass der Gin für die königliche Kriegsflotte mindestens 57% vol. Alkohol haben musste. Denn durch den erhöhten Alkoholgehalt zündet das Schießpulver auch, selbst wenn es durch den „Gunpowder Proof Gin“ feucht geworden ist. Nur wenn der Gin sich also entzünden ließ, war der Gin mindestens 114 Proof, oder wie wir es heute kennen, 57% ABV (Alcohol by volume).

Aber warum denn jetzt ein Navy Strength Gin? Das Sauerland hatte doch in seiner Historie nicht mit Marinekräften von sich reden gemacht. Ging es den Machern um eine Verbesserung ihres Klassikers? „Nein, es geht überhaupt nicht ums Bessermachen“, so Gregor Biedrzycki. Vielmehr hat das Team in zahlreichen Gesprächen mit unterschiedlichen Bartendern in der ganzen Welt erfahren, dass Gins mit einem höheren Alkoholgehalt die Aromen der Botanicals noch besser betonen und hervorragenden Cocktails den letzten Schliff und das gewisse Etwas geben. Und das Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen: der Woodland Navy Strength ist intensiver im Geschmack und hat richtig Kraft.

Botanicals

Die Leitlinie, nach der Küchenchef Olaf Baumeister für den Dry Gin ausgewählt hat gilt auch für den Navy Strength: „Was gibt die Natur her, was ist sinnvoll, und was passt zusammen“. Den Grundstock bilden der Wacholder und Weizenalkohol. „Das ist die reinste Alkoholform.“ Ziel war es, die Aromen der heimischen Wälder in die Flasche zu bringen.

Beim Woodland Navy Strength Gin kommen die gleichen Botanicals zum Einsatz, wie in der klassischen Dry Gin Abfüllung, nur in veränderter Zusammensetzung und Dosierung:

Ein weiterer Unterschied zur Standardabfüllung des normalen Dry Gin ist der erhöhte Alkoholgehalt des Navy Strength:  satte 57,2 vol. Also ein Gin mit ordentlichem Dampf auf dem Kessel. Das Grunddestillat wird mit Quellwasser aus der Region auf diese, immer noch kräftige Trinkstärke gebracht.

Flaschendesign

Optisch ist der Woodland Navy Strength – wie auch die anderen Gins aus dem Hause Woodland – ein echter Hingucker. Der Woodland Navy Strength Gin wird in einer klaren, schnörkellosen Halbliter-Flasche im Stil der typischen Apothekerflaschen abgefüllt. Das Design für die Etiketten hat Gregor Biedrzycki entworfen. Die Etiketten sind auf das Wesentliche reduziert, wirken modern und gleichzeitig traditionell. Die schlichten, weißen Etiketten werden beim Navy Strength durch Marineblaue Etiketten mit Goldener Umrandung und einer schnörkellosen, hochwertigen Typografie in goldenen Lettern abgelöst. Auf dem Etikett prangt der Schriftzug Woodland unter zwei gekreuzten Morgensternen in Kupferfarbe. Weiterhin sind der Alkoholgehalt von 57,2% und das Fassungsvermögen von 500ml angegeben.

Der Woodland Navy Strength Gin im Review auf ginvasion.de

Auf der Rückseite ist in ebendiesem schlichten Design in englischer Sprache einiges über den Ursprung des Gins und der Botanicals angegeben. Dazu ist die Batchnummer, die Flaschennummer und das Abfülldatum vermerkt. Auf der Innenseite des Rücketiketts befindet sich eine sehr detaillierte Darstellung einer Seeschlacht. Schlugen sich beim klassischen Dry Gin Ritter und Knappen in Rüstung, zu Fuß und hoch zu Ross, skizziert das Etikett beim Navy Strength eine wilde Seeschlacht. Piraten mit rauschenden Bärten und grimmigen Gesichtern schwingen ihre Säbel und kämpfen mutig mit Gin in der Hand um eine Schatztruhe und ein Holzfass (gefüllt mit dem Woodland Barrel Aged?).

In der Nase

Ich öffne den Holzverschluss mit Kunstkorken, auf dem ebenfalls die beiden gekreuzten Morgensterne in Anlehnung an die Schlacht von Worringen eingebrannt sind, die wir bereits vom Dry Gin kennen. Ich nehme einen tiefen Atemzug direkt aus der Flasche. Wie schon beim Vorgänger bin ich vom Aroma des Navy Strength sofort gefesselt. Eine ausgesprochen und ausgeprägte Waldnote kommt mir entgegen.

Begleitetet wird der Duft von Zitrusaromen und einem ausgeprägten Wacholdergeruch, der in der Nase schon mal einen Vorgeschmack auf die 57,2% verleiht. Trotz dieses hohen Alkoholgehaltes riecht der Gin nicht einen Moment scharf oder unangenehm in der Nase, sondern angenehm mild. Insgesamt überwiegt aber überraschenderweise das fruchtige Aroma. Im Nosing macht der Woodland Navy Strength Gin schon mal echt was her.

Am Gaumen

So schmeckt „Marinestärke“. Nach dem ersten Schluck wird schnell deutlich, was Navy Strength heißt: die 57,2% sind sofort präsent. Und ich bin sofort begeistert. Denn der Woodland Navy Strength hält, was er im Nosing schon versprochen hat. Der hohe Alkoholgehalt wärmt sofort den Rachenraum, läuft wärmend durch die Kehle und zum Schluss in den Magen. Und dabei ist der Woodland Navy Strength stets angenehm auf der Zunge und im Geschmack.

Und er ist geschmacklich ausgesprochen mild, was mich wirklich überrascht bei diesem Alkoholgehalt. Bei der spürbaren Stärke bleibt sich der Woodland aber zum Glück selbst treu: ein ausgeprägtes Wacholderaroma dominiert und die bekannten waldigen und harzigen Aromen der Fichtensprossen und die erdigen Töne der Waldpilze trumpfen geschmacklich groß auf. Durch die Zitrusaromen wird der Gesamtcharakter nochmals verstärkt und harmonisch ergänzt. Insgesamt ein würziger und bodenständiger Gin mit einem intensiven Aroma.

Perfekt serviert

Der Woodland Navy Strength ist einfach ein starkes Stück. Am besten trinkt man ihn pur, auch gerne mit einem Stück Eis. Der milde aber zugleich starke Geschmack sollte sich einmal um die Zunge schmiegen und seine volle Stärke entfalten.

Auch als Gin and Tonic funktioniert der Navy Strength hervorragend. Ich persönlich trinke ihn gerne mit einem Schweppes Dry Tonic Water. Hier kann sich der Woodland Navy Strength trotz des Tonics voll und ganz entfalten.

Fazit

Nichts für Weicheier oder weichgespülte Landratten. Der Woodland Navy Strength braucht echte Seebären, die einen ordentlichen Schluck abkönnen. Hier wird kein schwerer Seegang geboten, aber man muss trotzdem mit beiden Beinen gut auf dem Schiffsboden stehen, damit man vom hohen Alkoholgehalt nicht über Bord gespült wird.

Die neue Zusammensetzung der bekannten Botanicals des Woodland sorgen für einen starken Charakter und intensiven Geschmack. Wer sich einen dominanten Gin zutraut, der sollte zugreifen, denn er wird mit einem intensiven Geschmackserlebnis belohnt. Ein kräftiger, herb-frischer Gin, dem durch seinen kraftvollen Alkoholgehalt einen hochintensiver und ausgeprägter Charakter verliehen wird.

Alles in allem ist die Navy Strength Version meine bisher liebste Woodland Gin Variante. Ich mag aber Navy Strength Gins allgemein sehr gerne, denn „Navy Strength is always better”.

Mich hat der Woodland voll und ganz überzeugt. In allen Belangen ein starker Gin, der eine Bereicherung für jede Heimbar ist. Egal ob pur genossen, als Gin and Tonic oder in einem Cocktail. Der Navy Strength überzeugt mich auf ganzer Linie.

 

Den Woodland Navy Strength Gin findest du auch bei unserem Partner Wacholderexpress.de

 

 

Hinweis:

Ich bin seit Inkrafttreten des Telemediengesetz §6 übrigens dazu verpflichtet, diesen Beitrag als Werbung zu kennzeichnen. Den genannten Gin aus dem Test habe ich ferner als PR Produkt Sample vom Hersteller kostenlos zum Testen erhalten. Etwaige Bewertungen werden aber von der kostenlosen Bereitstellung nicht beeinflusst und erfolgen mitunter nach eigenem Ermessen. Die Einnahmen aus Affiliate-Links benutze ich übrigens für diesen Blog. Diese ermöglichen mir ferner die Testberichte und Fotos!

Woodland Navy Strength Gin

9.3

Gesamteindruck

9.3/10

Eigenschaften

  • intensive Wacholdernote
  • waldige Aromen
  • frische Zitrusfrüchte

Alkoholgehalt

  • 57,2%

Veröffentlicht von Bernd

Bernd Huntemann, geboren 1974 in Bremen, verheiratet, zwei Kinder, Wohnhaft in Hermannsburg, mitten in der Lüneburger Heide und durch Zufall über einen Freund zum Gin gekommen. Mit dem ersten Gin-Coktail (Gin Basil Smash) nach dem Grillen mit dem Gin-Fieber infiziert. Nach dem ersten eigenen Gin (Mombasa Club Gin) vollständig dem leckersten aller Destillate verfallen und danach weitere Freunde für Gin begeistert.

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